Glaubt ihr an das Herz der Karten?

Im Nintendo eShop tummeln sich allerhand Spiele, welche mit einem nierdigen Preis locken. Einige bieten euch dabei perfekte Unterhaltung für zwischendurch, andere sind selbst die überschaubaren Kosten nicht wert. Physical Contact: Speed ist einer der Titel, die man für nur 5 € erstehen kann. Welcher der beiden oben genannten Kategorien er angehört, erfahrt ihr jetzt.


In Physical Contact: Speed versucht ihr euer Kartendeck möglichst schnell loszuwerden.

Die Gameplay-Prämisse von Physical Contact: Speed ist schnell beschrieben. Man hat einen Deck an Karten, welches man abarbeiten muss. Das gelingt euch, indem ihr die Karten auf eurer Hand an die Karten aus der Auslage, welche stets aus zwei Stapeln besteht, anlegt. Anlegen könnt ihr dabei ausschließlich Karten, die unmittelbar an den Kartenwert anschließen. Auf eine Sieben könnt ihr so zum Beispiel eine Acht oder eine Sechs spielen, auf ein Ass eine Zwei oder einen König. Ist euer Deck schließlich leer, habt ihr gewonnen.


Das Spiel ist dabei in zwei verschiedene Modi unterteilt: Einzel- und Mehrspieler. Im Einzelspieler tretet ihr gegen einen Computergegner an, der genau wie ihr versucht, seinen Kartenstapel möglichst schnell loszuwerden. Nach jedem gewonnenen Kampf steigt ihr in einer Art Turm um eine Etage auf. Jedes Mal wird euer Gegner dabei mit besseren Werten ausgestattet.


Lässt man sich auf Physical Contact: Speed zunächst einmal ein, erkennt man schnell, dass das Gameplay absolut simpel und schlicht gehalten ist. Es funktioniert alles einwandfrei, ist aber sehr rudimentär. Die "Kämpfe" gegen den PC sind eigentlich keine Herausforderung, auch, wenn der Gegner jedes Mal ein bisschen schneller wird. Im Endeffekt sind es eher die Wiederholungen, die Motorik, die an dem Spiel fesseln und einen veranlassen, einen weiteren Level spielen zu wollen. Das ist definitiv nicht jedermanns Sache, es gibt aber wesentlich schlimmere Gameplay-Prämissen.


Physical Contact: Speed kann im richtigen Moment Spaß machen, sieht aber wirklich nicht gut aus


Nach jedem Sieg bekommt ihr in Physical Contact: Speed ein paar Münzen, die ihr später im Shop gegen verschiedene Sachen eintauschen könnt. Hier könnt ihr euch zum Beispiel neue Avatar-Bilder, Karten-Rückseiten oder Menü-Hintergründe freischalten. Das ist ein nettes Gimmick, welches den ein oder anderen dazu bewegen dürfte, den Titel etwas länger zu spielen. Wer bereits Pyhsical Contact: 2048 besitzt, wird jedoch enttäuscht sein, denn die freischaltbaren Inhalte sind komplett identisch.


Im Einzelspieler-Modus steigt ihr pro Level eine Etage im Turm auf.

Vermutlich der größte Pluspunkt an Physical Contact: Speed ist sein Mutliplayer. Dieser wird unmittelbar an einer Konsole gespielt, ohne, dass die Joy-Con von der Nintendo Switch entfernt werden müssen. Hier hat man schließlich im Austausch mit einem menschlichen Gegner die Möglichkeit seine Reflexe unter Beweis zu stellen und sich gegenseitig herauszufordern. Allerdings ist das Gameplay auch hier natürlich sehr simpel gestaltet und ob ihr gewinnt oder nicht, hängt schließlich auch oft von eurem Kartenglück ab.


Kommen wir nun zu einem großen Negativpunkt an Physical Contact: Speed: Die Präsentation. Das Spiel ist wirklich nicht hübsch anzusehen. Die Karten und dessen Rückseiten kommen zwar noch relativ stimmig daher, die seltsame Turmansicht im Einzelspieler, die Avatar-Bilder und das übergeordnete Design möchten allerdings einfach nicht zusammenpassen und ergeben ein extrem seltsames Mischmasch an Grafikstilen. Insgesamt sieht der Titel somit einfach ziemlich hässlich aus.


Ähnliches kann man über den Soundtrack berichten. Einzeln betrachtet weisen die Titel, welche während des Gameplays abgespielt werden, eine relativ solide Qualität auf und unterstreichen das Spiel ganz gut. Andererseits ist aber auch hier wieder ein skurriler Mix am Start, der von traditionell anmutender japanischer Musik bis hin zu karnevalsartigen Schunkelsongs reicht. Eine klare Linie ist hier nicht wirklich zu erkennen.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Max Kluge

Physical Contact: Speed kann ein spaßiges Spiel sein. Das hängt davon ab, ob man sich mit dem monotonen und repetitiven Gameplay anfreunden kann und/oder einen Freund hat, mit dem das Spiel zur Herausforderung wird. Als Urlaubstitel, den man mal eben auspacken kann und für ein paar Minuten spielt, ist das Spiel sogar durchaus brauchbar und vor allem jüngere Zocker könnten daran Freude finden. Ein sehr großer Kritikpunkt am Spiel ist jedoch die Präsentation. Während der Soundtrack als skurrile Mischung daherkommt, allerdings noch gewisse Qualitätsstandards einhält, herrscht in Hinsicht der Grafik ein Kuddelmuddel an verschiedenen Stilen vor, die alle nicht wirklich gut aussehen.
Mein persönliches Highlight: Das Gameplay, welches auf skurrile Art und Weise süchtig macht

Die durchschnittliche Leserwertung

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