Unser Test zum Spiel: X-Factor

Castingshows sind hierzulande mittlerweile mehr als beliebt. Ob Supertalent, Supersänger, Superkoch, Supertänzer... irgendwie wird alles gecastet, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Auch in X-Factor wird nach einem Sänger gesucht, der alles bisher dagewesene in den Schatten stellen soll. Doch ob das gelingt, erfährt man wohl nur im TV. Allerdings könnt ihr nun selbst den X-Factor erleben und euch mit dem Spiel zur Show den Gesangsspaß nach Hause holen. Doch kann das Karaoke-Spiel überzeugen oder ist hier eher der F-Factor (Fail-Factor) am Start?

Sobald das Spiel gestartet wird, stehen Karriere- und Party-Modus zur Auswahl. Im Karriere-Modus verfolgt ihr die Laufbahn eines Teilnehmers bei der Show X-Factor von den Castings bis zur Finalshow. Ein eigener Charakter kann hier aber leider nicht erstellt werden, obwohl das Menü dick und fett mit „Erstelle einen Charakter!“ wirbt. Es stehen euch lediglich neun Personen zur Wahl, die mit freischaltbaren Klamotten individualisiert werden können. Nun beginnt also die Karriere eures Sängers und somit auch das erste Casting. In diesen wählt ihr einen Song aus der Liste aus, in welcher es leider nicht einmal eine Song-Vorschau gibt. Das bedeutet, ihr müsst die Lieder bereits vom Namen her kennen. Beginnt dann der Song und es wird losgeträllert, beginnt der "Spaß". Der Aufbau ist zwar in nahezu jedem anderen Karaoke-Spiel gleich: Unten steht der Text und darüber werden die zu singenden Noten dargestellt. Gut gelöst ist auch, dass ihr unter der jeweiligen Note den Songpart sehen könnt, so dass ihr immer wisst, welche Note zu welchem Wort gehört. Doch das war's auch schon mit guten Nachrichten. Denn der Text wechselt viel zu schnell und ihr könnt euch nicht richtig auf den nächsten Abschnitt vorbereiten. Auch der Cursor, welcher euch eigentlich zeigen sollte, wann ihr wieder zum Singen ansetzen müsst, ist absolut nutzlos. Denn dieser huscht teilweise mit einer solchen Geschwindigkeit voran, dass es ein Glücksspiel ist, den richtigen Moment zu treffen, falls ihr das Lied nicht wirklich gut kennt. Ansonsten erkennt das Spiel euren Gesang größtenteils bis auf kleine Aussetzer sehr gut.

Im Casting hört der Song übrigens einfach mittendrin auf. Nicht nach einer bestimmten Zeile oder zu einem geeignetem Zeitpunkt. Nein, mitten in einer Strophe bzw. teilweise sogar mitten in einem Wort wird das Lied unterbrochen und die nächste Szene wird abgespielt. In dieser werdet ihr dann von der Jury bewertet und dürft euch immer und immer wieder die dieselben Samples anhören. Das nervt. Genauso wie der X-Factor-Jingle, welcher gefühlt nach allen fünf Sekunden abgespielt wird und sich nicht abbrechen lässt. Habt ihr die Castings überlebt, kommt ihr in die Live-Shows. Hier werden euch verschiedene Beschränkungen auferlegt, was die Song-Wahl angeht. Mal müsst ihr ein bestimmtes Lied singen oder etwas aus einer bestimmten Genre-Richtung auswählen. Ist dies getan, sitzt der eigene Charakter in seiner Garderobe und chillt gepflegt eine Runde. Von dort aus habt ihr verschiedene Optionen: Kleidet euren Superstar neu ein, schaut euch Statistiken an, geht das aktuelle Lied proben oder direkt auf die Bühne. An der Wand hängt auch ein kleines schwarzes Brett, an dem nach und nach verschiedene Zeitungsschnipsel und Fotos angehängt werden. Nach und nach singt ihr euch also in diesem Schema bis zum X-Factor-Gewinner. Zwischendurch werden übrigens noch kleine Fragen gestellt wie „Wann erschien das Lied?“ oder „Wirst du die nächste Staffel X-Factor im TV verfolgen?“ (Antwort: Nein!!!)

Im Party-Modus gibt es vier verschiedene Modi. Singt ein wenig allein und trainiert eure Stimme oder spielt mit bzw. gegen einen Freund. Es ist auch möglich, einen kleinen Wettbewerb auszufechten. Hierbei können allerdings nur bis zu vier Personen gegeneinander antreten, was im Vergleich zu Sing It, bei dem acht Spieler zusammen spielen können, doch etwas wenig ist. Doch was für Lieder sind eigentlich so auf der CD? Nun, hier findet ihr eine kleine Liste. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass ein Großteil der Songs nur Cover-Versionen und keine Originale sind. Lediglich Lady Gaga, U2, Ich & Ich und wenig mehr Titel sind im Original vorhanden.

"Paparazzi" - Lady Gaga
"Evacuate The Dancefloor" - Cascada
"Beautiful Day" - U2
"Call Me" - Blondie
"Fireflies" - Owl City
"Don't You (Forget About Me)" - Simple Minds
"Heavy Cross" - Gossip
"Radio Ga Ga" - Queen
"Oops I Did It Again" - Britney Spears
"Light My Fire" - The Doors
"Back To Black" - Amy Winehouse
"Teenage Kicks" - The Undertones
"Ruby" - Kaiser Chiefs
"You're Beautiful" - James Blunt
"Can't Get You Out Of My Head" - Kylie Minogue
"Rio" - Duran Duran
"I Want You Back" - Jackson 5
"Always Be My Baby" - Mariah Carey
"Doesn't Mean Anything" - Alicia Keys
"She's The One" - Robbie Williams
"Up" - The Saturdays
"22" - Lily Allen
"All Night Long" - Lionel Richie
"Release Me" - Agnes Carlsson
"Boys & Girls" - Pixie Lott
"Break Your Heart" - Taio Cruz
"In Your Arms" - Stanfour
"So Soll Es Bleiben" - Ich & Ich

Die Animationen der Figuren sind schrecklich. Die Jury stockt nur so vor sich hin, der eigene Star wackelt gelangweilt auf der Bühne herum und wenn er sich freut kommt die Vermutung auf, er tut nur so. Auch die Gesichtsmimik der Charaktere ist unter aller Sau und quasi nicht vorhanden. Die Bühne an sich sieht immer gleich aus... und somit immer gleich schlecht. Das Publikum ist nur als schwarze Silhouette vorhanden, wird allerdings andauernd eingeblendet. Das ist echt peinlich. Das Design der Menüs geht jedoch ganz in Ordnung.

Selbst hier macht der Titel leider nicht viel richtig. Es ist wirklich schade, dass der Großteil der Titel aus Cover-Versionen besteht und diese teilweise einfach nur gelangweilt und schlecht klingen. Die Sprachausgabe ist nicht besonders berauschend und die Musik, welche im Menü ertönt, wiederholt sich so extrem, dass ich schon nach einer Minute total genervt war. Zudem stört der ständige Jubel des Publikums während der Songs einfach nur, da er eindeutig viel zu laut ist. Wenigstens ist die Songliste an sich recht vielseitig.

Unser Fazit

2

Enttäuschend

Meinung von Eric Sohr

Ich gebe zu, ich habe X-Factor kein einziges Mal gesehen. Doch wenn die Sendung an sich genauso wenig Spaß macht wie das Spiel, dann wird sich das wohl auch nie ändern. Selbst riesige Fans der Show sollten sich wirklich stark überlegen, ob sie ihr teuer verdientes Geld nicht lieber für ein besseres Karaoke-Spiel ausgeben sollten. Denn hier bezahlt man mehr für den Namen als die Qualität des Titels.

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