Mein Lieblingsspiel - Secret of Mana (SNES) Spezial
Geschrieben von Dirk Apitz am 01.12.2015
In meiner Kindheit und Jugend war ich absoluter Fan von RPGs. Angefangen hatte es mit dem Titel Secret of Mana. Bis heute glauben viele, dass dies das beste Rollenspiel aller Zeiten ist. Darüber kann man sich natürlich streiten. Fakt ist aber, dass Secret of Mana bis heute Einfluss auf einige Genre-Vertreter hat. Ich liebe dieses Spiel und auch heute noch könnte ich es immer wieder zocken. Es war für viele westliche Spieler das erste Mal, dass sie ein typisches RPG aus Japan zockten, was ihren Geschmack beeinflusste. Auch wenn man bereits einen unglaublich guten Test bei uns findet, möchte ich mit diesem Artikel noch einmal die Faszination dieses Spiels an sich, aber auch die von Rollenspielen allgemein festhalten.
Alles geht mit der Grafik los. Diese ist sehr liebevoll gestaltet und kann sich auch heute noch sehen lassen. Bäume, Gräser, Seerosen und die Gegner sind wahnsinnig toll designt und animiert. Dadurch bekommt Secret of Mana seinen eigenen Charme und lässt den Spieler besser ins dargestellte Universum eintauchen. Dazu kommt der typische MIDI-Sound, der noch immer Ohrwurmcharakter hat. Eine so tolle Fantasy-Welt hatte ich seinerzeit bisher nicht in einem Spiel gesehen. Etwas lebendiges zu erschaffen ist etwas, das ich bis heute an vielen Rollenspielen sehr faszinierend finde. Auch World of Warcarft wird durch das tolle Design und die fantastische Umgebung einige Abonnenten angelockt haben. Wenn ein Spieler in diese Welt hineingezogen werden soll, dann ist das Design eben enorm wichtig. Vielleicht war es mir als Kind damals nicht bewusst, aber genau auf diesem Wege schaffte es Secret of Mana, dass ich mich diesem Genre annäherte. Ich konnte in eine Welt eintauchen, die ich bisher nur aus Filmen kannte.
Was in keinem guten Rollenspiel fehlen darf, ist eine gute Geschichte. Auch hier zog mich Secret of Mana in den Bann und das ist wohl auch die Erklärung, warum ich noch immer viel Wert auf eine gute Story in Rollenspielen lege. Zwar ist sie am Anfang noch ziemlich simpel, doch wird sie spätestens mit dem Auftauchen des "Imperiums" komplexer. Dies war der Stoff, der mich dazu motivierte, ein gefühlt unendlich langes Spiel bis zum Ende zu spielen. Doch auch das Band der Freundschaft ist ein Thema. So trifft unser Held auf weitere Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Besonders toll daran ist, dass man das Spiel dadurch mit mehreren Leuten zocken kann. Hat man einen Kumpel daheim, nimmt er den Controller in die Hand und schon kann man zu zweit die fremde Welt erkunden. Das machte mir unglaublich viel Spaß und ist wohl schon als kleiner Vorreiter auf die MMOs von heute zu sehen.
Dazu kam, dass Secret of Mana kein rundenbasiertes Kampfsystem besaß, wie es damals üblich war. Durch ein geniales Ringmenü lassen sich Zauber jedoch trotzdem in Ruhe auswählen und anwenden. So wird das Gameplay zwar relativ simpel, aber dafür sehr spaßig. Gerade als Kind fand ich rundenbasierte Rollenspiele eher langweilig und so öffnete mir Secret of Mana die Tür für viele weitere RPGs. So zocke ich heute auch gerne Titel mit Runden-Kämpfen, aber das funktioniert eben nur dank Secret of Mana. Durch das Spiel wurde ich auch anderen Genre-Vertretern gegenüber offener. Zwar gibt es kaum Taktik und vieles wirkt eher wie ein Hack'n'Slay, doch genau diese Action macht für mich den Reiz aus. Das Ganze kombiniert mit der tollen Steuerung und eventuell mit einem Kumpel, machen dieses Spiel zu einem richtigen Spaßgaranten.
Das Tolle an Rollenspielen war für mich schon immer, dass man seinen Helden/Heldin immer wieder verbessern konnte. In Secret of Mana passiert das relativ schnell. Doch jeder ein neu errungene Level bewirkt Glücksgefühle beim Spieler, bei mir. Denn genau so, wie man als Spieler immer besser wird, wächst auch der Spielcharakter mit. Diesem Reiz begegnen wir auch heute noch in fast jedem Rollenspiel. Neuer Level, neue Waffen, neue Fähigkeiten und eventuell auch neue Charaktere motivieren uns dazu, stets weiterzuzocken. Pokémon beispielsweise basiert auf genau diesen Mechaniken und baut damit das Suchtpotenzial bis zum Ende aus. Die Taschenmonster zeigen sogar eindrucksvoll, dass es keine gute Story benötigt, um den Spieler zu fesseln. Viele wollen einfach nur in die Pokémon-Welt eintauchen und mit dem Charakter wachsen, um die Abenteuer bestehen zu können. Bei jedem Kind ein Urwunsch und bis heute ein Kaufgrund für RPGs.
Natürlich hat gerade das Super Nintendo viele gute Rollenspiele abgeliefert. Das ist wohl auch der Grund, warum viele Menschen dieser Generation bis heute der Faszination von RPGs erlegen sind. Für viele war dann Secret of Mana der Einstieg in ein tolles Genre. Jeder, der auch nur ein klein wenig Interesse an Rollenspielen hat, sollte Secret of Mana gespielt haben.
Autor: Dirk Apitz