Wenn Adolf Hitler Gamer wäre…

Na, das ist doch mal eine Überschrift, oder? Hört sich natürlich provokant an, aber heutzutage darf man der Person Hitler ja schon mal mit Humor :troll: begegnen, auch wenn das Thema immer noch sensibel ist. Wie dem auch sei – dieser Blogeintrag ist sicherlich mit einem Augenzwinkern ;) zu verstehen und auf keinen Fall zu ernst zu nehmen.


Der Ausgangspunkt für meine Gedanken ist eine „Was wäre wenn“-Frage. Natürlich wissen wir, dass es streng genommen keinen Sinn macht, solche Fragen zu stellen, weil man sie nicht beantworten kann und die Antworten zudem völlig irrelevant sind, denn ein „wäre“ gibt es ja nicht, sondern nur ein „ist“. Trotzdem kann es manchmal Spaß machen oder auch interessant sein, die Gedanken etwas herum spinnen zu lassen.


Meine Frage lautet also: Was wäre wenn Adolf Hitler heute leben würde und Videospieler wäre? Dazu fallen mir verschiedene Szenarien ein:


1. Der liebe Addi


Historiker haben sich schon unzählige Male mit Hitler auseinandergesetzt – und immer wieder kam die Frage auf, was ihn so „böse“ hat werden lassen. Wie wir alle wissen, sind wir (zumindest teilweise) immer auch ein Produkt unserer Umwelt. Die Menschen, die wir kennen lernen, das Land, in dem wir aufwachsen, Reichtum oder Armut unserer Familien und die Gesellschaft, die uns täglich umgibt, bestimmen alle mit, was aus uns wird. Da fragt sich doch irgendwie auch: Könnte Nintendo einen Weltkrieg verhindern? Immerhin sind Videospiele ein toller Zeitvertreib – vielleicht wäre das ja auch was für den kleinen Addi gewesen! Ihm wäre doch sicher auch das Herz aufgegangen, wenn er mit Donkey Kong durch den Dschungel gerast wäre und er hätte sich als Held gefühlt, wenn er mit Mario die Prinzessin gerettet hätte. Beim Multiplayer von Mario Kart hätte er ein paar gute Kumpels kennen gelernt, die ihm beigebracht hätten, mit Niederlagen umzugehen und zu verstehen, was wirklich wichtig ist im Leben: Nämlich Spaß, Freunde und Videospiele!


Und wir wissen ja alle: Manchmal, da verzieht sich der kleine Addi in die stille Ecke, weil er auf irgendwas richtig sauer ist.:diddy: Seine Eltern scheinen ihm nicht so richtig beigebracht zu haben, mit seiner Wut umzugehen – das kann ganz schön gefährlich werden… Aber zum Glück hat er ja jetzt eine neue Möglichkeit, seine Aggressionen raus zu lassen: An der Konsole! Wenn Addi jetzt richtig wütend wird, holt er seine Ballerspiele raus, trägt seine Konflikte am Bildschirm aus und danach geht es ihm gleich besser!


Tja, auf die richtige Erziehung kommt es halt an – und da können Videospiele einen guten Teil zu beitragen. So wird unser Addi am Ende doch noch ein ganz braver – und diese Minischnurrbärte sind auch wieder „in“ – warum auch nicht?


2. Hitler rottet die Spieleindustrie aus


Eieiei – das hat uns gerade noch gefehlt! Dieser widerliche Hitler hat nicht nur eine komplette Menschengeneration verhunzt (weil er den einen widerwärtige Dinge angetan hat und die anderen sich lebenslänglich dafür schämen müssen, dieselbe Nationalität zu haben wie er…), sondern jetzt auch
noch der Welt der Videospiele den Todesstoß versetzt!


Aber wie konnte das passieren? Natürlich hat Hitler nichts gegen Videospiele! Wieso auch – die anderen Kinder aus seiner Klasse spielten die doch auch schon ewig. Adolfs Lieblingsspiele: Doom, Counter Strike, … Und das ist ja auch völlig in Ordnung! Bis … naja … bis sich sein Leben in eine etwas andere Richtung entwickelt. Tja, was soll man sagen, Adolf ist eben Adolf, und der hat halt so eine Abneigung gegen Juden und überhaupt alle Ausländer, lässt gerne Leute töten, führt Krieg und so weiter. Kennt ihr ja, seine kleinen Laster…

Also geht der Bengel in die Politik, lässt sich von irgendwelchen Trotteln wählen und pöbelt die Nachbarstaaten an. Das Problem bei der Sache: Ein paar besorgte Mütter haben (als einzige…) sein Buch gelesen: „Meine Komplettlösung“. Darin schreibt er, das muss man so sagen, schon extrem kranken Scheiß auf. Da gibt es natürlich sofort einen gepfefferten Brief der Müttervereinigung an das Familienministerium, dass der Adolf Sachen nachmacht, die er in seinen Videospielen gesehen hat! Es folgt sofort eine wilde öffentliche Debatte, dass es so nicht in Ordnung ist, was der „Spiel-Führer“ so alles plant – bei diesem öffentlichen Druck muss er leider zurücktreten. Glück gehabt: Kein dritter Weltkrieg! Das war knapp!


ABER: Oh Mist! Leider werden sämtliche Videospiele verboten! Was soll man auch dagegen sagen? Immerhin hat der Adolf doch so gern und häufig gespielt – da musste er doch zu so einem fürchterlichen Menschen werden! Tja, das Beispiel aus Deutschland macht schnell Schule, denn wer will sich schon einen skrupellosen Diktator mit Videospielen heranzüchten? Da können sogar die Branchengrößen wie Nintendo nicht mehr lange überleben, der Siegeszug dieser fürchterlichen Videospiele ist endlich für immer gestoppt! Danke Adolf…


3. Entartete Spiele


Wusstet ihr, dass Adolf früher mal Game-Designer werden wollte? Als er von der Schule geflogen ist (er war wiederholt ins Mädchenklo einmarschiert um für sein Bio-Projekt zu recherchieren…) bewarb er sich bei so ziemlich allen großen Firmen der Branche. Aber leider hatte er keinen Erfolg. Er schien den eingebildeten Bossen nicht talentiert genug zu sein. Behandelt man so einen Künstler? Ja, das war ein ziemlicher Schock für ihn – um das für sich zu verarbeiten, hängte er Bilder von Miyamoto & Co. an seine Dart-Scheibe und … naja, wer will es ihm übel nehmen? Bei der Globalisierung auf dem Arbeitsmarkt ist es ja sowieso kaum möglich, noch einen vernünftigen Job zu finden.


Also was macht jemand, der nicht so aussieht, als hätte er eine Freundin, die sich um sein Styling kümmert, weshalb er weder Freunde hat noch Chancen auf irgendetwas, das einem halbwegs anständigen Job auch nur nahe kommt? Klar – er wird Politiker! Und fragt mich nicht warum – aber der Bengel hat Erfolg! Das mag sicherlich auch an der „Konkurrenz“ liegen. Hin und wieder kann man auf der Straße Journalisten sehen, die einfache Bürger interviewen: „Wenn sie die Wahl hätten: Angela Merkel oder …“„Oder!“


Jedenfalls wird unser Adolf rucki-zucki zum nächsten Reichs… äh … Bundeskanzler! Und was macht er? Nein, der fängt doch keine Kriege an! Wie gesagt: Globalisierung! Bei dem eng verzahnten Wirtschaftssystem, besonders im EU-Raum, wären militärische Auseinandersetzungen doch völlig kontraproduktiv! Das haben die unzähligen Berater dem Adolf schon am ersten Tag eingetrichtert! OK – der Adolf ist halt ein Spielkind und hätte am liebsten eine Runde „Risiko“ in groß gespielt – aber so widmet er sich zähneknirschend seiner zweiten Leidenschaft: Rache! :fu: Diese Idioten, die ihm früher keine Jobs geben wollten, sind jetzt fällig! Erlaubt ist ab jetzt, was gefällt! Oder etwas präziser: Erlaubt ist nur noch, was ihm gefällt! Alle neuen Spiele müssen ab sofort auf seinen eigenen Ideen beruhen – alle anderen sind entartete Spiele und streng verboten! Aber keine Sorge: Adolf ist schließlich ein Künstler und er hat einige tolle Ideen im Gepäck: Super Adolf Galaxy, The Legend of Eva – Skyward Bomb, Moorhuhn – an die Wand gestellt und viele weitere moderne Klassiker!


Tja, wir werden wohl nie erfahren, wie die Welt aussehen würde, würde Adolf Hitler erst heute leben und leidenschaftlicher Gamer sein. Aber sicher bin ich mir schon: Sie wäre irgendwie anders…

Kommentare 4

  • Kurz gesagt: Danke! :)

  • Hehehe!^^

  • Richtig geil geschrieben :thumbup:

  • Ich habe einige Male aufgrund deiner bösen Witze schön lachen müssen. Das Highlight ist "Meine Komplettlösung" XD XD


    Aber die armen Österreicher, die sich wegen "ihres" Adolfs so schämen müssen...