Warum die aktuelle Generation von Videspielen mich maßlos enttäuscht. Teil 3: Actionadventures

Es war einmal im Jahre 2000: Action Adventures hatten ihren unumstrittenen Höhepunkt erreicht. Namen wie Legacy of Kain: Soul Reaver, Tomb Raider 3, Tund viele andere klingen noch heute wie ferne Phantasien. Es war die große Zeit dieser Spiele. Angefangen mit Tomb Raider auf der Playstation, bahnte sich fast 10 Jahre lang eine ganze Armee aus skurrilen Helden und Heldinnen, Tieren und anderen Wesen den Weg auf unsere Konsolen.


Es ist das Jahr 2015. Actionadventures sind erfolgreicher denn je. Doch was ist das? habe ich das nicht gestern schon bei Spiel XY gesehen? Das war doch auch bei Spiel YZ so... das denke ich mir jedes Mal, wenn ich Videos zu aktuellen Actionadventures sehe. Oder sie spiele. Entweder rennt einer fluchend und mordend durch die Kante, oder es wird rumgeballert, das es einem Call of Duty die Schamesröte ins Gesicht treibt. Oder es gibt Quick Time Events und zwar das ganze Spiel lang. Wo sind die mystischen verkrüppelten Seelen wie in Legacy of Kain? Wo die toughen Abentuerinnen wie in Tom Raider 1-3?


Ich beobachte seit etwa 2006 einen Niedergang des klassischen Actionadventures. Doch wie definiere ich das? Ein Actionadventure hat für mich erstmal mehr Action und ein höheres Spieltempo als klassische Adventures. Legacy of Kain : Soul Reaver ist wesentlich intensiver in der Spielgeschwindgkeit und der gezeigten Action als z.B. Shenmue. Dann hat ein Actionadventure weniger Anleihen bei RPG´s als viele klassische Adventures. Es gibt zwar Sammelgegenstände, aber wesentlich weniger, als in Jump and Runs. Die Musik ist fast immer Actionlastiger als in Adventures und oft gibt es Antihelden.


Für mich sind gute Beispiele für Actionadventures:


- Legacy of Kain: Soul reaver
- Tomb Raider
- The Legend of Zelda: Twilight Princess
- Assasins Creed


Heut zu Tage finde ich, verschwimmen auch die Grenzen zwischen Adventures, Actionadventures und Actiongames viel mehr als vor 10 oder 15 Jahren. Ein Shenmue hätte niemand ins Genre Actionadventure eingeordnet, es ist ein Adevnture. Ein Uncharted ist aber zum Beispiel für mich absolut nicht klar einzuordnen. Es hat viel Action, aber auch Adventureelemente. Und genau hier setzt bei mir die Enttäuschung an: Der gestiegene Anteil an Action / Gewalt.


Es geht nur noch darum, andere möglichst brutal umzubringen, austauschbarer Held XY schießt 20 Gegner über den Haufen, während er Schimpfworte benutzt, die im TV eine Piepsspriale auslösen würden. Auf vorgegebenen Pfaden rast ein brennender Zug dahin, während der "Held" schweißüberströmt scheinbar Mühelos Gegner umnietet und die krude Story vorangetrieben wird. Auf der E3 2014 wurde Quantum Break das erste Mal gezeigt. Hochinteressant, das Zeitfeature sah genial aus, endlich mal was frisches...dann zog der Protagonist seine Knarre und Quantum Break verschwand in der Menge der anderen Actionadventures. Warum immer rumballern?


Genauso die Assasins Creed Spiele. Am Anfang ein ganz neuer Ansatz und nun? Es ist immer das gleiche. Man kann Teil 3 bis 5 übereinanderlegen. Das selbe gilt für die neuen Tom Raider Teile. Lara schießt im 2013er Tomb Raider öfter, als ein Cowboy auf Speed. Egal, welche Serie man betrachtet, es geht nur noch um Gewalt, Zerstörung und Rache. Das dabei klassische Spiele des Genres kaum noch Chancen haben, ist wohl logisch. In den letzten Jahren irgend was von der Legacy of Kain Serie gehört? In den Regalen ein Spiel der Marke Tomb Raider 1-3 gesehen? Nein? Ich auch nicht.


An alle hier, die Spiele wie Assassins Creed, die neuen Tomb Raider oder Uncharted gern mögen, die Frage, ob ihr auch die "alten" Vertreter dieses Genres kennt und warum diese gestiegene Gewalt so erfolgreich ist. Mir ist jeden falls die Lust vergangen, nochmal ein Actionadventure zu spielen, seit ich Tomb Raider 2013 und Assassins Creed 3 erleben "durfte".

Kommentare 6

  • Ich fand eigentlich das Darksiders ein gutes Action Adventure ist und es durchaus als die düstere Zelda Alternative ist. Sonst bin ich weniger in den Genre unterwegs.

  • Ich finde übrigens nicht, das es keine guten Adventuregames mehr gibt, es gibt sehr viele. ADVENTURES sind lebendiger denn je, gerade Daedalic Entertainment macht da einen guten Job. Actionadventures aber sind verflacht. Ich ziehe zwischen beiden Genres eine klare Grenze.

  • Ich kenne von Uncharted ehrlich gesagt auch nur Teil 3 und den Vita Teil. Zumindest habe ich die gespielt, die anderen kenne ich nur vom sehen. Und ein Abenteuer muss ja nicht zwingend sein, das alles um einen herum in Flammen aufgeht und man nur rumballert. Ein Abenteuer können auch gefährliche Abschnitte sein, Grusel, Verfolgung durch Dämonen oder an Klippen entlang hangeln, Fallen entkommen und dabei auf keinen anderen Menschen treffen.


    Und genau diese Parts fallen in den neueren Spielen viel zu kurz aus.

  • Inzwischen ist die Action-Messlatte nun mal so weit oben. Ein ruhiges Game würde in der Menge der schießwütigen Spiele, wo eine Verfolgungsjagd an die nächste gereiht ist, schlicht untergehen.
    Also muss man sich gegenseitig überbieten.


    Ist wie mit dem Bond, da erwartet man doch auch, dass bei jedem Teil noch n bisschen was draufgelegt wird.


    Einzig und allein bei einem Resident Evil, das früher mal auf Horror ausgelegt war, finde ich den Wandel schade.
    Aber Uncharted oder auch das neue Tomb Raider waren sehr gute Spiele - man will ja auch ein "Abenteuer" erleben.

  • Ich mag zwar Uncharted und auch die neueren Tomb Raider Teile aber ich geb dir Recht das der Action Teil in den Spielen zu groß und der Adventure Teil in dem Genre generell viiiiiiiel zu gering geworden ist... das ist echt schade...

  • Bin deiner Meinung. Vor allem auch die neuen jüngeren Leute wachsen auch damit auf,ich bin zwar auf sehr jung,aber ich spiele sehr viele alte Spiele und so durfte ich echte Adventures erleben. Auch wenn ich eines einsprechen muss: Du sprichst in diesem Blog so,als ob es heutzutage keine guten Adventuregames mehr gibt,aber das stimmt nicht. Nur werden es leider immer weniger.