Abroad in Japan #1: Die ersten Schritte & Lebenskosten

Also nach diversen Anfragen, habe ich mich entschieden einen Blog über meinen einjährigen (wahrscheinlich wird's noch ein bisschen länger) Aufenthalt in Japan zu verfassen. Da ich allgemein nicht so gut im Schreiben bin und Deutsch zusammen mit Englisch meine Muttersprache ist, können diverse Schreib- und Grammatik Fehler auftreten.


Bitte erwartet hier noch keine grosse Informationen über Japan selbst, ich will alles von Anfang an aufgreifen & erzählen. In jedem Blog gibts was anderes :)


Mein Interesse für Japan und wieso ich die Sprache lernen will


Hauptgrund: Es soll mir in meinem beruflichen Leben weiterhelfen. Entweder als Game-Designer (was ich nachher studieren will) oder als Übersetzer (Japanisch --> Englisch/Deutsch). Wenn Übersetzer etwas werden sollte, dann will ich unbedingt auch noch koreanisch lernen. Wieso Übersetzer? Na, dann kann ich helfen meine Lieblings MMOs/JRPGs (schneller) in den Westen zu bringen damit mehr Leute in den Genuss toller Spiele kommen können.
Meine zwei andere Gründe sind eigentlich ganz simpel: Games & Anime Allgemein. Es gibt so viele Games die eben nicht lokalisiert werden, welche ich aber unbedingt spielen will. Dann ist es doch ganz praktisch, wenn man japanisch kann :) Das gleiche gilt für Anime. Ohne Sub schaut es sich doch gleich noch besser!
Noch so nebenbei: Die Kultur und Geschichte von Japan interessiert mich sehr (was ich nicht von Europa allgemein behaupten kann!) und es ist ein solch wunderschönes Land, welches von mir erkundet werden will.


Wie der ganze Sprachaufenthalt zustande gekommen ist


Als ich 16/17 Jahre alt war, war es mein Traum in Japan zu leben und die Sprache zu lernen. Zufälligerweise habe ich in der Berufsschule (Bürokaufmann) einen Freund gefunden, welcher die gleichen Interessen verfolgt wie ich (zwar mag er keine JRPGs, ist aber ein grösserer MMO & Anime Fanatiker als ich). Im dritten Ausbildungsjahr haben wir angefangen Informationen über einen Sprachaufenthalt in Japan zu sammeln. Nach vielen Reviews über diverse Schulen und nachdem wir die Preise miteinander verglichen haben, sind wir auf die folgende Schule gestossen: "Kudan Institute of Language and Culture". Wie es in der Schule so ist, erzähle ich im nächsten Blog. (sie gefällt mir auf jeden Fall sehr, sehr gut!)


Also, angefangen zu suchen haben wir Ende 2014 / Anfangs 2015 und schlussendlich entschlossen haben wir uns Ende Juni 2015. Wäre alles planmässig verlaufen, wären wir bereits im Januar 2016 nach Japan aufgebrochen, nur hat uns bzw. meinem Kollegen das Militär einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er hätte seinen Pass erneuern müssen, durfte aber vom Militär aus nicht gehen. Die Kudan-Schule hat strikte Abgabe Termine der diversen Dokumente, weshalb es schlussendlich zu spät war. Letztendlich wurde alles auf Anfangs April verschoben wo wir uns nun bereits befinden und ich (fast) die ersten zwei Wochen hinter mir habe.


Lebenskosten in Japan
Viele Fragen sich bestimmt, wie viel man in Japan pro Tag/pro Woche/pro Monat ausgibt. Im Grunde eigentlich nicht viel. Überhaupt nicht viel.
Ich werde hier jetzt nur über das wesentliche reden, also Essen, Trinken, Wohnen etc.


Mein Kollege und ich wohnen derzeit in einem Wohnheim in dem noch ca. 15 andere Leute wohnen. Wir bezahlen 65'000 YEN pro Monat, was umgerechnet etwa 526 Euro sind. Die Kosten für den Öffentlichen Verkehr betragen für uns 20'870 YEN, also 170 Euro für drei Monate. Demnach sind das also ca. 582 Euro pro Monat.
Pro Tag gebe ich im Durchschnitt ca. 1'000 YEN aus. Das sind ca. 8.10 Euro


Kurze Zusammenfassung der Kosten: (pro Monat)
Wohnheim: 65'000 YEN
Öffentlicher Verkehr: 6'955 YEN
Essen & Trinken: 28'000 YEN
Gesamtkosten: 99'955 YEN = ca. 810 Euro


Wir werden aber schon bald (wahrscheinlich im Juni/Juli) in eine Wohnung via AirBnB umziehen. Damit sind wir schlussendlich näher an der Schule und müssen nicht mehr mit der Metro dort hin fahren & sind auch sehr nahe an Akihabara, meinem Lieblings Ort in Tokyo. Damit steigen die Kosten aber auf ca. 950 Euro pro Monat. Natürlich sind hier jetzt keine Kosten fürs Reisen oder so inkludiert, aber das variiert von Person zu Person.


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So, dass sollte es fürs Erste Mal gewesen sein. Ich hoffe das Ganze hat sich gut und verständlich gelesen. Und BITTE, BITTE gebt mir Tipps um mich zu verbessern! Ich will, dass sich meine Blogs gemütlich durchlesen lassen ohne das einem die Augen schmerzen oder so :P


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Was ihr im nächsten Blog-Eintrag erwarten dürft:
Erste Eindrücke von Japan bzw. Tokyo (nach zwei Wochen)
Convenience Food & Kosten
Getränke- & Food-Automaten
Schule & Lernfortschritt


(Falls ihr irgendwelche Fragen habt, bzw. irgendetwas spezifisches wissen wollt, lasst es mich im Kommentar Bereich wissen, dann werde ich euch ggf. gleich antworten oder es im nächsten Blog erwähnen.)


Vielen Dank fürs Lesen!


Greets,
Chrom

Kommentare 23

  • Öffentlicher Verkehr: 20'870 Yen
    Miete für das Wohnheim: 65'000 Yen
    Versuch, Meinungen zu zensieren: Unbezahlbar

  • Rieche ich hier etwa Zensur? :D

  • @chose
    also 1. bist du nicht ich
    und 2. solltest du Mal den Begriff weeaboo genauer nachschlagen ^^'


    und 3. solltest du den Blog auch genauer lesen. aber naja, einen Kommentar hinterlassen kann ja (leider) anscheinend jeder :P


    Edit: Wenn du weiter darüber diskutieren willst, dann schreibe mir bitte eine PN und missbrauche dafür bitte nicht diesen Kommentar Bereich, danke.

  • Also ich finde, dass das übertriebenes Weeabooismus ist. Anime & Spiele machen vielleicht 0,000001% des Landes aus, und deshalb zieht man dort hin?


    Man sollte sich doch mal informieren, welche Vortiele und welche Nachteile das Leben dort hat. Das Land hält trotz der geographischen Lage an der Atomkraft fest, fischt die Meere leer, ist antifeministisch und als Ausländer hat man es dort auch nicht wirklich leicht.


    Aber gut, falls es die dort gefällt, will ich nichts sagen. ;) Nur würde ich das niemals tun.

  • [eXpanda]
    Könnte bei mir auch daran gelegen haben, dass ich nie viel mit Schreibschrift zu tun hatte, was Hiragana ja ähnlicher ist, sondern in der zweiten Klasse schon auf sauber voneinander getrennte Buchstaben gewechselt bin.

  • @ Akira: Findest du?
    Find ich ganz witzig, bei mir ist es eher andersrum :D
    Klar, Katakana hat teilweise die (für unsere Hände) einfacheren Formen und Linien, was schlicht an unserem Alphabet liegt. Man muss die Hand an neue Linien eben erst mal gewöhnen.
    Ich hab beim lernen von Hiragana an die 30 A4 Blätter vollgesudelt, anfangs tat ich mich mit manchen Linien extrem schwer, mittlerweile gehts aber überraschend gut von der Hand. Mit Silben wie beispielsweise ぬ, あ und す tat ich mich anfangs aber extrem schwer... Oder damit, dass し eben NICHT extakt aussieht, wie ein kleines L (Ich will den Strich am Ende immer senkrecht nach oben auslaufen lassen)

  • Find ich interessant. Wünsche dir eine schöne Zeit in Japan.


    Ist halt schon eine etwas andere Kultur, deswegen interessieren mich deine Berichte sehr. Meine Hauptgründe warum ich nie nach Japan reisen werde ist die lange Entfernung, die Sprache und die Atomstrahlung :)

  • すごいな。(ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧
    Liest sich sogar richtig richtig gut, wenn das so bleibt wie in diesem Post, ist alles fein. Glaub ich jetzt zumindest mal.


    Nochwas aus den Kommentaren, was das Vergessen von Zeichen angeht: Ich hab vor langem die Erfahrung gemacht, dass die eher kantigen und Kanji viel ähnlicheren Formen von Katakana besser (anwendbar) im Kopf bleiben als das Hiragana-Geschnörkel. Beides ist zwar gut wiedererkennbar aus dem Gedächtnis beim Lesen, beim Schreiben hat sich aber doch ein deutlicher Unterschied aufgetan.

  • Besuch unbedingt die Hey! Arcade. Als ich das letzte mal in Tokyo war, war dies mit Abstand die coolste Spielehalle

  • Es kommt hier aber auch auf den sprachlichen Hintergrund an:)
    Ich habe viele japanische Freunde und rede ab und zu mit Ihnen , das hilft mir immens jedoch sind türkisch und deutsch meine Muttersprache und English und Französisch habe ich durch die Schule gelernt:) seit ich in Kanada lebe ist englisch wie meine 3. Muttersprache :) gehe hier auch auf die Uni.


    Türkisch und japanisch haben den selben Ursprung deshalb fällt es mir relativ leicht die kulturelle Logik innerhalb der japanischen Sprache zu erkennen konnte das relativ schnell, für rein deutsche kann das schwieriger sein^^ aber nicht unmöglich!


    Schöner Blog! Ich möchte sehr gerne nach Japan reisen! Werde deinen Blog also beobachten! Lass mich dein Fan ein! Chromu-Sama!

  • @LinkBoy
    Privat Japanisch gelernt?

  • @LinkBoy
    Glaub mir, es ist ein RIESIGER Unterschied, ob man 5 Jahre in Japan lebt oder 1 Jahr in Japan die Sprache in einer Schule lernt. Ich kann schon sehr viel mehr verstehen und auch sagen. Ich hätte nie gedacht, dass es so schnell und gut voran gehen würde :)
    Kommt natürlich auch auf die eigene Motivation und die Schule selbst darauf an :D

  • Sehr interessanter Blog,aber so richtig Japanisch lernen,wie man es als Muttersprache hat,kann man nicht wirklich. Ich kenne mich damit aus,weil mein Kumpel,der ebenfalls Anime-Fanatiker ist,hat 5 Jahre Japanisch gelernt und konnte im Endeffekt im Endeffekt nur die Grundlagen und ein paar wenige Feinheiten,den ganzen Anime verstand er aber nicht so gut xD Aber dennoch viel Spaß und mich interessieren sehr die nachfolgenden Blogs!

  • Bin jedenfalls schon gespannt was du in Zukunft so berichten wirst, vor allem, wenn sich vielleicht langsam eine gewisse Gewohnheit einschleicht :D


    Beim Thema "Kultur und Geschichte" stimme ich dir übrigens voll zu. In Europa interessiert mich das so ziemlich garnicht. Ganz im Gegensatz zu Japan. Ich liebe einfach den Gedanken, dass das eine völlig andere Welt ist - schon angefangen beim Alphabet und wohl auch der ganzen Art, zu Denken :D

  • Ja, dass man Katakana wohl schnell mal vergisst hab ich nun schon das eine ums andere mal gehört :D
    Ich hab mir zum festigen einfach Karteikarten gemacht, die ich jeden Tag mehrmals schnell durchgehe... Und beim Autofahren schau ich immer, ob auf dem Nummernschild vor mir ein Silbenlaut steht, den ich dann möglichst schnell in meinem Gedächtnis in beiden Varianten abrufen muss :D


    Hiragana ist aber wirklich sehr einprägsam, vor allem wenn man eben auch viele schriftliche Übungen zu macht. Und dass du nun wirklich große Fortschritte machst, vor allem was Lesefluss etc angeht, kann ich mir schon vorstellen - das Problem bei uns ist einfach, dass man nirgendwo japanische Zeichen sieht, wenn man nicht aktiv danach sucht (im Vergleich zu anderen Sprachen wie Englisch, das nahezu überall allgegenwärtig ist).

  • @eXpanda
    Hehe ich wünsche dir viel spass beim Lernen :D
    Die Kana sind ja nicht so schwer, du musst sie am Anfang aber jeden Tag ein bisschen üben, auch wenn du sie schon kannst. Denn sonst vergisst du sie noch schnell, besonders die Katakana xD
    Bei meiner Abreise konnte ich bereits alle Kana und auch ein paar Kanji. Dazu noch ein paar einzelne Wörter (ca. 40 oder so) und ein ganz kleines bisschen Grammatik.
    Was wir in der Schule so lernen erzähle ich in einem anderen Blog dann, aber es geht auf jeden Fall schnell vorwärts und ich hab das Gefühl sehr schnell, sehr viel zu lernen :D


    Ach und verstehen tue ich japanisch eigentlich ganz gut, das richtige Antworten ist einfach der schwierige Teil xD

  • Mehr davon!
    Es ist echt spannend über dein "Ausflug" nach Japan zu erfahren^^.

  • Finde ich super, dass du diesen Blog geschrieben hast und auch noch welche schreiben wirst :D


    Du hast wahrscheinlich nichtmehr mitbekommen, dass ich einen Tag vor deiner Abreise beschlossen habe, Japanisch zu lernen. Bin zur Zeit eifrig und vor allem motiviert wie noch nie dabei. Das Kana, den wahrscheinlich einfachsten Teil und Einstieg, hab ich immerhin innerhalb einer Woche gelernt :D


    Was mich nun mal noch ganz speziell interessieren würde: Wie stands denn so um deine Sprachkenntnisse bei Abreise?

  • @WodanTimbur
    Ich weiss nicht, wie teuer Unterkünfte in Deutschland sind, aber in der Schweiz ist es vergleichweise sehr teuer, wenn man eine "normale" Unterkunft will. Im Vergleich zur Schweiz ist es hier also verdammt billig. Nur ist das Wohnheim hier eben doch recht klein, weshalb wir auch bald in eine AirBnB Wohnung umziehen werden. Da bezahlen wir auch gerne ein bisschen mehr.
    Vorläufig verdienen wir hier noch kein Geld. Alles in der Schweiz angepaart in den letzten Jahren :P Aber wenn wir genügend Japanisch-Kenntnisse besitzen, werden wir (bzw. ich auf jeden Fall) nach einem Job Ausschau halten, mehr dazu kommt auch in einem späteren Blog-Eintrag. Es ist sehr einfach, einen Job in Japan zu finden als Ausländer. Besonders wenn man gut Englisch kann - die sind gesucht!
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    Meine Mutter ist Inderin und mein Vater Schweizer, weshalb ich mit Englisch als Hauptsprache und Deutsch als zweite Sprache aufgewachsen bin. Französisch und Hindi nur so ein bisschen nebenbei :)

  • @Pascal Hartmann
    In unserer Klasse sind noch 13 andere Schüler, welche alle aus anderen Länder kommen. Erstaunlicherweise gibt es recht viele Schweizer in der gesamten Schule. Im nächsten Blog schreibe ich dann mehr dazu. Mit Japanern selbst haben wir leider (noch) nicht so viel zu tun. Wird aber schon noch kommen :P

  • Ich finde es echt toll zu sehen, wie lange du dich schon dafür begeistert und wie intensiv du dich darauf vorbereitet hast. In meinem Fall würde ich soviel Arbeit für meinen Aufenthalt in Australien aber auch investieren, da liegt einfach die Leidenschaft hinter.


    Darf ich fragen, wie deine Muttersprache bzw. deine familiäre Abstammung ist?


    Zu den Kosten muss ich aber sagen, dass schon alleine das Wohnheim viel frisst - natürlich lässt sich der Preis pro Quadratmeter in Japan nicht mit Deutschland vergleichen, zumal man ja auch nicht weiß, wieviel Quadratmeter euch zur Verfügung stehen und was die Kosten alles decken.
    Wie verdient ihr denn euer Geld?
    Aber insgesamt ein solides Leben, ich habe es mir ehrlich gesagt weitaus teurer vorgestellt.

  • Sehr cooler Blog!


    Auf der Schule sind dann aber vermutlich neben euch beiden alles Nicht-Japaner, richtig? Was bedeutet, dass die Kontaktaufnahme mit den Einheimischen schwieriger ist (wobei ich nicht weiß, wie aufgeschlossen die Japaner sind).


    Gerade auf Themen wie Essen, eventuelle Reisen deinerseits etc. freue ich mich, da ich nächstes Jahr auch nach Japan will. Allerdings nicht ganz so lange wie du ;)

  • Lässt sich gut lesen, auch wenn ein paar Fehler drin sind.


    Ich finde die Blogreihe spannend und freue mich auf die nächsten Einträge :)