Anspruchslose Gamer

Ich spiele sehr gern Adventures, bzw. Action Adventures und RPG´s. In solchen Spielen sind mir drei Dinge sehr wichtig:


- Eine gute Story


Es kann beschaulich losgehen, oder gleich Krachen, Hauptsache, es zieht sich nicht wie zäher Kaugummi über 2 oder 3 Stunden, bis sich mal etwas entwickelt. Gern darf es dabei auch Plottwists geben. Der Hauptcharakter kann plötzlich obsolet werden und ein bisheriger Nebenchara nimmt dessen Rolle ein... Eine gute Story wendet sich, ist spannend, aufwühlend, interessant.


Die Realität sieht so aus: Held rennt los, wirft mit Sprüchen um sich, findet Mitstreiter, Triefende Lovestory, Explosionen, Sinnlos Unterhaltungen, Bosskampf, Schluss. Und es verkauft sich. Anspruchslos scheint Trend zu sein.


Viel zu entdecken


Eine lebendige Umgebung, Jahreszeiten, Wetterumschwünge, Wolken, Sonne, Tageszeiten, Wasseranimationen, Schmetterlinge, Fledermäuse, tropfende Höhlen... In einem richtigen RPG/Adventure sollte es all das geben. Dazu kleine Nischen, die zu Geheimräumen führen, Hütten auf einsamen Bergpässen, Ornamente mit zig tausend Details... Alle diese kleinen und großen Dinge machen für mich ein Setting aus, das in erinnerung bleibt udn das man auch gern ein weiteres Mal erleben möchte.


Die Realität sieht so aus: Solange es wilde Verfolgungsjagden gibt, sieht alles gut aus, aber im Spiel selbst, wenn man erkundet, weite Flächen ohne Leben, Bodendecker und wenn mal mehr Leben ins Spiel kommt, gleich wieder Hardcorechaos. Anspruchslos scheint zu gefallen.


Auch mal entschleunigen


Der Held hat eben einen Bösewicht in einer dunklen Höhle besiegt. Er sitzt an einem See und ruht sich aus. Eine ruhige Musik spielt. Ein paar Fische schwimmen nahe des Ufers, Enten tauchen und das Gras um den See weht im Wind. Dann bricht er auf, in Richtung der großen Stadt.


Die Realität sieht so aus: Held bezwingt Boss, 5 Minuten Laberei, kommt aus Höhle, "Du musst in die Stadt, da ist was passiert!" Ruhelosigkeit scheint sich zu verkaufen.


Versteht mich nicht falsch: Kämpfe voller Action gehören dazu, aber wen das ganze Spiel ein einziger K(r)ampf ist, was bringt das? Dragon Quest 9 bietet für mich die ideale RPG Kost, bei Adventures ist es Zelda: the Wind Waker / Sonic Adventure. Bei Actionadventures haben Legacy of Kain: Soul Reaver und Tomb Raider 1-4 einen guten eindruck hinterlassen. Solche Spiele gibt es heute kaum noch. Warum sind diese Eigenschaften bei den genannten Genres so unbeliebt geworden? Ich würde gern das nächste FF oder Tomb raider spielen, aber die ersten Trailer, bzw. Anzockmomente machen mir da nicht Lust auf mehr. Gefällt euch der "neue" Stil? Und warum kommt dieses ewige auf 180 sein besser an, als auch mal ruhige Momente, epische Story und gestalterisch ausufernde Umgebungen?

Kommentare 8

  • Ja,Legacy of Kain--das war auch eine schöne Reihe!

  • Es gab schon immer anspruchslose und anspruchsvolle Spiele. Damals nannten sich diese Doom, Unreal, Serious Sam oder Carmageddon. Schnelle Action und Grafik (manchmal auch Humor und Splatter) standen hier im Vordergrund. Heute haben solche Spiele halt andere Namen. Ich glaube das liegt eher an der Einstellung. Als junger Spieler stehen diese Spiele einfach im Fokus, doch mit dem älter werden steigt dann der Anspruch. Früher habe ich wochenlang Quake gespielt, heute heißen meine Spiele Fire Emblem oder The Witcher.

  • Was anspruchslos ist, bleibt Eigendefinierung. Für mich ist ein gefühlt 10tes New Super Mario Bros. völlig gleich außer ein paar neuen Outfits, auf der anderen Seite sagt das jemand über die CoD Reihe z.B.
    Es kommt da wohl eher darauf an, was man selbst will bzw. wie viel. Heutzutage erwarten wir einfach zuviel, viele lassen sich durch einen simplen Trailer hypen ohne Ende und am Ende sind sie enttäuscht. Und vieles sieht man als Selbstverständlichkeit an, wodurch die Erwartung noch mehr steigt.

  • Wir sind teilweise selbst daran schuld, da wir Spiele so oft an Trailern, Weltgrößen und Grafiken messen. Man sieht ja immer wie ein Spiel auf Grund eines Trailers zerissen wird ehe jemand auch nur eine Minute gespielt hat. Als Aktuelles Beispiel Paper Mario Color Splash. Das spiel hat noch niemand gespielt und es wird zerrissen. Daher wird einfach mehr Wert auf ansprechende Optik und mitreißende Action gelegt als auf ein insgesamt rundes Gesamterlebnis. Wir Spieler bringen heutzutage ja kaum noch ein Spiel zuende, und wenn es nicht die brillanteste Grafik hat rühren wir es gar nicht erst an. Ich würde mir auch ein Spiel wie Soul Reaver wieder wünschen, aber erfolgreich wäre es wohl leider nicht mehr :(

  • Die Anspruchslosigkeit sieht man doch auch beim Xten COD, Battlefield, usw. Das ist doch auch immer das gleiche. Stumpf ist eben Trumpf.


    Ich fand Tales of Symphonia und Xenoblade Chronicles haben ihren Job storytechnisch gut gemacht um mal Beispiele aus dem RPG-Sektor zu nennen.

  • 2/2Früher musste man außerdem durch Erkunden der Landschaft,Fragen der NPC's,Finden geheimer Gegenstände etc. selbst die Story herausfinden und so auch selbst verstehen,wie es im Spiel weitergeht und das völlig ohne krasse Zwischensequenzen.Heute sagt dir dein fluchender Kumpel mit der Knarre in der Hand,wo es weitergeht. Schade,aber man muss nun einmal damit klar kommen. Gib mal ,,Früher gutelauentyp'' auf Youtube ein,ist mein absolutes Lieblingsvideo und das auch von meinem Lieblingsyoutuber geworden,hat mich sehr berührt und auch in Nostalgie versetzt :)

  • Man muss auch mal bedenken,dass es auch sehr viele kleine Kinder spielen,die sich bei ruhigen Momenten sofort langweiligen und schreien,dass Spiel wäre ,,schwul''. (tja,so ist die Jugend) Sie wollen Explosionen,Schießereien und Schimpfwörter,denn das fühlen sie sich cool. Vielleicht irre ich mich auch,aber so erscheint es mir. Wenn ich an RPG's/Adventures denke,denke ich an Spielen wie Terranigma oder Chrono Trigger,was leider viel zu wenig Aufmerksamkeit bekam.Wahrscheinlich würde es ein 10-Jähriger,der sonst an grafikbombastischen Szenen gewohnt ist,das Spiel allein wegen der Grafik weglegen. Deshalb mussten sich die Spieleentwickler auch leider daran anpassen.

  • Ich würde mir auch mal wieder optionale, große eigene Gebiete mit Boss für Zelda zum Beispiel wünschen. Dark Souls macht das ja gerne und ich fands toll. Diese Gebiete könnten dann mehr Details für die Story preisgeben, ohne dabei mega wichtig zu sein. Einfach den Drang zu erkunden ein wenig mehr belohnen.