Am 3. März bin ich aufgestanden, hab was gegessen und war dann in der Küche gesessen und hab hab auf die Paketpost gewartet. Aber die wollte einfach nicht kommen. Gut, dachte ich mir, Dauert Halt Länger. Als dann aber um 17:00 Uhr immer noch keine Spur vom gelben DHL-Auto war, wurde ich zornig und hab mich aus lauter Wut bei der armen Frau vom amazon-Kundenservice beschwert. Kurz darauf hat es dann aber doch noch geklingelt und ich bekam mein riesiges Paket. Sofort beim Auspacken ist mir aufgefallen, wie erstaunlich klein alles ist: Die Joy-Con, das Tablet, das Dock, die Spieleboxen und die Spielekarten ja sowieso (die ich aber noch nicht in den Mund genommen hab ). Auch überrascht war ich, wie gut verarbeitet alles wirkt, vor allem wenn man von der Wii U kommt. Das Gamepad der Wii U fühlt sich im Vergleich zur Switch schon fast wie ein Fisher Price-Spielzeug an. Nachdem ich alles ausgepackt hatte und die beiden Kabel angeschlossen hatte, konnte ich auch schon loslegen. Der Erststart war einfach und ging echt schnell vonstatten. Auch der Download des Day-One-Systemupdates ging flott. Das Home-Menü sieht modern, schlicht und einfach aus. Das mag manchen gefallen, anderen ist es wohl aber zu schlicht gehalten. Ein Download-Menü beispielsweise gibt es nicht, stattdessen sieht man direkt im Home-Menü, was gerade heruntergeladen wird. Auch einen Tagesbericht, wie man ihn vom 3DS oder der Wii U kennt, gibt es nicht, stattdessen sieht man auf seiner Profilseite nach einer Woche seine Spielzeit. Einen (normal zugänglichen) Internet-Browser sucht man ebenfalls vergebens. Selbiges gilt auch für den eshop, der keine Bestseller-Liste und keine Schnäppchen-Übersicht hat, in dem man Spiele nicht mit 1-5 Sternen bewerten kann, der sich komplett auf Spiele beschränkt und man so etwa keine Netflix-App finden wird, ja der nicht einmal eine Hintergrundmusik hat!
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Das supermoderne, schlichte Home-Menü der Nintendo Switch.
Und dann? Nun, und dann hab ich wohl Zelda gespielt, oder? Falsch gedacht. Ich habe tatsächlich zuerst 1-2-Switch, das seit dem Nintendo Minute-Video dazu von mir den Namen "1-2-Cringe" bekommen hat, "gespielt" (oder wie man auch immer die Verwendung dieses Produkts bezeichnen will). Und ja... es ist... ein sehr seltsames "Spiel". Es gibt zwar auch "normale" Minispiele, wie Revolverhelden oder das Samuraispiel, aber dann auch solche Sachen wie Kühe melken oder Babysitten, wo man sich fragt "Wo bin ich denn hier gelandet?". Ein Cringefest eben. Alles in allem kann man mit 1-2-Cringe durchaus einiges an Spaß haben, man braucht aber ganz klar einen zweiten Mitspieler, den ich dank meines Bruders aber glücklicherweise hatte.
Dann aber hab ich endlich Breath of the Wild gestartet und OMG! Man startet auf einem kleinen Plateau und selbst das kommt einem schon riesig vor. Es gibt einen kleinen Wald, ein paar Ruinen mit der Zitadelle der Zeit, eine große Grasfläche und sogar eine kleine Schneelandschaft. Sobald man mal kurz Minus drückt, wird einem aber deutlich, wie viel größer dieses Hyrule noch ist! Nachdem ich die ersten 4 Schreine absolviert hatte, ging ich los, los in die weite Welt von Hyrule, auf eine Reise durch eine gigantische Welt mit vielen Schreinen und weiteren Puzzles und Side Quests. Als ich mich auf den Weg machte, trat aber erstmals ein kleines Hardware-Problem auf: Der linke Joy-Con will nicht so recht. Er scheint sich manchmal wohl abzumelden, was dazu führt, dass Link stur in eine Richtung läuft und sich nicht mehr steuern lässt. Dieses Problem trat zwar bisher nur selten und für wenige Sekunden auf, stört einem beim Zocken aber natürlich schon. Das hielt mich aber nicht davon ab, meine Reise fortzusetzen. So erreichte ich schon bald die Zwillingsberge und kurz darauf Kakariko. Als mir dann aufgetragen wurde, nach Hateno weiterzureisen, dachte ich mir "Ja gut, da unten stand ja ein Schild, dass es in die eine Richtung nach Hateno geht, scheint also gleich um die Ecke zu sein". Tatsächlich aber war ich noch eine ganze Weile unterwegs, bis ich schließlich endlich in Hateno ankam. Die Welt ist wahrlich gewaltig! Ich merkte recht schnell, dass das Spiel seine vielen Bestwertungen und seinen daraus resultierenden 98er-Score auf metacritic redlich verdient hat. Der Übergang von TV-Modus zum mobilen Modus ist reibungslos. So lag ich auch manchmal einfach abends vor'm Schlafen im Bett und hab noch kurz mal nach einem Schrein gesucht oder bin auf einen Turm hochgeklettert. Und auch umgekehrt: Schiebe ich die Switch ins Dock schaltet sich sogar mein TV-Gerät automatisch ein und Hyrule erstrahlt auf meinem 40-Zoll-Fernseher! Oh, und wo wir schon beim ins Dock schieben der Switch sind: Bisher habe ich keinen einzigen Kratzer am Tablet. Zurück zum Spiel selbst: Obwohl viele Umgebungstexturen matschig sind, ist das Spiel doch eine ziemlich optische Wucht. Man kann von nahezu jedem Berg oder Turm über die komplette Welt schauen und kann sich mit dem Shiekah-Stein seine nächsten Ziele markieren. Das war auch der Zeitpunkt, an dem ich die Screenshot-Funktion der Nintendo Switch für mich entdeckt hatte. Mit nur einem einzigen Knopfdruck schießt man ein Foto vom aktuellen Geschehen und nun ja ... diesen Knopf hab ich bereits über 500 mal gedrückt . Nichtsdestotrotz entstanden dabei wirklich schöne Bildschirmaufnahmen der wunderschönen Landschaften von Breath of the Wild.
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Eines meiner (optischen) Highlights: Die Sonnenauf- und -untergänge.
Ein letztes, kleineres Spiel für 20€ hab ich mir in dieser Woche noch angeschaut: Snipperclips - Cut it out together!. In diesem Download-Titel geht es ums Schneiden, Schneiden und... ums Schneiden! Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Level-Typen: Sich so zurecht schneiden, dass man genau in eine bestimmte Markierung passt, einer Prinzessin einen Weg zu ihrem Ziel schneiden, einen Basketball durch einen Korb werfen, einen Stift spitzen, Fische angeln oder ein Rad zu einem Auto transportieren. Und genauso breit ist dementsprechend die Menge der Lösungswege. Es gibt viele Wege, die zum Ziel führen. Manche sind leichter als andere. Kreatives Denken wird definitiv belohnt. Das Spiel mag vielleicht alleine recht schnell eintönig werden, aber zu zweit macht es eine Menge Spaß. Nach ungefähr 2 Stunden hat man aber auch schon das Hauptspiel durch und kann sich dann noch durch einen Party-Modus und einem Battle-Modus, beide für bis zu 4 Spieler, kämpfen. Im Party-Modus tritt man mit 4 Charakteren in komplexeren und teilweise auch kniffligeren Versionen der ursprünglichen Level an, während der Battle-Modus mit Basketball, Hockey und Dojo mal kurz Spaß macht. Mit einer Gesamtspielzeit von etwa 4 Stunden ist das Spiel zwar ziemlich kurz, für gerade mal 20€ bekommt man aber echt gute Unterhaltung geboten.
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Ein 4-Spieler-Puzzle in Snipperclips: Die pinke Flüssigkeit muss von der kleinen blauen Kreatur ferngehalten werden.
FAZIT:
Die Switch hat ein großartiges Konzept. Seine Heimkonsolenspiele auch abseits vom TV zu verwenden, ist ein großer Vorteil gegenüber herkömmlichen Konsolen, und auch die Joy-Con sind gelungen. Die Spiele, die ich bisher gespielt haben machen Spaß, vor allem Zelda, aber auch Snipperclips und, mal mehr und mal weniger, 1-2-Cringe. Die Hardware kämpft zwar mit paar kleineren Problemen wie Joy-Con- und WLAN-Verbindungsproblemen und kommt mit nur eingeschränkten Funktionen (eshop, Tagesbericht, keine Virtual Console, keine Streaming-Apps etc.) daher, dennoch würde ich sagen, dass mein Geld gut angelegt war. Ich freue mich auf kommende Spiele wie ARMS und Splatoon 2 oder dann zu Weihnachten Super Mario Odyssey, Xenoblade Chronicles 2 und Fire Emblem Warriors. Auch halte ich Ausschau nach einem Angebot zu Fast RMX und I am Setsuna. Den Pro Controller hab ich mir bisher nicht geholt, das wird sich aber demnächst ändern. Kurz gefasst kann man sagen, dass die Nintendo Swich eine Konsole mit äußerst viel Potenzial ist und dass es nun an Nintendo und ihren Partnern liegt, dieses Potenzial auszuschöpfen und das Gerät um weitere Features zu erweitern. Ich freue mich jedenfalls auf die kommenden Jahre!
Vielen Dank für's Lesen
Kommentare 4
USER0815
Sehe ich so ziemlich genau so! Ich hol mir btw spätestens den ProController für Splatoon 2, aber auch nur weil die Sticks der JoyCons zu kurze Wege haben. ProJoyCons wären ja vllt noch was...! Einfach n bissel größer mit richtigen Sticks. Weil ich liebe es meine Arme baumeln zu lassen! Eig. will ich nie wieder n nomalen Controller benutzen, aber naja... mal schauen. Hoffe auch das der Preis vom Pro noch sinkt bis zu Sommer. Sonst wird Splatoon 2 quasie SAU teuer!
tuk
Mein Zwischenfazit sieht ähnlich aus. Die Switch macht Spaß und das Konzept ist spitze, allerdings fehlen mir auch paar Sachen, welche hoffentlich noch nachgeupdatet werden. Das ein oder andere Spiel (außer Zelda) geht mir auch noch ab, aber das kommt ja noch. Den Pro Controller kann ich dir aber wärmstens empfehlen, der liegt nämlich mörderisch in der Hand
TheBC97 Autor
Über den Pro Controller hatte ich bisher auch nur positives gehört. Werde ich mir demnächst holen
albert
Ich hatte den mir auch mal überlegt. Aber ich werd das Geld für den Pro lieber in ein Spiel stecken. Ich hab 4JC oder 2 Grip Controller. Das passt.