Für Nintendo-Fans ist Shigeru Miyamoto einer der wohl interessantesten Menschen auf Erden. Denn er hat immerhin Mario, Link und Co. ins Leben gerufen. Doch wie denkt ein Miyamoto so über verschiedene Aspekte der Videospielwelt? Was denkt er über den recht missglückten Launch des 3DS und können wir in Zukunft neue Charaktere aus dem Hause Nintendo erwarten? All diese Fragen wurden Shigeru Miyamoto in einem Interview mit The Guardian gestellt und er hat diese natürlich auch beantwortet. Wir haben für euch einen kleinen Teil des Interviews mal übersetzt.
ZitatAlles anzeigenMiyamoto darüber, warum er noch Videospiele spielt:
Ich spiele noch immer Videospiele, weil ich noch immer Videospiele mache. Allein die Sachen zu spielen, die ich selbst gemacht habe, beschäftigt mich sehr. Wenn ich selbst keine gemacht hätte, würde ich vielleicht gar keine Spiele spielen.
Miyamoto spricht über seinen Alltag:
Meine Tage ähneln sich eigentlich sehr. Sie sind strukturiert und klassisch. Die meiste Zeit probiere ich die neuen Spiele aus, an welchen die Nintendo Direktoren arbeiten. Ich sitze an meinem Tisch, spiele ihre Spiele und mache eine Liste mit Kommentaren und Verbesserungsvorschlägen und schicke diese zu den Direktoren. Den Rest meiner Zeit verbringe ich mit verschiedenen Meetings, in denen wir über generelle Management-Entscheidungen für das Geschäft von Nintendo sprechen.
Miyamoto spricht über den etwas missglückten Launch des 3DS:
Gerade in den ersten sechs Monaten nach dem Launch des Geräts waren die Verkaufszahlen schwächer als die des DS. Das lag vor allem daran, dass wir keine großen First Party-Titel hatten. Außerdem war der Preis wohl zu hoch angesetzt.
Allerdings haben wir das bemerkt, den Preis reduziert und hart daran gearbeitet, ein starkes Line-Up für die Weihnachtssaison zu haben, was wir dann mit Super Mario 3D Land, Mario Kart 7 und Kid Icarus auch geschafft haben.
Wenn wir uns die jetzige Situation in Japan anschauen können wir sagen, dass sich die Konsole gut verkauft. Wir haben nun 5 Millionen Einheiten dort verkauft, was sehr beeindruckend ist für eine Konsole im ersten Jahr. Die Herausforderung ist nun, den 3DS noch bekannter zu machen. Der Louvre-Guide ist eine Art, dies zu schaffen.
Miyamoto spricht darüber, ob der 3D-Effekt schuld an den niedrigen Verkaufszahlen des 3DS war:
Eigentlich ist 3D für uns Menschen das Normalste auf der Welt, immerhin sieht jeder von uns mit zwei Augen die Welt in dieser Art und Weise. TV-Geräte mit ihrem 2D sind dafür ungewöhnlich! Wir sehen stereoskopische Ansichten nicht als Beigabe. Es ist eher die natürlichste Art, Dinge darzustellen.“
Miyamoto spricht darüber, ob er ein Spiel hat, welches er unbedingt machen möchte, aber noch nicht die Gelegenheit dazu hatte:
Ich habe nun keine große Liste an Ideen, die ich realisieren möchte. Gewöhnlich bekomme ich Ideen für einen neuen Titel, während ich an anderen Spielen arbeite. Damit besteht eine große Möglichkeit, dass wir bald neue Charaktere vorstellen werden.
Auf welches Spiel ist Miyamoto am meisten stolz?
Dies ist sehr schwer für mich zu beantworten. Zurückblickend ist Donkey Kong sehr wichtig für mich, da es der erste Titel war bei dem ich merkte, dass ich damit tatsächlich Geld verdienen könnte. Dann war Super Mario Bros., also der Titel, welcher Videospiele weltweit bekannt machte, auch sehr wichtig für mich. Aber das ist eher eine allgemeine Antwort und wird euch nicht viel helfen. Eigentlich war die größte Innovation Wii Sports. Mit diesem Spiel haben wir ein Abenteuer in etwas gänzlich Neues gestartet. Ich möchte solche großen Schritte öfters in meinem Leben erreichen.
Miyamoto über irgendwelche Zweifel bezüglich der Zukunft des Gamings:
Ich bin eigentlich nicht besonders besorgt. Nintendo und Ich haben immer gehofft, dass Videospiele eines Tages ein akzeptierter Teil des Alltags sein werden. Jeden Monat erreichen wir diese Realität, in der wir bereits leben, einen Schritt mehr. Videospiele sind gewachsen und aus dieser eingeschränkten "In einer Box"-Erfahrung entkommen. Es ist nun etwas, das überall vorhanden ist. Interaktiver Kontakt ist überall, mit jedem vernetzt und jederzeit bereit. Das ist etwas, das ich für lange Zeit in meiner Karriere erreichen wollte. Mit diesem Erfolg kommt jetzt allerdings eine neue Herausforderung: Wie machen wir nun noch unsere Spiele in dieser Welt der Videospiele relevant? Wie machen wir weiter, wenn sich alles geändert hat? Es ist eine große Herausforderung. Aber es ist eine gute. Es ist das, was wir alle immer wollten.
(Den Rest des Interviews findet ihr in englischer Sprache unter diesem Link )
Quelle: nintendoeverything