Am 28. Dezember 1995 erschien in den deutschen Kinos der siebzehnte Film der James Bond-Reihe. Mit James Bond: GoldenEye 007 lieferte uns Eon Productions Ltd. den ersten Film mit Pierce Brosnan in der Rolle des MI6-Agenten und somit einen wahren Filmklassiker. Wenn es um Klassiker im Bezug auf Ego-Shooter geht, fällt immer wieder das Nintendo 64-Spiel GoldenEye 007 aus dem Jahre 1997. Mit einem Metascore von 96 von 100 möglichen Punkten zeigt das Spiel auch eindrucksvoll, warum es bis heute für einige der vielleicht beste Ego-Shooter aller Zeiten ist. Wer der älteren Generation angehört, wird sich auch kaum darüber wundern, welcher Entwickler hinter dem Spiel stand. Richtig, Rare! Was Rare war, ist und in Zukunft sein wird, müssen wir an dieser Stelle nicht erneut kommentieren, aber einen Meilenstein, was Ego-Shooter angeht, hat Rare damals eindeutig geschaffen.
Dass Gewalt in einem Ego-Shooter eine Rolle spielt, dürfte wohl niemanden besonders überraschen. Dennoch wollte zur damaligen Zeit Shigeru Miyamoto höchstpersönlich, dass das Spiel gewaltfreier ausfällt. Dies berichtet nach all den Jahren der ehemalige Game Director Martin Hollis auf dem GameCity Festival in Nottingham gegenüber The Guardian. Der Gewalt ihren Schrecken zu nehmen soll auf die familienfreundliche Haltung seitens Nintendo zurückzuführen gewesen sein.
Aber auch ohne Miyamotos Einfluss wurde der Gewaltgrad zurückgeschraubt: So ist im finalen Spiel der Effekt entfallen, welcher anzeigte, wo die Gegner genau getroffen wurden. Auch die Blutflecken der NPCs wurden verringert. So zeigte sich Hollis zuerst begeistert vom Gewaltgrad und verglich das Spiel gerne mit The Shining (Anm. d. Red.: ein Horrorfilm aus dem Jahr 1980), doch dann soll er ins Grübeln gekommen sein und empfand das Ganze als etwas zu blutig. Daraufhin entfernte er den Einschuss-Effekt und verringerte zusätzlich die Größe der Blutflecken.
Auf Wunsch von Miyamoto sollten sich am Ende des Spiels sämtliche Figuren im Krankenhaus die Hand reichen. Soll also heißen: Erst bekriegen wir uns - und am Ende mögen wir uns! Dass dies in der Spieler-Gemeinde und bei Fans von Ego-Shootern nicht so besonders toll angekommen wäre, sollte jedem klar sein. Zum Glück schaffte es dieser Vorschlag nicht ins Spiel, da Rare zu der Zeit wohl doch zu groß war und sich den Worten Miyamotos entziehen konnte.
Im Abspann des Spiels wurden darauf aufbauend allerdings alle Charaktere wie Schauspieler porträtiert, um so zu verdeutlichen, dass man keine realen Personen erschossen hat.
Ob diese Aussagen wahr sind oder nicht, kann nirgendwo bestätigt werden. Deshalb würde uns interessieren, ob ihr sie überhaupt als glaubwürdig betrachtet? Und wenn ja, wie findet ihr sie im Bezug auf einen Ego-Shooter?
Quelle: The Guardian