In der heutigen Gesellschaft werden Videospiele für so manches Übel verantwortlich gemacht und Kritiker behaupten, dass Spiele Spieler gewalttätig oder unsozial machen können. Während viele davon ausgehen, dass dieses Denken ein Ding der jüngeren Generation ist, zeigt ein nach 25 Jahren übersetztes Interview mit dem Team von Super Mario World, dass eine solche ungerechtfertigte Kritik schon seit Jahrzehnten besteht.
In dem Interview, welches ursprünglich in dem offiziellen japanischen Ratgeber des SNES-Klassikers Super Mario World erschienen ist, sagt Miyamoto, dass er schon immer wollte, dass sich die Eltern darüber freuen, wie sie ihre Kinder ein Spiel spielen sehen:
Zitat... Und wie großartig ist es, dass Kinder alle diese Welten, die sie besuchen können, in einer Konsole und einer Spiele-Bibliothek haben können, die klein genug ist, um in einer Kommode zu passen?
Ebenso ist mir durch die Eltern in meinen Augen etwas Neues bewusst geworden. So habe ich bemerkt, dass, wenn ein Elternteil ihr Kind ein Buch lesen sieht, denken sie, das es eine gute, richtige Sache ist. Aber ihr Kind vor einem Fernseher sitzen und ein Videospiel spielen zu sehen, lässt die Eltern sich irgendwie schuldig fühlen, obwohl Spiele eine aktive Erfahrung sind. Warum das so ist, frage ich mich. Ich möchte ein Spiel entwicklen, dass, wenn eine Mutter ihr Kind es zum ersten Mal spielen sieht, denkt: "Ah, mein Kind ist alt genug, um Videospiele spielen zu können!"
Natürlich habe ich diese hochgesteckten Ziele in meinem Kopf, aber in meiner täglichen Realität stell ich mir Fragen wie "Wie viele Pixel soll Mario springen können?" (lacht)
Miyamoto sagt auch, dass das Team Super Mario Bros. 3 für das SNES geportet hat, um ein Gefühl für die neue Hardware zu bekommen und dieser Prozess die Schaffung von neuen Ideen ermutigen sollte:
ZitatWir hatten nicht mehr die Beschränkungen fürs scrollen und der Anzahl der Farben, die der Famicom hatte und so wurde es viel einfacher die Dinge darzustellen. Das war schön. Vor dem Start von Super Mario World haben wir Mario 3 auf das Super Famicon als Hardware-Experiment portiert und auch wenn die Farben und Sprites detaillierter sind, so war es noch das gleiche Spiel. Es machte mir klar, dass wir nicht nur das gleiche Spiel machen können: Wir müssen etwas neues erschaffen. In diesem Zusammenhang haben wir viel darüber gesprochen, was der größte Nutzen der neuen Hardware ist. Es gab viele Diskussionen darüber.
Zelda wurde während des Interviews auch erwähnt, da sich zu der Zeit "A Link to the Past" in Entwicklung befand und auch vom fast exakt gleichen Team entwickelt wurde. In dem Abschnitt scherzt Miyamoto darüber, dass Link am Ende auf einem freundlichen Yoshi hätte reiten können:
ZitatWenn wir Zelda und Mario als Beispiel nehmen, an denen fast vollständig das gleiche Team arbeitet, prallen in der Enwticklung immer wieder Ideen aufeinander wie "Oh, ich denke diese Idee wäre besser für Zelda geeignet". So werden wir vielleicht Link bald auf einem Yoshi reiten sehen. (lacht)
Die vollständige Übersetzung des Interviews - zusammen mit dem Komponisten von Super Mario World Koji Kondo - könnt ihr in der Quelle nachlesen.
Ist es bei euch auch eine ziemlich komische Vorstellung Link auf einem Yoshi zu sehen?
Quelle: shmuplations