iSpot.tv gilt als eine Analyseplattform und hat es sich zur Aufgabe gemacht die Ausgaben von Publishern für Fernsehwerbung in den Vereinigten Staaten im Jahr 2015 zu analysiereren. Nintendo wird oft fehlendes oder fehlerhaftes Marketing vorgeworfen, was sich natürlich am deutlichsten durch die aktuellen Verkaufszahlen der Wii U wiederspiegeln lässt. Wie die Analyse von iSpot.tv allerdings zeigt, ist diese Behauptung zumindest für den amerikanischen Raum überhaupt nicht zutreffend und so kann man Nintendo nicht fehlendes, sondern einfach fehlerhaftes Marketing vorwerfen.
Insgesamt haben die großen Entwickler 630 Millionen Dollar im Jahr 2015 für Fernsehwerbung in den Vereinigten Staaten ausgegeben. Ein Jahr zuvor beliefen sich die Zahlen noch auf 430 Millionen Dollar, was einen Anstieg von satten 47 % bedeutet. 65 Entwickler/Publisher platzierten 406 verschiedenen Clips im US nationalen Fernsehen und gaben dabei die genannte Summe von 630 Millionen Dollar aus.
Machine Zone, der Entwickler des Mobilespiels Game of War, gab dabei mit Abstand am meisten aus. Fast ein Zehntel der gesamten Werbeausgaben der Industrie kostete allein eine Kampagne mit dem Model Kate Upton in der Hauptrolle. Das dürfte zum einen am Model Kate Upton gelegen haben und zum anderen am Zeitpunkt der Ausstrahlung. So wurde dieser Clip nämlich während des Super Bowl, dem weltweit größten Sportereignis, ausgestrahlt, und dort explodieren die Kosten für einen Werbeclip jedes Jahr. So wird es also noch spannender, was uns die The Pokémon Company beim diesjährigen Super Bowl präsentieren wird. Den Teaser zur Kampagne findet ihr hier:
Auf den folgenden Plätzen in der Rangliste der Ausgaben folgen noch der Entwickler Supercell (Clash of Clans), Activision (Call of Duty, Destiny), Nintendo (Super Mario Maker, Splatoon) und King.com (Candy Crush).
Im Gegensatz zum Vorjahr (2014), erhöhte Nintendo sein Werbebudget um 43% und gab knapp mehr als 42 Millionen Dollar für Werbeclips aus. Im Vorjahr waren es noch knapp 29 Millionen Dollar. Insgesamt strahlte das Unternehmen 49 verschiedene Clips aus und ist damit alleiniger Spitzenreiter, wenn es um die Anzahl der Werbeclips geht. Auf dem zweiten Platz folgt abgeschlagen Supercell mit 29 Spots. Die meisten Kosten verursachten der im September erschienene Wii U-Titel Super Mario Maker und der Monat Dezember mit dem (nicht vorhanden gewesenen) Weihnachtslineup. Generell wurden mehr als die Hälfte aller Kosten aus der Branche in den letzten vier Monaten ausgegeben.
Wie schon oben angedeutet wird das meiste Geld während Sportsendungen verprasst - sei es beim Super Bowl bzw. der NFL oder bei den NBA-Finals bzw. der NBA. Geschehen zum Beispiel im Fall von Call of Duty: Black Ops 3 und Fallout 4. Insgesamt drei Viertel ihres Budgets wurde auf Werbung während Sportshows verprasst. Die magische Grenze von drei Millionen Dollar an nur einem Tag durchbrach Supercell mit der Werbung zu Clash of Clans, während des Super Bowls und der NBA-Finals, gleich zwei Mal.
Quelle: VentureBeat