Einige User werden allein beim Namen Michael Pachter sicherlich bereits die Augen verdrehen wollen. So war der Analyst in den vergangenen Jahren als scharfer Nintendo-Kritiker bekannt und stellte das japanische Traditionsunternehmen oft an den Pranger. Doch die Zeiten änderten sich. Kürzlich hatte der amerikanische Branchen-Kenner nur positive Worte zu Nintendo übrig. Er lobte das neuste Zelda-Abenteuer in großem Maße und zeigte sich optimistisch gegenüber der kommenden NX-Plattform.
Mr. Pachter äußerte sich nun wieder einmal zu dem Thema. Einleitend schilderte er die vergangene Situation mit der Wii U. An sich betrachtet sieht er die Wii U als schlecht an. Das GamePad fügte eine unnötige Barriere bei der Spielentwicklung hinzu und wurde von Entwicklern und Spielern nicht gerade gemocht. Ebenso kritisiert er die zu kurze Akkulaufzeit, was für längere Spielsessions ein großes Hindernis wäre. Das mitunter größte Problem an der Wii U war (und ist) allerdings der fehlende Third-Party-Support. Anfangs unterstützte EA die Konsole noch, doch schnell ging die Unterstützung in die Knie. Deshalb würden laut Pachter nur wahre Nintendo-Fans, von ihm als "Fanboys" bezeichnet, die Konsole kaufen. Spieler, die Nintendos Spiele mögen, aber keine "Fanboys" sind, überlegen sich den Kauf einer zusätzlichen Konsole für diese Spiele zwei Mal. Es gäbe keine Titel, für die es sich wirklich lohnen würde, mit Ausnahme des neuen Zelda-Abenteuers.
Wie schon vorher bekannt, ist Pachter sehr angetan von Breath of the Wild. Wenn das Spiel wirklich so groß ist, wie Nintendo es verspricht, dann wird das Spiel ein definitiver Kaufgrund für die NX. Nach seiner Theorie hat Nintendo vor 1-2 Jahren wahrscheinlich realisiert, dass die Wii U vorrüber ist. Seitdem werden Nintendos Anstrengungen wohl in Richtung NX verlaufen sein. Mit Zelda als Launch-Titel steht einem erfolgreichen Launch nichts im Wege. NX kann laut Pachter erfolgreich werden und schnell die User-Base der Wii U erreichen, wenn NX nicht so kompliziert wie diese wird, das GamePad verbessert oder abgeschafft wird und sie es schaffen, Third-Party-Support zu erhalten.
Möglicherweise kommt NX auch genau richtig. Pachter sieht für die NX, die eine "PS4 von Nintendo" werden könnte, gute Chancen im aktuellen Konsolen-Markt. Die Xbox One S ist lediglich eine Slim-Version der derzeitigen Xbox One und PS4 Neo wie auch Xbox Scorpio sind sogenannte "Mid-Cycle-Konsolen". Das heißt sie sind zwar stärker, aber immer noch kompatibel mit der aktuellen Generation. Nintendo wird mit NX also nicht so weit hinterherhängen, wie man denken könnte. Mit den richtigen Entscheidungen und ein wenig Glück könnte Nintendo 20-50 Millionen NX absetzen, sie müssen nur ihren Glücksbringer wiederfinden.
Quelle: My Nintendo News