Wenn es um Smartphone-Spiele geht, dann war Nintendo lange Zeit sehr verschlossen. Unter der Leitung von Präsident Satoru Iwata ignorierte man den aufkommenden Hype der Mobile Devices und setzte in seine eigenen Produkte wie Nintendo DS und Wii, was zugegeben grandios funktionierte. Erst mit Nintendo 3DS und Wii U hat der Konzern einsehen müssen, dass man die gleiche Strategie nicht zwei Mal fahren kann und man sich an den stetig wandelnden Markt anpassen müsse. Deshalb kündigte Satoru Iwata auf einer speziellen Pressekonferenz zu Beginn des Jahres 2015 eine Kooperation mit dem japanischen Smartphone-Entwickler DeNA an, welche für die nächsten Jahre einige vielversprechende Titel bieten sollte. Mit Miitomo und nun auch Super Mario Run wurde dies endlich Realität.
Doch auch schon zur Zeit von Nintendo DS und Wii fragte man sich: Wieso veröffentlicht Nintendo ihre Videospielklassiker nicht auch im Google Play Store und dem App Store von Apple, um so die Urgesteine der Videospielgeschichte noch einfacher noch mehr Menschen offenzulegen? Fans ermöglichten sich dies zwar im Laufe der Zeit durch Emulatoren selbst, diese sind von Nintendo aber natürlich nicht angedacht gewesen.
Im gerade eben angeschnittenen Interview mit WIRED offenbarte Shigeru Miyamoto bereits, inwiefern der Mario-Erfinder am heute erschienenen Super Mario Run mitwirkte, doch im selben Interview wurde der Entwicklerlegende noch eine weitere Frage gestellt, an die sich wohl nicht jeder Interviewer trauen würde. Ziemlich platt fragte man Miyamoto, wieso man Klassiker wie Super Mario Bros. nicht einfach so für Smart Devices veröffentlicht hat. Dabei musste Miyamoto lachen und antwortete im Detail:
ZitatIch möchte nichts so langweiliges entwickeln. Wir haben Mario-Spiele nun schon für eine lange Zeit gemacht und mit jeder neuen Plattform hat sich Mario weiterentwickelt.
Für mich wäre es nicht interessant, ein bereits existierendes Super Mario Bros.-Spiel zu nehmen, es einfach auf das iPhone zu portieren und ein Steuerkreuz darauf zu emulieren. Das ist nicht wirklich spaßig von einer kreativen Perspektive aus gesehen. Wir sind viel mehr daran interessiert, uns anzusehen, wie wir mit Mario kreativ werden können und es dabei so für das iPhone zu designen, dass es von den einzigartigen Funktionen und den besonderen Eingabemöglichkeiten profitiert. Das ist für uns eine deutlich größere Belohnung.
Wenn wir Super Mario Bros. auf das iPhone bringen würden, würden Leute sagen: "Wow, das ist toll gemacht, aber glaubt ihr wirklich, dass ich dafür etwas bezahlen werde? Wieso ist es nicht kostenlos?" Wir versuchen Produkte zu erschaffen, die einen solchen Wert besitzen, dass Leute dafür wirklich etwas bezahlen wollen.
Würdet ihr Shigeru Miyamoto da zustimmen?
Quelle: WIRED