Es ist das Innere, das zählt – Eine ausführliche Hardware-Analyse der Nintendo Switch

  • Wenn man den Sprung vom Nintendo 3DS zur Nintendo Switch betrachtet, so kann man sehen, dass man es geschafft hat, über die Jahre hinweg viel mehr Leistung in einen kleinen Formfaktor zu bringen. Zwar mögen manche meinen, dass etwa die schiere Größe eines PCs dafür sorgt, dass man denkt, er hätte viel Leistung, doch es hat eben auch viele Vorteile, wenn die Hardware so mobil ist. Immerhin wirbt Nintendo mit diesem Aspekt der Nintendo Switch und die verschiedenen Spielweisen machen die Konsole einzigartig. Doch wie immer birgt starke Hardware auf kleinem Raum ein großes Problem: Hitze. Da die Menge an Wärme, die abgeleitet werden kann, von der Größe des Kühlkörpers und der Drehgeschwindigkeit des Lüfters abhängt, ist es eine Herausforderung, eine Konsole so klein und dennoch leise und kühl zu halten.


    In einem Bericht von Digital Foundry wurden nun neue Details zur Hardware der Nintendo Switch, die man von der geleakten Dokumentation und dem chinesischen Teardown der Nintendo Switch herausgefunden hat, preisgegeben. Als Erstes wird auf die einzelnen Komponenten eingegangen, dabei nimmt der 4310 mAh große Akku mit 16 Whr den größten Platz ein. Es ist auch relativ einfach, ihn auszutauschen, immerhin wird die gesamte Konsole mit Schrauben zusammengehalten und kein Kleber wird verwendet. Dazu ist auch der microSD-Karten-Leser austauschbar und der 32 GB eMMC NAND-Speicher besetzt sein eigenes kleines Motherboard und ist nicht an das Mainboard gelötet.



    Nun kommen wir aber zum Interessantesten, nämlich dem NVIDIA Tegra-Prozessor. Dabei geht eine Wärmeröhre vom Prozessor zu einem Lüfter, wobei zu sehen ist, ob er sich im Handheld-Modus überhaupt einschaltet. Im gedockten Modus, wo die Taktfrequenz der GPU um bis zu 2,5 mal so hoch sein kann, wird die aktive Kühlung jedoch sicherlich benötigt. Laut dem Foxconn-Leak könnten die Taktfrequenzen bei der GPU um 20 % (769 MHz zu 921 MHz) und bei der CPU um 75 % (1020 MHz zu 1780 MHz) höher sein als bisher bekannt, jedoch scheint dies eher unwahrscheinlich, denn um eine halbwegs passable Batterielaufzeit mit diesen Werten zu erzielen, müsste es sich beim Prozessor um einen 16 nm FinFET-Chip handeln oder gar um eine neue Revision der ARM CPU-Kerne. Außerdem bestätigt der chinesische Teardown, dass die physische Größe des Prozessors unverändert zum existierenden 20 nm Tegra X1 SoC ist. Dabei unterscheiden sich die 16 nm- und 20 nm-Variante nicht in der Größe der Transistoren, sondern es geht mehr um die 3D FinFET-Transistoren am niedrigeren Knotenpunkt. Dabei würden beide zwar eine ähnliche Größe haben, jedoch ist der Prozessor laut dem Teardown exakt gleich groß wie der X1, also kann man schlussfolgern, dass es sich nur um einen leicht veränderten X1-Chip handelt.



    Wir kennen bereits die verschiedenen Taktfrequenzen, die die Nintendo Switch in beiden Konfigurationen haben kann, allerdings hat Nintendo diese in einem neuen Update wie folgt erweitert (neue Ergänzungen sind fett gekennzeichnet):


    CPU-Taktfrequenzen GPU-Taktfrequenzen Speichercontroller-Taktfrequenzen
    Handheld 1020 MHz 307,3 MHz/384 MHz 1331,2 MHz
    Gedockt 1020 MHz 307,2 MHz/384 MHz/768 MHz 1331,2 MHz/1600 MHz


    Dabei fällt direkt der neue Modus auf, der die GPU im mobilen Modus auf 384 MHz, also 25 % mehr als 307,2 MHz, hebt. Die beiden Taktfrequenzen können aber nur von Entwicklern im "Normal-Modus" und nicht von Benutzern aktiviert werden. 307,2 MHz wird aber immer noch die Standardoption sein. Vorher dachte man auch, dass der LPDDR4-Speicher im Handheld-Modus auf 1331,2 MHz oder 1600 MHz laufen würde, jedoch sind 1600 MHz doch nur im "Boost-Modus" gedockt verfügbar. Man könnte also spekulieren, dass The Legend of Zelda: Breath of the Wild deswegen mobil auf 720p, aber gedockt nur auf 900p läuft, weil bei beiden Modi ausschließlich der neue mobile GPU-Takt-Modus von 384 MHz verwendet wird, womit die Lücke zwischen Handheld- und gedockter Leistung geschlossen wird.


    Der chinesische Teardown zeigt zwei LPDDR4-Module von Samsung parallel zueinander und zwar in der exakt gleichen Konfiguration, die im Shield Android TV verwendet wird. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass der Shield zwei 1,5 GB-Module und die Nintendo Switch zwei 2 GB-Module verwendet. Diese Konfiguration spricht dafür, dass die Nintendo Switch einen 64-bit-Speicherbus verwendet im Vergleich zu 128-bit beim Pascal-basierenden 16 nm Tegra X2. Ebenso kann man erwähnen, dass die Nintendo Switch höchstens 16 W an Leistung zieht, wohingegen der Shield Android TV auf 19,5 W kommt, jedoch ist das nur ein sehr vager Vergleich.


    Zur Übersicht könnt ihr hier noch einmal die wichtigsten Daten der Nintendo Switch betrachten:

    • CPU: Vier ARM Cortex A57-Kerne
    • GPU: 256 CUDA-Kerne
    • Architektur: Nvidia zweite Generation Maxwell
    • Textur: 16 Pixel/Zyklus
    • Fill: 14,4 Pixel/Zyklus
    • RAM: 4GB @ 1331.2 MHz/1600 MHz
    • RAM-Bandbreite: 25.6 GB/s
    • VRAM: Geteilt
    • Systemspeicher: 32GB, maximale Transferrate: 400 MB/s
    • USB: USB 2.0/3.0
    • Videoausgabe: 1080p60
    • Bildschirm: 6.2-Zoll IPS LCD, 1280x720 Pixel, 10-Punkte Multi-Touch-Unterstützung

    Hier könnt ihr euch das Innere der Nintendo Switch und ihre Bauteile vom chinesischen Teardown ansehen:



    Quelle: Eurogamer (Digital Foundry)

  • Ich kann Bilanzen lesen, aber keine technischen Details zur Switch. Fakt ist nur, dass Zelda als Firstpartytitel Performanceprobleme, matschige Texturen, aufpoppene Bäume etc. vorweist, was man von Nintendo so eigentlich gar nicht gewohnt ist, weil die eigenen Spiele sonst immer technisch sauber umgesetzt werden. Im Umkehrschluss bedeutet das für mich als Laie, dass die Konsole nicht die Performance liefert, die sie eigentlich liefern sollte, aber unter Berücksichtigung des Akkus nicht liefern kann.


    Da schaue ich schon mit einem kritischen Auge drauf und frage mich schon, weshalb das Spiel so oft verschoben wurde, wenn es qualitativ noch technische Mängel aufweist.


    Auf der anderen Seite.....



    SCHEISS DRAUF NUR MEHR FÜNF TAGE!!! :love:

  • @persei8


    Ja aber davor haben alle geheult :D


    Jetzt wart ich nur noch um die nächste sinnlose Technik Diskussion irgendwelcher Idioten die eh nicht wirklich was davon verstehen... :ugly:


    @Kraxe
    Zelda ist ein halber WiiU Port und kein von Grund auf entwickeltes swich Spiel. Vergleiche mal Twillight Princess mit Skyward Sword...
    Kleine Framerate Einbrüche bei nem Open World Game sind normal und es sind keine grossen Ruckler. Aber wer jammern will soll es...

  • @Kraxe dieser Chip lässt ganz andere Spiele zu als die Zelda Sache.
    Es gibt schon genug Spiele die viel besser aussehen und besser laufen als Zelda auf Basis dieses Chips und das sogar mit deutlich weniger RAM und schlechteren API's.


    Warte einfach die nächsten Spiele ab und du wirst sehen das Zelda ne Ausnahme darstellt.

  • Die Performance-Probleme in schlimmer gibt es auf der Wii U-Version. Dabei war das Zelda mal als Exklusivspiel gedacht.


    Deswegen nun Rückschlüsse auf Switch zu schließen, ist seltsam. Davon abgesehen ist Switch eh nur ne tragbare Wii U Plus... und so ein umfangreiches Open world-Spiel bringt dann die Hardware zu schwitzen.

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  • Also bei den Daten bin ich noch optimistisch, dass dies nicht die finalen Retail-Specs sind. Warum? Nun die geleakten Infos stammen mehrheitlich alle aus dem Juli 2016 (Inkl. der China-Bilder). Gerüchten zufolge gab es aber im Oktober erst das finale Devkit (Specs unklar). Und die Entwickler von Fast RMX sagen, dass die Retail Specs "very close" dem "final Devkit" nahekommen. Somit stirbt die Hoffnung auf einen Pascal-Chip für mich frühestens in 4-5 Tagen, wenn Digitalfoundry, ifixit oder wer auch immer die Switch auseinander nimmt und vernünftig teste und durchleuchtet.


    Zur Qualität von Zelda: Ich durfte es auf einem Switch-Event anspielen und ja, es sah im docked Mode echt nicht berauschend aus und lief stellenweise ruckelig (letzteres soll ja in der Final Version deutlich seltener und weniger störend sein, wenn man dem Eindruck vom ersten Ntower-Test glauben darf).
    Allerdings ist BOTW schlicht auch "nur" ein WII-U-Port und Aonuma hat selbst gesagt, dass man mit dem Spiel "bei weitem" das Potential der Switch nicht ausgereizt hat (wäre auch schlimm, wenn das zum Launch der Fall wäre). Ich denke die ersten wirklichen Gradmesser sind Spiele wie Skyrim oder sogar eher Mario Odyssey, da Skyrim einen anspruchsvolleren Grafikstil hat und Mario einer der ersten großen Switch-Exklusiv-Titel ist. Splatoon 2 sehe ich (auch eher als Port, wenn es auch nicht so verkauft wird).


    Aber ganz ehrlich: Mir persönlich sind die Specs nicht so wichtig, ich kaufe die Switch dennoch, weil ich das Konzept einfach genial finde und Nintendo-Spiele sind einfach Nintendo-Spiele, da kommt kein anderer Entwickler ran!
    Nichtsdestotrotz hoffe ich (im Sinne anderer potentieller Käufer) auf eine gute Leistung, die sich in der Nähe vom XBox1-Niveau bewegt.

  • Ich habe damals mit meinem 0815 PC Spiele in voller Auflösung und gefühlten 10fps gesuchtet. Erinnere ich mich an diese Abende zurück, habe ich bzgl. der Zeldadebatte ein Strahlen im Gesicht.
    Manche Spiele bauen Zeitraffereffekte ala Matrix bewusst ein. Ich sehe es einfach als solches und werde in weiteren 10 Jahren genauso strahlende Augen an den Gedanken zu BotW haben wie jetzt auf mein 10fps Game.


    Die schönen Momente überwiegen :rolleyes:

  • Warum hoffen immer so viele auf Nähe X1-Niveau? Wird nicht so sein und dann enttäuscht sein oder wie?


    Switch ist ein ne gute hardware, unterstützt alle wichtigen Engines und Middewares und ist dank Nvidia sehr entwicklerfreundlich. Dazu das klare Konzept. Insgesamt also deutlich besseres Fundament als die Wii u je hatte.

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  • @persei8


    Dann geht aber leider die Garantie verloren.


    Zu Zelda: Ich freu mich auch riesig drauf und bin mega gehypt, aber ich kanns echt nicht nachvollziehen das es technisch solche Mängel hat. Dabei stören mich noch nicht mal die vereinzelten Ruckler oder die schwachen Texturen, aber was überhaupt nicht geht sind die kleinen Details auf dem Boden wie Steine oder Gräser, welche erst aufploppen wenn man gerade drüber läuft. Kann mir doch keiner erzählen das man sowas nicht relativ leicht lösen kann, dann hätte man diese Details besser weglassen sollen.

  • Wenn es leicht lösbar wäre, wäre es entfernt worden. Da haben 309 Leute 4-5 Jahre dran gearbeitet. Der Artstyle wurde schon so gewählt, damit man technisch etwas Verschnaufspause hat. Trotzdem gibt es hier und da die technischen Mängel... aber ok, dies haben die meisten OW-Spiele. Selbst ein witcher 3 läuft nicht perfekt.

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  • @Schnurres Mir stellt sich nur die Frage, ob die Hardware der Switch, sagen wir mal für 5 Jahre, ausreicht. Man muss sich halt vor Augen halten, dass dieses Jahr eine Konsole mit 6 TFlops released wird und in 2-3 Jahren noch eine Konsole mit deutlich mehr Leistung. Und wenn die Spiele für die neuen Konsolen angepasst werden, dann kann es bei zu schwacher Leistung natürlich zu Problemen kommen. Da hilft dann leider auch die gute Architektur nichts. Aber mal sehen wie die ersten großen Third-Party Spiele auf der Switch laufen werden.

  • @Schnurres Mir stellt sich nur die Frage, ob die Hardware der Switch, sagen wir mal für 5 Jahre, ausreicht. Man muss sich halt vor Augen halten, dass dieses Jahr eine Konsole mit 6 TFlops released wird und in 2-3 Jahren noch eine Konsole mit deutlich mehr Leistung. Und wenn die Spiele für die neuen Konsolen angepasst werden, dann kann es bei zu schwacher Leistung natürlich zu Problemen kommen. Da hilft dann leider auch die gute Architektur nichts. Aber mal sehen wie die ersten großen Third-Party Spiele auf der Switch laufen werden.

    Nintendo konkurriert nicht mit den mehreren Tflops-Maschinen. Switch bekommt angepasste Versionen, wie damals die Wii. Das sollte jedem klar sein. Wobei da ja primär die West-Studios von betroffen sind, die Japaner und Indies kommen mit dem gebotenen klar.


    Zumal man ja auch nicht vergessen darf, dass die Mehrleistung der 6Tflops-Dinger komplett für 4K draufgehen wird,

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  • @Schnurres Mir stellt sich nur die Frage, ob die Hardware der Switch, sagen wir mal für 5 Jahre, ausreicht. Man muss sich halt vor Augen halten, dass dieses Jahr eine Konsole mit 6 TFlops released wird und in 2-3 Jahren noch eine Konsole mit deutlich mehr Leistung. Und wenn die Spiele für die neuen Konsolen angepasst werden, dann kann es bei zu schwacher Leistung natürlich zu Problemen kommen. Da hilft dann leider auch die gute Architektur nichts. Aber mal sehen wie die ersten großen Third-Party Spiele auf der Switch laufen werden.

    Du glaubst doch nicht selber das du mit der Switch 5 Jahre über die Runde kommen wirst ?


    Controller Joycons Dock alles ok aber das Tab wirst alle 2,5-3 Jahre tauschen dürfen wenn du aktuell bleiben willst.


    Da bleib ich dabei das das so geplant ist.

  • @Toad


    Ich denke, dass sich Nintendo dem auch bewusst war/ist. Durch die vielen Einzelkomponenten ist es möglich einzelne Peripherien auszutauschen. Ich halte an meinem Wunschgedanken fest:


    Revisionen werden für die Switch erfolgen (müssen).


    Ab dem N64 hielt man sich immer die Alternative offen Hardware nachreichen zu können, nur wurde es kaum genutzt. Vielleicht klappt es diesmal besser.

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