Angespielt: DuckTales: Remastered
Das ursprüngliche DuckTales-Spiel erschien bei uns in Europa im Jahr 1990 für das NES und später als Portierung auch für den Game Boy. Bis zum heutigen Tag gilt das Entenhaus-Abenteuer als eines der besten Jump'n'Runs auf dem Ur-Nintendo. Keiji Inafune (auch bekannt als Designer der Mega Man- und Street Fighter-Serien) war für den Titel maßgeblich verantwortlich. Jeder richtige Zocker dürfte auch den ultimativen Pogosprung von Dagobert Duck als Gameplay-Element kennen. Und weil die Fans seit Jahren nach einem Remake bzw. Nachfolger schreien, hat sich Capcom endlich zu einer neuen Version des Klassikers entschieden. Damit die komplett restaurierte HD-Fassung auch erfolgreich wird, hat man die erfahrenen Hüpfspiel-Profis von WayForward beauftragt, um das 8 Bit-Abenteuer endlich in die Neuzeit zu teleportieren.
Auf dem Post E3-Event von Nintendo Deutschland in Frankfurt hatten wir jetzt erstmals die Möglichkeit, das neue DuckTales: Remastered auf der aktuellen Nintendo-Konsole Wii U anzuspielen. Bereits nach dem ersten Pogosprung war klar, dass die Entwickler von WayForward und die Produzenten von Capcom an dem grundlegenden Gameplay nicht viel geändert haben. Wie bereits vor über 23 Jahren spielt man Dagobert Duck, der mit seinem Spazierstock durch die Gegend hüpft und die Panzerknacker und andere böse Konsorten in die Flucht schlägt. Natürlich helfen ihm seine Neffen Tick, Trick und Track, um das spannende 2D-Abenteuer zu bestehen.
Das Gameplay ist dabei herrlich simpel und macht zu jedem Zeitpunkt Spaß. Nur das Springen von Seilen und Lianen funktionierte oftmals nicht wie erwünscht. Ansonsten war die Steuerung mit dem Wii U GamePad ziemlich gut, auch wenn für den Sprungstock zuerst B gedrückt und gehalten werden muss, um mit der Taste Y den Pogosprung zu aktivieren. Das hört sich jetzt komplizierter an, als es ist, und geht nach ein paar Sekunden direkt in einen Automatismus über. Allerdings hätte man das bei der heutigen Tastenflut durchaus eleganter lösen können. Hin und wieder klopft man auch noch gegen diverse Schatztruhen, damit die äußerst große Geldbörse des Enten-Opas stimmt.
In der Demo-Fassung bekamen wir allerdings immer nur das gleiche Bild auf dem Touchscreen und auf dem Fernseher zu sehen (also entweder Gameplay oder die Karte). Das soll sich aber in der Endfassung noch ändern. Dann hat man die Karte getrennt vom Fernseher zu jedem Zeitpunkt auf dem Touchscreen im Blickfeld. Ob es noch weitere Funktionen geben wird, ist bisher nicht bekannt. Viel erwarten sollte man allerdings nicht. Mit der Karte behält man aber zu jedem Zeitpunkt den Überblick und kann sich mit ihrer Hilfe in den teilweise etwas unstrukturierten Levels orientieren. Zwischendurch wird über Spiegel teleportiert, um nicht kilometerweit durch Katakomben watscheln zu müssen und einige Sprungeinlagen erfordern natürlich euer Geschick.
Doch was ist denn überhaupt neu in der Remastered-Edition? Eindeutig steht hier das neue Design im Vordergrund: Das gesamte Spiel wurde komplett neu gestaltet und gezeichnet. Zwar spielt man immer noch klassisch wie in einem Sidescroller, doch die Optik wurde hoch aufgelöst in 2,5D umgewandelt. Die Hintergründe sind sehr lebendig und plastisch animiert und auch die Charaktergestaltung wurde äußerst genial und per Hand umgesetzt. Das Videospiel sieht auf einem großen HD-Bildschirm wirklich traumhaft aus. Alles wirkte sehr geschmeidig, ohne das Retro-Feeling aus den Augen zu verlieren. In Transsilvanien wackeln die Särge, Geister attackieren euch und im Hintergrund lodern geheimnisvoll die Flammen, während draußen der Regen plätschert. Und auch die guten alten Bosskämpfe gegen die Bande der Panzerknacker oder alte Wächterstatuen laufen äußerst klassisch nach zu lernenden Mustern ab.
Doch die grafische Umsetzung wird durch den genialen Sound nochmals getoppt. Neben den bekannten Ohrwürmern, die neu eingespielt wurden, befindet sich erstmals eine englische Sprachausgabe an Bord, die auch noch von den originalen Synchronsprechern eingesprochen wurde. Besonders in den kleineren Zwischensequenzen kommen sie zum Einsatz. Leider wird es höchstwahrscheinlich keine deutsche Vertonung in der Endfassung geben, allerdings wird die Sprachausgabe per Untertitel in unsere Sprache übersetzt.