Angespielt: The Legend of Zelda: Skyward Sword
Es dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben, dass die The Legend of Zelda-Reihe in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum feiert. Diese Feierlichkeiten wurden im Laufe des Jahres bereits mit mehreren Veröffentlichungen von Nintendo zum Ausdruck gebracht. Doch auch Zelda-Schöpfer Shigeru Miyamoto nimmt sich das berühmte Sprichwort zu Herzen und möchte sich mit dem kommenden Wii-Hit The Legend of Zelda: Skyward Sword das Beste bis zum Schluss aufbewahren. Ich hatte am 11. Oktober dieses Jahres die Ehre, schon über einen Monat vor der weltweiten Veröffentlichung die deutsche Vollversion anzuspielen. Warum es sich gelohnt hat? Die folgenden Zeilen werden es verraten.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Um möglichst allen potenziellen Käufern einen informativen Bericht zu verfassen, verzichte ich auf eventuelle Spoiler im Hinblick auf die Story. Bevor ich das Spiel testen durfte, musste ich Nintendo mit vier (!) Unterschriften bestätigen, bestimmte Spielinformationen für mich zu behalten, da diese zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Doch seid euch bewusst: Das lange Warten lohnt sich!
Erinnert ihr euch noch an die schwebende Insel, die man erstmals im E3-Trailer bestaunen konnte? Diese Insel nennt sich Wolkenhort und stellt eure erste Anlaufstelle dar. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte werdet ihr über verschiedene Aufgaben dazu geführt, die gesamte Insel zu erkunden. Überraschenderweise fällt der Wolkenhort (verglichen mit den Heimatdörfern früherer Zelda-Ableger) sehr komplex aus. Die gesamte Insel wird von einer Vielzahl von Menschen bewohnt, denen es eine Freude ist, euch mit Tipps und Hinweisen zu eurem Ziel zu versorgen. Im Vergleich zu früheren Serienablegern habt ihr nun actionreichere Möglichkeiten, bestimmte Hindernisse zu überwinden. Ihr könnt euch an Vorsprüngen festhalten oder über kleine Abgründe springen, was es in diesem Umfang bislang in keinem anderen Zelda-Titel gab. In einer Höhle unter einem Wasserfall werdet ihr erstmalig mit Gegnern konfrontiert. Doch wie besiegt ihr die furchteinflößenden Fledermäuse eigentlich?
Hierfür wird euch zu Beginn des Spiels von einem älteren Dorfbewohner das Übungsschwert verliehen. Das klingt jetzt noch nicht so richtig episch, hilft euch fürs erste aber gegen schwache Gegner zu bestehen. In einem liebevoll gestalteten Tutorial müsst ihr eine Reihe von Baumstämmen an vormarkierten Stellen zerschneiden. Dank modernster Wii MotionPlus-Technologie ist es euch nun möglich, Links Schwert so zu schwingen wie ihr es möchtet. Wollt ihr also den Baumstamm senkrecht zerteilen, so schwingt ihr die Wii-Fernbedienung Plus locker aus dem Handgelenk in die entsprechende Richtung. Es gibt hierbei übrigens nur eine Schlagstärke. Es macht also keinen Sinn, mit all eurer Kraft zu Werke zu gehen, leichte Schwünge erfüllen ihren Zweck genauso.
Nachdem ich aufgrund bestimmter Ereignisse den Wolkenhort verlassen und den Wald von Phirone durchqueren musste, gelangte ich in den ersten Tempel des Spiels: Der Tempel des Himmelsblickes. Auch über die Anzahl der Tempel darf ich euch derzeit noch keine Auskunft geben, da Nintendo diese Informationen noch geheim halten möchte. Ich gehe aber davon aus, dass ihr mit dem Umfang des Spiels mehr als zufrieden sein werdet. Euer erstes Item (die Schleuder) erhaltet ihr übrigens im Vorfeld des ersten Tempels und bedient diese auch ganz intuitiv. Im Vergleich zur Wii-Version von Twilight Princess zielt ihr nämlich nicht mit dem Pointer der Wii-Fernbedienung, sondern haltet diese senkrecht vor euer Gesicht. Kenner von Wii Sports Resort sollten sich schnell zurechtfinden, schließlich steuert man den Bogen darin auf ähnliche Weise.
Shigeru Miyamoto betonte ja zuletzt immer wieder, dass man die typische Spielstruktur in diesem Zelda-Ableger geändert habe. Während meiner (deutlich zu kurzen) Anspielzeit ist mir hiervon allerdings nicht wirklich etwas aufgefallen. Zu Beginn des Tempels fand ich mich in einem großen Hauptraum wieder, von dem vier Türen in alle Himmelsrichtungen abgingen. Die nördliche Tür war verschlossen. Na, ist der Groschen schon gefallen? Richtig, ich musste die Räume hinter den anderen Türen absuchen, um letztlich den Schlüssel für die verschlossene Tür zu finden. Es fiel allerdings auch hier wieder auf, dass man wesentlich öfter am Springen und Klettern ist, was dem Gameplay auf längerer Sicht sicherlich gut tut. Bestimmte Gegnertypen können übrigens nur besiegt werden, indem ihr sie in einer bestimmten Schlagrichtung trefft. Hier ist Geschick und etwas Geduld gefragt.
Wie gesagt, zur Geschichte des Spiels möchte ich inhaltlich nicht eingehen. Jedoch fiel mir schon früh auf, dass die Erzählungen sehr erfrischend und unterhaltsam wirkten. Da das Spiel chronologisch gesehen vor allen anderen Zelda-Spielen handeln wird, verspricht uns Nintendo viele interessante Einblicke in das Zelda-Universum, die wir vorher nur erahnen konnten. Silja Gülicher, Leiterin der Pressestelle von Nintendo Deutschland, bestätigte mir, dass die Vollversion Cutscenes mit einer Gesamtlaufzeit von über 100 Minuten haben wird. Macht euch also auf das tiefgründigste Zelda-Abenteuer überhaupt gefasst.