Azure Striker GUNVOLT 2 - Willkommen in der Zukunft!

Azure Striker GUNVOLT 2 spielt in einer düsteren Zukunftsvision, in der große Konzerne um die Weltherrschaft ringen. Nachdem der Sumeragi-Gruppe im ersten Teil der Spielreihe ein Riegel vor ihre fiesen Pläne geschoben wurde, tritt mit einer mysteriösen Gesellschaft namens „Eden“ ein weiterer Antagonist auf die Bühne, die mal wieder das Machtgleichgewicht empfindlich stört. Und wer darf es ausbaden? Richtig geraten: Ihr!


Die Level von Azure Striker GUNVOLT 2 sind abwechslungsreich gestaltet.

Das Spiel macht nicht lange Gefangene, sondern startet sofort mit einigen actiongeladenen Zwischensequenzen. Es dauert nicht lange, bis ihr selbst Hand an das Geschehen anlegen könnt und mit Gunvolt die ersten Sumeragi-Handlanger abballern dürft. Das erste Level fungiert dabei als Tutorial, funktioniert aber leider eher weniger. Die Schrift, die euch erklärt, wie man den Charakter steuert, verblasst schnell und hinzu kommt, dass immer wieder Gesprächsfetzen das Spielfeld überdecken und eure Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das zieht sich leider durch das ganze Spiel, denn immer, wenn man ein Level das erste Mal spielt, sind alle Dialoge eingeschaltet und texten euch fleißig den Bildschirm zu, sodass die Textboxen euch sogar Teile des relevanten Spielfelds verdecken. Viel bekommt man von der Handlung in diesem Fall eh nicht mit, da man damit beschäftigt ist das Level zu durchschreiten und Gegnern den Garaus zu machen.


Grundsätzlich macht das Spiel nicht den besten Job, euch zu erklären, wie die Lage ist und wie ihr sie bewältigen könnt. Die Handlung des ersten Teils wird zu Beginn so gut wie gar nicht angerissen, es werden aber endlos viele Namen und Begriffe erwähnt, die man als neuer Spieler erst einmal nicht versteht. Das ist zwar etwas unschön, aber damit muss man leben. Azure Striker GUNVOLT 2 ist ja immerhin auch eine Fortsetzung. Aber auch das Tutorial, von dem ihr, wie oben erwähnt, nicht viel mitbekommt, erklärt euch längst nicht alles, was ihr in dem actiongeladenen Spiel wissen solltet. Die ersten Level entfalten sich daher nach dem Trial and Error-Konzept vor euch und können hier und da ein Mal kleine Frustmomente hinterlassen. Was allerdings wirklich super ist, ist die Lernkurve des Titels. Auch wenn ihr am Anfang keine Ahnung habt, was ihr tun müsst, so seid ihr am Ende des Spiels wahre Meister darin oder wisst zumindest, an welchen Ecken und Enden ihr noch feilen könnt. Das macht unheimlich viel Spaß und motiviert immer wieder das nächste Level anzugehen.


Das Gameplay ist actionreich, fordernd und unheimlich unterhaltsam.

Die Steuerung gibt im Allgemeinen ein recht positives Bild ab. Zu Beginn fühlt sie sich recht hakelig und wenig intuitiv an, während des Spiels erkennt man dann, dass man häufig mehrere Knöpfe gleichzeitig drücken muss, was teilweise zu Koordinierungsproblemen führen kann. Mit etwas Übung kann man aber auch das umgehen. Zudem werden die Tasten des New Nintendo 3DS aktiv ins Spielgeschehen eingebaut, was euch allerdings nicht erklärt wird. Ich persönlich habe das erst recht spät im Spiel erfahren, hätte diese Information allerdings gerne früher gehabt, da ihr per Druck auf ZL und ZR zum Beispiel eure Spezialattacken einsetzen könnt.


Mit Copen hebt ihr ab in luftige Höhen.

Kurz nach dem Tutorial werdet ihr auch direkt vor eine wichtige Entscheidung gestellt: Fortan könnt ihr das Spiel entweder mit Gunvolt bestreiten oder mit Copen durch die Stages breschen. Während der Charakter, der dem Titel seinen Namen verleiht, eher ein Kämpfer ist, der auf dem Boden ist, mit seiner Knarre Gegner anfokussiert und schließlich mit seinem Kraftfeld mächtig Schaden austeilt, ist der junge Wissenschaftler Copen eher in der Luft unterwegs und lässt mächtige Kugelhagel auf seine Feinde niederprasseln. Hier muss man Azure Striker GUNVOLT 2 wirklich einmal loben: Die beiden Charaktere spielen sich wirklich sehr unterschiedlich und haben jeweils ihren ganz eigenen Charakter und Stil. Was leider nicht so wunderbar funktioniert, ist das Balancing der beiden. Während ihr mit Copen mehr oder weniger durch die ersten Level hindurchfliegt, ohne viel Schaden zu nehmen, ist das Spiel mit Gunvolt vor allem zu Beginn eindeutig schwieriger, sodass ihr bereits beim ersten Boss mehrere Male ins Gras beißt.


Das Gameplay gestaltet sich durchweg auf einem hohen Niveau. Am ehesten könnte man Azure Striker GUNVOLT 2 wohl mit der Mega Man-Serie vergleichen, wenn auch der Titel wesentlich schneller und actiongeladener daherkommt. Innerhalb der Level müsst ihr einen Haufen Feinde besiegen, immer mal wieder kleine Rätseleinlagen lösen und euch gegen die Umgebung zur Wehr setzen. Das funktioniert so gut wie immer einwandfrei und ist an vielen Stellen sogar ziemlich kreativ und abwechslungsreich. Am Ende jedes Levels wartet ein Boss auf euch, den ihr besiegen müsst, um seine Fähigkeiten zu erwerben. Hier hätte das Spiel ruhig eine größere Auswahl bereitstellen können, denn sowohl mit Copen als auch mit Gunvolt besiegt ihr die gleichen Bosse. Natürlich ist das Spiel recht arcadelastig aufgebaut und daher macht es Sinn, eine überschaubare Anzahl an Bossgegnern zu haben, ein paar mehr hätten es allerdings schon sein dürfen.


Die Welt von Azure Striker GUNVOLT 2 ist sehr interessant, die Handlung leider recht beliebig.

Habt ihr erst einmal den Gegner am Ende einer Stage besiegt, so verleibt ihr euch dessen Fähigkeiten ein. Im Falle von Copen gibt es danach neue Spezialfertigkeiten zum Einsetzen im Kampf, Gunvolt hingegen wird mit neuer Munition für seine Waffe ausgestattet. Aber auch abseits davon lassen sich im Menü bestimmte Upgrades craften. Am Ende jeder Stage bekommt ihr bestimmte Materialien, welche ihr zu Komponenten umbauen könnt, mit dessen Hilfe ihr meist passive Boni für eure Spielfigur freischalten könnt. Zu Beginn erscheint dies noch recht zwecklos, wird aber mit steigender Missionsanzahl und Schwierigkeitsgrad unerlässlich.


Grafik und Sound sind weitere Stärken von Azure Striker GUNVOLT 2. Die Animationen und Charaktermodelle sind liebevoll und detailreich gestaltet und immer wieder ertappt man sich, dass man während des rasanten Gameplays den Blick in den Hintergrund schweifen lässt, einfach nur, um die wunderschöne Landschaft zu genießen. Die Musik, die für den Titel geschrieben wurde, ist über weite Strecken recht unscheinbar, schwillt aber in dramatischen oder spannenden Momenten an, sodass sie das Spielgeschehen optimal unterstreicht. Auch der 3D-Effekt kann sich durchaus sehen lassen und gibt der Szenerie eine schöne Tiefenwirkung.


Jeder Boss ist mit speziellen Fähigkeiten und Waffen ausgerüstet.

Das Universum, in dem die Azure Striker GUNVOLT-Spiele stattfinden, ist wirklich interessant. Sofern ihr etwas für Cyberpunk, dystopische Zukunftsvisionen und einen kleinen Schuss Fantasy übrig habt, werdet ihr hier rein vom Feeling her voll auf eure Kosten kommen. Das es zum Titel eine Anime-Adaption gibt, ist daher nicht verwunderlich. Leider kann die Story mit der interessanten Welt kein bisschen mithalten und wirkt eindimensional und uninspiriert. Gemessen daran, dass man während des Spielens der Level aber eh nicht sonderlich viel von ihr mitbekommt, fällt das nicht schwer ins Gewicht, da es schlichtweg nicht viel zu verpassen gibt. Während der Missionen habt ihr zudem die Chance, mit euren Gefährten Gespräche zu führen, was den Charakteren des Titels zumindest ein bisschen Tiefe verleiht und euch in die Umgebung von Azure Striker GUNVOLT 2 eintauchen lässt.


Noch ein paar Worte zur Lokalisierung: Das Spiel kommt mit komplett englischem Bildschirmtext und japanischer Synchro daher. Vor allem letzteres dürfte viele Enthusiasten der fernöstlichen Videospielkunst freuen, aber auch ersteres sollte euch nicht unbedingt abschrecken. Das Sprachniveau ist zwar nicht sonderlich niedrig und immer wieder legen die Charaktere einen ganz schönen Slang an den Tag, da die Handlung aber recht simpel ist, sollte euch nicht allzu viel durch die Lappen gehen.


Bei all diesen vielen positiven und negativen Punkten wird sich der Leser nun vermutlich über die finale Wertung wundern. Bei kaum einem anderen Spiel ist es mir so schwer gefallen wie hier. Der Titel hat echt ein paar Kanten und Ecken, über die man aber wirklich hinwegsehen kann, wenn man sich eingehend mit ihm beschäftigt und ihm die Aufmerksamkeit zuwendet, die er verdient hat. Dann entfaltet sich vor euch ein unheimlich spaßiges Arcade-Actionfest, in dem es nach dem ersten Komplettieren der Kampagne noch eine ganze Menge zu entdecken gibt, auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht nicht so scheint (Tipp: Versucht euch an den Herausforderungen!).

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Max Kluge

Azure Striker GUNVOLT 2 ist ein spannendes und spaßiges Actionfest geworden, welches mit Plattformer-Elementen daherkommt. Das Setting, der Sound, die Grafik und das Gameplay des Titels lassen ihn zu einer sehr unterhaltsamen Erfahrung machen, von der man so schnell nicht genug bekommen kann. Immer wieder möchte man sehen, was beim Erreichen des nächsten Etappenziels freigeschaltet wird und wird so an den Nintendo 3DS gefesselt. Kleine Abzüge in Sachen Steuerung und Handlung muss das Spiel dann allerdings doch einstecken, hier wäre garantiert noch mehr drin gewesen. Insgesamt ist Azure Striker GUNVOLT 2 aber ein „Rundum Sorglos-Paket“ für Zocker, die anspruchsvolle Actionspiele bevorzugen.
Mein persönliches Highlight: Mit Copen in einem Affenzahn durch die Level zu fliegen und dabei einen Haufen besiegte Gegner zu hinterlassen.

Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

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