Unser Test zum Spiel: Donkey Kong Country 3: Dixie Kong's Double Trouble!
Virtual Console-Spiele sind schon etwas Tolles! Viele Spieler lieben es, hin und wieder dem Wettrüsten um neue Technologien und beste Grafiken den Rücken zuzukehren und sich einfach mal wieder den Spielen zu widmen, die sie schon vor vielen Jahren begeistert haben. Nicht wenige von uns können die Klassiker sogar zum ersten Mal erleben, weil sie die Zeiten von SNES & Co. nicht miterlebt oder bestimmte Spiele damals verpasst haben. Donkey Kong Country 3 könnte genau so ein Spiel sein, denn einige Konsoleros hatten sich Ende 1996 nach den ersten beiden Teilen eine Kong-Pause gegönnt und sich stattdessen ganz und gar dem Hype um das in den Startlöchern befindliche Nintendo 64 hingegeben. Der Hype ist Geschichte und das N64 ist inzwischen ebenfalls „Retro“ – vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um zum letzten Super Nintendo-Teil der Rare-Reihe zurückzukehren.
Neu im Bunde ist Kiddy Kong, der zwar noch sehr jung, dafür umso größer und stärker ist. Ikonisch ist sein blauer Strampler.
Die Affen sind wieder los – bzw. sie sind wieder weg… Nachdem Donkey Kong von Diddy und Dixie befreit wurde, sind die beiden Affenjungs losgezogen, um sich auf den Inseln umzuschauen – allerdings kehren sie auch nach Tagen nicht zurück. Ob wohl der Bösewicht Baron K. Roolenstein etwas damit zu tun hat? Dixie braucht eure Hilfe, um die beiden zu finden. Erfahrene Kong-Experten wissen natürlich, dass Affen lieber im Team unterwegs sind. Darum wird der Primaten-Dame ein neuer Partner an die Seite gestellt. Kiddy Kong ist zwar noch sehr jung, dafür aber schon ziemlich kräftig und schwer.
Somit kann es wichtig sein, welchen der beiden Affen ihr gerade steuert: Kiddy kann leider nicht so elegant zu Boden gleiten wie Dixie mit ihrem bekannten Propeller-Move, dafür kann er sie aber an höher gelegene Stellen werfen. Wird dagegen der schwere Kiddy geworfen, kann der gewaltige Aufprall für Zerstörungen sorgen, die manchmal auch versteckte Orte freilegen. Neben den beiden spielbaren Protagonisten trefft ihr auf altbekannte Mitglieder der Kong-Familie sowie eine neue Sippe freundlicher Bären, die euch auf unterschiedliche Weise im Laufe des Abenteuers unterstützen.
Wer die ersten beiden Teile gespielt und geliebt hat, wird auch an Dixie Kong’s Double Trouble seine Freude haben. Die wesentlichen Elemente der Reihe bleiben unverändert: rennen, springen, Fässer nutzen, Bananen und Münzen sammeln, Bonus-Spiele bestreiten und die Hilfe von verschiedenen tierischen Helfern erhalten – alles wirkt vertraut und wurde erneut sehr gut umgesetzt. Um dieses bewährte Grundgerüst herum wurden einige kleine Änderungen eingebaut, die dafür sorgen, dass man das Spiel als eigenständiges Werk und nicht als pure Level-Erweiterung zu Diddy’s Kong Quest ansehen kann.
Das fällt zum Beispiel auf dem Kartenbildschirm auf: Während die Affen in den Vorgängern lediglich von Level zu Level wandern konnten, dürfen sie sich jetzt relativ frei bewegen. Dabei werden sie von Funky Kong unterstützt, der in seinem Bootsverleih verschiedene Gefährte anbietet, mit denen ihr die Landschaft auch zu Wasser erkunden könnt. Im Wesentlichen geht es zwar weiterhin um den Weg zum nächsten Level, aber es gibt auch die eine oder andere versteckte Höhle zu entdecken, in denen Bananenvögel von euch befreit werden wollen.
Natürlich warten neben einigen leichteren Einsteiger-Levels auch wieder diverse knackige Herausforderungen auf die Jump’n’Run-Freunde. Besonders wer sich zum Ziel nimmt, das Spiel vollständig durchzuspielen und dafür alle Bonusspiele, Bananenvögel, Münzen und die Zusatzlevel der geheimen Welt Krematoa zu finden bzw. zu meistern, muss dafür einiges an Zeit, Hingabe und Fähigkeiten investieren.
Allerdings werden eure Nerven geschont, wenn es um das Speichern eurer hart erkämpften Erfolge geht. Im Gegensatz zu Teil 2 steht euch Wrinkly Kong in ihrer Speicherhöhle jederzeit zur Verfügung und verlangt auch keine Bezahlung mehr für die Sicherung der Daten. Nach einem schwierigen Level geht es also direkt ab zu Wrinkly, sodass ihr euch vor dem Game Over-Bildschirm nicht mehr so fürchten müsst.
Auf der technischen Seite bleibt Rare der hohen Qualität der Reihe treu. Musik und Sound sorgen erneut für eine packende Atmosphäre. Grafisch beeindruckte bekanntlich besonders der erste Teil, weil er damals revolutionär war, aber die Nachfolger schafften beide noch weitere Steigerungen. Ob Reflexionen des Sonnenlichts auf der Wasseroberfläche oder wunderschöne Schnee-Level mit wechselnden Wetterbedingungen – auf dem Bildschirm begegnen uns derart liebevoll gestaltete Stages, dass ich auch heute noch begeistert bin. Einzig die geringe Auflösung erinnert daran, dass uns ein Spiel längst vergangener Tage vorliegt.
Den Rotorsägenbienen solltet ihr lieber nicht zu nahe kommen. Dixie kann sie mit ihrem blonden Pferdeschwanz umfliegen.
Unser Fazit
10
Meisterwerk