Lost in Translation: Mario's Super Picross
マリオのスーパーピクロスのレビューへようこそ。 Wie? Oh, äh… ist das schon wieder alles auf Japanisch? Moment, ich übersetze kurz für euch: Herzlich willkommen zum Review von Mario's Super Picross! Im folgenden Test möchten wir euch eines der ersten Picross-Spiele mal ein wenig genauer vorstellen. Der Anlass hierfür ist das Erscheinen des Titels im Nintendo eShop, wo ihr euch den Titel für euren Nintendo 3DS herunterladen könnt. Ob man Mario's Super Picross sein Alter von 21 Jahren anmerkt und warum man als nicht japanisch sprechender Zocker genau überlegen sollte, ob man sich das Spiel zulegt, erfahrt ihr jetzt.
Auch wenn Mario's Super Pricross schon einige Jahre auf dem Buckel hat, dürften sich auch neuere Picross-Fans gut im Titel zurechtfinden. Das Spielprinzip ist beinahe das gleiche. Ihr müsst auf einem Schachbrettmuster Quadrate mit Farbe füllen oder sie mit einem „X“ versehen, um anzuzeigen, dass dieses Feld leer bleiben muss. Um das zu bewerkstelligen, müsst ihr am Rand die Zahlen betrachten, welche euch angeben, wie viel Blöcke jeweils an einem Stück in einer Reihe oder Spalte ausgemalt werden müssen. Falls ihr euch noch nie mit Picross beschäftigt habt und gerade mit Mario's Super Picross anfangen möchtet, soll euch geraten sein, sich die Regeln des Spiels zunächst mal im Internet durchzulesen. Zwar bietet Mario's Super Picross eine Anleitung, wie das Spiel funktioniert, alle Erklärtexte sind allerdings komplett auf Japanisch. Falls ihr also nicht zufälligerweise Hiragana und Katakana könnt, Kanji werden im Titel nur selten verwendet, und der japanischen Grammatik mächtig seid, solltet ihr hier keine Antworten auf eure Regelfragen erwarten.
Der Schwierigkeitsgrad des Titels ähnelt den anderen Vertretern der Picross-Reihe. Zu Beginn löst man leichte Rätsel in 5x5-Feldern während später auf bis zu 15x15-Feldern geknobelt werden darf. Dabei steigt die Intensität der Level immer ein bisschen weiter an und verlangt euch stetig mehr Kombinationsgabe ab. Wirklich kniffelig wird es allerdings nie. Habt ihr erst einmal das komplette erste Level der Mario-Rätsel abgearbeitet, schaltet ihr einen weiteren Modus frei. Hier stellt euch Wario seine fiesen Rätsel vor und ändert dabei dezent die Regeln. Zwar habt ihr beim Wario-Modus unbegrenzt Zeit das Picross zu lösen, jedoch werden euch Fehler nicht angezeigt. Auch Hinweise, welche euch im Mario-Modus die Rätsel etwas erleichtern können, werden hier nicht angeboten. Ihr müsst also wirklich ganz akribisch und gewissenhaft vorgehen, denn sonst steht ihr am Ende vor einem scheinbar gelösten Rätsel, welches allerdings irgendwo einen Fehler beinhaltet.
Optisch kommt der Titel wie ein waschechtes SNES-Spiel daher. Die Spieloberfläche sieht zwar etwas langweilig und uninspiriert aus, dafür sind die Charaktere Nintendo-typisch niedlich und herzerwärmend. Ein kleines Problem gibt es allerdings doch, denn der Titel wird auf dem Nintendo 3DS im 4:3-Format ausgegeben. Das bedeutet, dass der obere Bildschirm eures Handhelds nicht komplett vom Bild ausgefüllt wird, sondern mit Rändern daherkommt. Soweit eigentlich kein Problem, allerdings wird das Spielgeschehen dadurch recht schwer einsehbar, einfach aufgrund der geringen Größe.
Im Bereich Audio schlägt euch ein fröhlicher Dudelsoundtrack mit Potenzial zum Nerven entgegen. Während der Rätsel selbst kann das schon manchmal etwas störend sein, aber wozu gibt es einen Lautstärkeregler. Picross ist ohnehin nicht das Spiel, bei dem man einen ausgefeilten und wunderbaren Soundtrack genießen möchte.
Noch ein paar Worte zur (fehlenden) Lokalisierung, die im Review bis jetzt schon ein paar Mal angesprochen wurde. Ja, das Spiel ist komplett auf Japanisch. Verschiedene Wörter und Bezeichnungen werden zwar auf Englisch dargestellt (z.B.: „Level“ etc.), was demjenigen, der dem Japanischen nicht mächtig ist, die Bedienung des Titels enorm erleichtert, bei bestimmten Phrasen wie „ヒントをつかう?“ (dt.: „Möchtest du Hinweise benutzen?“) dürften den meisten allerdings nur Fragezeichen vor dem inneren Auge erscheinen. Besonders störend ist das, wenn man ein Picross gelöst hat, auf die Auflösung wartet und diese einem ebenfalls auf Japanisch präsentiert wird. Zudem gibt es allerhand Rätsel, bei denen Katakana-, beziehungsweise Hiragana-Schriftzeichen, die Lösung des Picross sind. Das dürfte bei den meisten Spielern auf Unverständnis stoßen und nur wenig Motivation für das nächste Rätsel schaffen. Und doch kann man Nintendo in diesem Fall verstehen: Der Aufwand für eine englische, oder gar deutsche, Lokalisierung wäre schlicht zu aufwendig gewesen, da man allein für alle Katakana-, Hiragana-Rätsel neue Ideen gebraucht hätte. Mit ein bisschen Kombinationsgabe und Idealismus lässt sich Mario's Super Pricross von eingefleischten Rätselfans bestimmt lieben.
Unser Fazit
6
Überzeugend