Unser Test zum Spiel: Super Mario 64
Die Vorfreude war groß, als Nintendo im Jahre 1996 (bzw. 1997 in Europa) mit dem Nintendo 64 erstmals die dritte Dimension der Videospiele betrat. Natürlich gab sich unser Lieblingsklempner Super Mario gleich zum Launch die Ehre, um als einer der ersten von der neuen Dimension zu profitieren. Bis heute zählt Super Mario 64 zu den besten Spielen aller Zeiten und sollte schon jetzt von jedem von euch gespielt worden sein. Daran wird sich auch nach dem Lesen meines Spieletests nichts ändern!
Das erste Level ruft bei vielen Spielern nostalgische Erinnerungen hervor. Auf dem Berggipfel wartet König Bob-omb auf Mario.
Oh Schreck! Prinzessin Peach wird von Vollzeit-Bösewicht Bowser in ihrem eigenen Schloss gefangen gehalten und muss nun von ihrem langjährigen Verehrer und Retter Mario befreit werden. Welch ein Ärgernis, wolltet ihr Peach doch gerade zum gemeinsamen Kaffeekränzchen besuchen. Dies gelingt euch allerdings nur, wenn ihr möglichst viele Power-Sterne sammelt, die in den unzähligen Gemälden und Korridoren des Schlosses versteckt wurden. Super Mario 64 führte damit einen grundlegenden Spielablauf ein, der selbst viele Jahre später in Super Mario Sunshine oder Super Mario Galaxy niemals hinterfragt oder angetastet wurde. Peachs Schloss fungiert dadurch als eine Art Oberwelt, von wo aus ihr alle Welten erreichen könnt. Selbst das Schloss an sich ist unglaublich cool gestaltet und kommt mit mehreren Stockwerken daher, die ihr im Laufe des Abenteuers erkunden dürft. Für mich persönlich ist das Schloss bis heute übrigens die coolste und sympathischste Oberwelt in sämtlichen Mario-Abenteuern!
Auch die Level an sich strotzen nur so voller Abwechslung und Kreativität. Ob verschneite Areale, feurige Vulkane, sandige Wüsten (inklusive einer begehbaren Pyramide) oder eine Umgebung voller Uhren; es gibt wirklich nur ganz wenige Welten, die ich nicht ins Herz geschlossen habe. Übrigens sind die einzelnen Level wesentlich weitläufiger, als dies in moderneren 3D-Ablegern wie Super Mario 3D World der Fall ist. Meistens erhaltet ihr zu Beginn eines Levels eine kompakte Aufgabenstellung, etwa "Besiege den schnellen Koopa!"oder "Finde alle acht roten Münzen", und seid dann auf euch und euren Spürsinn allein gestellt. In dieser Hinsicht unterscheidet sich Super Mario 64 deutlich von moderneren Mario-Abenteuern, da hier die Erkundung eurer Umgebung eine wesentlich größere und wichtigere Rolle einnimmt. In jedem Level können insgesamt sechs Power-Sterne gefunden werden, wobei ihr für den ersten Stern oftmals einmal durch das gesamte Level laufen müsst. Mir ist beim erneuten Durchspielen in den letzten Tagen einmal mehr bewusst geworden, dass ich mir unglaublich gerne einen neuen Mario-Ableger wünsche, in dem die Erkundung eines Levels einen vergleichbaren Stellenwert wie in Super Mario 64 einnimmt.
Im Laufe eures Abenteuers könnt ihr immer mehr Level besuchen, je nach Spielfortschritt und Anzahl der gesammelten Power-Sterne. Natürlich erwarten euch auch regelmäßig coole Kämpfe gegen Boss-Gegner, die euch zusätzliche Sterne bereitstellen. Unvergessen bleiben die Duelle gegen Big Bully, den ihr durch geschickte Sprünge in die feurige Lava befördern müsst. Die Kämpfe gegen Bowser, wovon euch insgesamt drei Stück erwarten, können an dieser Stelle noch einmal gesondert hervorgehoben werden. Hier müsst ihr Bowser am Schweif packen und anschließend gegen eine der Bomben schleudern, die sich am Rand der Arena befinden. Dies wird euch später noch deutlich erschwert, wenn Bowser Feuer speit oder die runde Arena systematisch verkleinert.
Im Hinblick auf die Steuerung stehen unserem Mario in seinem ersten 3D-Abenteuer wesentlich mehr Moves und Aktionen zur Verfügung, als dies in 2D-Spielen wie Super Mario World für das Super Nintendo der Fall war. Zusätzliche Moves wie die Stampfattacke, der Wandsprung, der Hechtsprung und der Dreiersprung sorgen für noch mehr Möglichkeiten, um es mit Gegnern aufzunehmen oder Hindernissen jeglicher Art auszuweichen. Die Kamera könnt ihr übrigens mit den C-Tasten (bzw. dem rechten Analogstick) steuern, wobei dies in manchen Passagen nur eingeschränkt möglich ist. Selten könnt ihr die Kamerasicht sogar gar nicht justieren, was gerade in Passagen, in denen es auf präzise Sprünge ankommt, zu einer kleinen Geduldsprobe werden kann. Glücklicherweise ist das wirklich nur sehr selten der Fall.
Natürlich wirkt die Grafik der N64-Version aus heutiger Sicht nicht vollends zeitgemäß, was das Spielerlebnis allerdings keineswegs schmälert. Im Gegenteil: Das Artdesign der einzelnen Welten strotzt nur so vor Kreativität, jedes einzelne Level ist auf seine eigene Art und Weise vollkommen einzigartig, was ebenfalls für das Design der vielen Gegnertypen gilt. Der Soundtrack von Super Mario 64, komponiert von Koji Kondo, legt dem Ganzen übrigens noch eine Schippe drauf, da dieser selbst heute noch unglaublich cool und passend ist. Jedes Level kommt mit einem eigenen Musikstück daher, das euch anschließend nur verdammt schwer wieder aus dem Kopf geht. Aber das ist in diesem Fall auch gut so!
Ihr braucht übrigens nur etwa 70 Power-Sterne, um das finale Level freizuspielen und Peach aus den Klauen von Bowser zu befreien. Das ist insofern gut, weil es im späteren Verlauf des Spiels möglicherweise Welten gibt, in denen ihr nicht sofort weiterkommt. Trotzdem ist Super Mario 64 zu fast keinem Zeitpunkt unfair oder verlangt Dinge, die ihr nicht wissen könnt. Etwas nervig sind hingegen die Power-Sterne, für die ihr in einem Level 100 Münzen sammeln müsst. Gerade in späteren Levels wird euch hier einiges an Geduld abverlangt, da ihr jede noch so verwinkelte Ecke absuchen müsst. Wenn wir gerade schon beim Kritisieren sind: Mir persönlich gefallen die Unterwasser-Level nicht ganz so gut, da die Steuerung von Mario in diesen Passagen etwas schwerfällig wirkt. Natürlich ist dies von den Entwicklern so gewollt und auch irgendwo nachvollziehbar. Trotzdem bedarf es manchmal auch einer kleinen Portion Glück, wenn ihr etwa einen Stern von einem schwimmenden Rochen ergreifen müsst.
Die Unterwasserabschnitte beeindruckten damals mit ihrer Tiefe. Die Muränen sorgten vielerorts für Angst und Schrecken.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel