Unser Test zum Spiel: World of Goo
Kyle Gabler und Ron Carmel von 2D Boy haben den wohl interessantesten und besten Download-Titel für Nintendos Heimkonsole entwickelt. Was damals unter dem Namen Tower of Goo als PC-Demo entstand, entpuppt sich letztendlich wohl als Geniestreich. Die beiden arbeiteten Tag für Tag an diesem außergewöhnlichen Titel. Jedoch sollten wir in Europa das Spiel nicht über WiiWare erhalten, sondern als gewöhnlichen Retail-Titel, gepublished von RTL Games. Wenige Wochen vor dem Weihnachtsfest wurde jedoch bestätigt, dass auch wir in den westlichen Gefilden das Spiel über den Wii Shop Kanal als Download bereitgestellt bekommen. Aber warum World of Goo eines der besten Puzzle/Physik-Spiele des Jahres 2008 ist, erfahrt ihr in unserem WiiWare-Review.
Habt ihr euch bereit erklärt, 1.500 WiiPoints für das Spiel hinzublättern und den Download vervollständigt, werdet ihr gleich mit einem schlichten, dennoch imposanten Intro sowie Hauptmenü konfrontiert. Um eure Fortschritte speichern zu können, solltet ihr ein Profil anlegen. Bis zu drei von diesen könnt ihr speichern und ohne Bedenken spielen. Auch wenn das Spiel nur zwei Spielmodi mit sich bringt, haben diese es letztendlich in sich. Der Story-Modus basiert auf vier Kapiteln und einem Epilog. Jedes der Kapitel hat ungefähr zehn Levelabschnitte, in denen ihr knackige Rätsel lösen müsst. Was anfangs noch recht leicht ist, wird später womöglich für qualmende Köpfe sorgen. Aber worum geht es hier genau? Eure Spielgefährten sind kleine, klebrige Bälle, die ihre Welt erkunden wollen. Dabei sind diese Lebewesen unterschiedlich beschaffen. Sie unterscheiden sich zum Beispiel anhand diverser Eigenschaften. Seid ihr recht weit fortgeschritten, begegnen euch beispielweise Goos, die brennbar sind. Oder durchsichtige Goos, die Speichel ähneln und noch viel mehr.
Euer Ziel besteht darin, ein Rohr zu erreichen, welches alle noch verfügbaren Goos aufsaugt und dafür sorgt, dass ihr weiterkommt. Doch der Weg ist mit fiesen Fallen wie Stacheln oder tiefen Abgründen gespickt. Da jedes Kapitel einer anderen Jahreszeit zugeordnet ist, erwarten euch immer wieder andere Levelstrukturen und Aufgaben. Auch wenn das Ziel im eigentlichen Sinne immer gleich ist, fallen die Rätsel- und Baupassagen immer anders aus. Kleines Beispiel gefällig? Ihr müsst eine lange Kette aus Feuer-Goos bauen, um eine Bombe zu zünden, die die anderen Goos, die hinter einer versperrten Wand gefangen sind, befreit, so dass ihr mit ihnen die Reise fortsetzen könnt. Das ist aber nur ein kleines Beispiel aus vielen Aufgaben. Hinzu hat die Physik in der Welt hat eine hohe Priorität und sollte stets beachtet werden. Kleine Helferlein wie Ballons unterstützen euch während der Reise, damit ihr gefährliche Orte leichter passieren könnt. Und falls ihr mal einen falschen Zug gemacht habt, müsst ihr das Level keinesfalls von ganz vorne beginnen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, und das schon recht früh, begegnen euch kleine Wesen, mit denen ihr jeweils einen Schritt zurückkehren könnt. Das hilft gerade bei großen Projekten ungemein und somit können Fehlentscheidungen schnell rückgängig gemacht werden. Neben den Zeitsprüngen gibt euch noch der mysteriöse Schildermaler hin und wieder Hinweise. Die Tipps erkennt man manchmal nicht direkt auf den ersten Blick, aber wenn man zwischen den Zeilen lesen kann, erkennt man relativ schnell den eigentlichen Grund und kommt somit weiter. Ingesamt benötigt man im Story-Modus 5 bis 6 Stunden, bis man den Abspann auf der eigenen Flimmerkiste bestaunen kann.
Die Steuerung erfolgt relativ leicht über die Wii-Remote. Mittels der Pointer-Funktion erfasst ihr einzelne Goo-Bälle und greift diese mit A. Diese platziert ihr dann an der Stelle, an der ihr meint dass sie am besten passen. Mit hellen Schattenlinien wird euch im Voraus gezeigt, wie der Verlauf sein wird. Das hilft bei größeren Konstruktionen. Einerseits verliert ihr während des Abenteuers Goos. Solltet ihr jedoch am Ziel mehr Goos einsammeln als eigentlich erwartet, werden diese in der sogenannten World of Goo Corporation gesammelt. Dort habt ihr die Chance einen Turm zu erbauen, der dank der Nintendo WiFi Connection mit anderen Türmen auf der ganzen Welt verglichen wird und ihr somit abschätzen könnt, ob euch ein Meisterwerk gelungen ist.
Habt ihr mal Freunde zu Hause, die genau wie ihr ganz fasziniert von dem Spiel sind, so sind sie nicht zum Zuschauen verdammt. Gebt denjenigen, die mitspielen wollen, eine Wii-Fernbedienung in die Hand, und los geht's. Bis zu vier Spieler können kooperativ miteinander spielen und die Level meistern. Welches Feature noch recht interessant ist, ist die Funktion, ein Level zu überspringen, wenn ihr einmal nicht weiterkommt. Also selbst bei den schwersten Aufgaben müsst ihr nicht verzweifeln. Solltet ihr dann diese Funktion in Anspruch nehmen, könnt ihr das Level später erneut spielen und probieren zu lösen. Wer es auf die Spitze treiben will, kann sich am ZKV (zwingendes Kriterium der Vollständigkeit) probieren. Hier müsst ihr ein Level mit bestimmten Vorgaben meistern, um das Level perfekt zu lösen. Somit ist selbst nach Abschluss des eigentlichen Story-Modes noch für Langzeitmotivation gesorgt. Ingesamt sind Konzept und Spielbarkeit sehr gut umgesetzt worden und verlangen keine langen Eingewöhnungszeiten oder Übungseinheiten mit der Wiimote.
Wer sich das Spiel zum ersten Mal anschaut, erkennt direkt, dass die Grafik wie aus einem Guss wirkt. Es passt alles perfekt. Jedes Element wurde liebevoll gestaltet. Auch die Videos, die zwar nur in geringer Stückzahl vorkommen, sehen bestens aus, und für WiiWare-Verhältnisse hat die Engine eine sehr gute Qualität. In Sachen InGame-Grafik kann man hier auch keine Abstriche machen. Schöne Details, so weit das Auge reicht. Insofern ein Hit in Sachen Grafik für Nintendos Download-Service. Davon könnten sich einige Entwickler eine Scheibe abschneiden.
Wie die Grafik wurde auch der Sound während der Entwicklung des Spiels mächtig unterstützt und bestens umgesetzt. Egal ob im Hauptmenü, in der World of Goo Corporation oder in den einzelnen Level-Abschnitten: der Sound passt wie die Faust aufs Auge und macht Lust auf mehr. Hier dreht man gerne mal die Lautstärke auf und lässt sich mitreißen. Die Technik liegt bei diesem Download-Titel extrem hoch und ist für Fans, die gutes Gameplay und Technik mögen, genau richtig.
Weitere Kommentare von Usern aus unserer Community:
Dennis M.: Somit wurde wieder bewiesen, dass auch simple Spiele viel Spaß machen können. Das Spiel ist richtig gut gemacht und macht sau viel Spaß. Zum Glück ist dieser Titel doch für die WiiWare-Sektion erschienen und bietet für 1.500 Wii-Points jede Menge Spiel-Spaß!
da_Bak: World of Goo ist ein sehr witziges Spiel, welches einen einfachen Einstieg bietet und somit auch für Casual-Gamer geeignet ist. Allerdings werden auch die Core-Gamer gefallen an dem Spiel finden, da es von Level zu Level immer knackiger wird!
Tschani: Die Steuerung funktioniert sehr gut und prickelnd. Mit der Wiimote wird das ganze dann noch lustiger. Die Grafik ist sehr witzig gestaltet worden und die Physik stimmt auch. Die Musik passt zu dem Spiel optimal und macht richtig Laune.
Treezcium: Geniale Spielschöne Präsentation - Die Vollversion regt zum denken an (höherer Schwierigkeitsgrad) - erfordert Kombinationsgeschick mit einem Hauch Schnelligkeit - Gutes Preis-Leistungsverhältnis!
Phoenix_De: Überwältigender soundtrack trifft witziges und liebevolles Spielprinzip! - Mittelfristige Langzeitmotivation auf jeden fall gegeben - Ob das spiel jedoch wirklich bis zum Ende begeistern kann bin ich mir nicht sicher! - Lässt die Endorphine Nlasen schlagen , wenn man die süßen kleinen Goo´s wieder mal ins Ziel gebracht hat und diese süße Geräusche machen^^
Benny: Die Goo-Mania ist ausgebrochen! In einer Worms-ähnlichen Atmosphäre tummeln sich die kleinen Goos durch eine Welt voller strategischer Hindernisse, begleitet von geheimnisvoller Instrumentalmusik und einer Story, die zum Schmunzeln anregt. Genau das Richtige für gedämpfte Wintertage und 2D-Liebhaber mit Grips.
Schnoy: Das Spiel ist genial! Der Soundtrack ist gut gewählt, dass Spielprinzip spaßig und sogar doe Demo wird erst nach ein paar Tagen etwas langweiliger. Dazu ist das mit dem freien Turm bauen auch eine gute Idee. Außerdem sind die Soundeffekte super!
Wiiler: Durch das simple Spielprinzip, einfacher Steuerung und dem Lustigen Texten vom Signpainter einfach nur genial. Wieder ein Spiel, wo man denkt, einfach grade durchbauen zu können. Aber genau das ist das schöne an dem Spiel: Dass das nicht so ist. Dieses ,,Bau" Spiel mit einer guten Physik hat Klasse!
Unser Fazit
10
Meisterwerk