Unser Test zum Spiel: NyxQuest: Kindred Spirits

Kaliméra! Willkommen zu unserem neuen Spieletest zu dem noch recht frischen und mit Zaziki durchtränkten WiiWare-Spiel NyxQuest: Kindred Spirits. Diesmal wagt sich wieder einmal viel versprechendes, kleines Entwicklerteam aus Spanien namens Over the Top in den immer größer werdenden Download-Sektor von Nintendo. Schaut man sich die noch recht kurzzeitige Vergangenheit des Services an, waren gerade solche Games bisher die besten, wenn man LostWinds oder World of Goo als Beispiele nimmt. Und so schweben wir schon einmal fröhlich gestimmt in Richtung Götterhimmel!

In der griechisch-mythischen Story geht es um Ikarus, Ruinen, Trümmer, göttliche Fähigkeiten und eine wunderschöne Dame mit dem Namen Nyx. Als Nyx muss man den gefallenen Ikarus ausfindig machen, der auf geheimnisvolle Art über den Wolken verschwunden ist. Vermutlich liegt dieser wieder mit verbrannten Flügeln irgendwo in der Ecke, weil er von der Sonne nicht genug bekam. Eure Nyx ist allerdings anfänglich noch nicht all zu sehr talentiert und muss erst einmal ihre Fähigkeiten kennen lernen, um die Suche erfolgreich zu beenden.

Ab dem ersten Flug an erkennt man sofort das große Vorbild des Spiels, nämlich den WiiWare-Debüt-Titel LostWinds. Ähnlich wie im genannten Abenteuer schwebt eure elfengleiche Dame über den Bildschirm und wird per Pointerfunktion unterstützt. Innerhalb des ersten Levels erfahrt ihr die ersten Funktionen wie Schweben, Springen und Gegenstände bewegen. Die Steuerung per Nunchuk und Wii-Fernbedienung geht ähnlich wie in LostWinds perfekt von der Hand und braucht quasi so gut wie keine Eingewöhnungszeit. Wie das gesamte Spiel wirkt die Steuerung genial geschmeidig und präzise.

Die Steuerung ist auch der elementare Bestandteil des Spiels. Jeder Level verbirgt jede Menge Fallen und Mini-Rätsel, die immer komplexer und schwieriger werden. Diese sind teilweise so genial, dass man sogar mehrere Herangehensweisen hat, um ein Problem zu lösen. Das strengt die Birne an und macht sehr viel Spaß. Beispiel gefällig? Man packt einen großen Block wie in Boom Blox an der richtigen Stelle an, bis er umfällt. Danach lässt man Nyx auf den Block schweben, zieht diesen wiederum per Pointer über den Bildschirm und gleitet damit über die heißen Fontänen, die stetig aus dem Boden schießen. In den Leveln existieren so gut wie keine Frustrationsmomente, da die Speicherpunkte innerhalb eines Kapitels sehr gut platziert wurden. Auch die Physik der fallenden Ruinen, Steine, Säulen und Blöcke ist perfekt berechnet. Wie ihr seht, komme ich auch kaum aus dem schwärmen heraus. Doch das Spiel hat auch kleinere Schattenseiten, die Zeus zwar nicht erzürnen lassen, aber besser realisiert hätten werden können. So ist ist die gegnerische Schar auf den Wolken recht rar gesät und eintönig. Zudem ist die Gesamtspielzeit mal wieder zu kurz geraten. Gerade, wenn ein Spiel Spaß macht und wirklich spannend daher kommt, ist es umso frustrierender, wenn euch nach knapp über drei Stunden der Abspann auf dem Bildschirm entgegen flimmert. Mindestens doppelt so viele Level hätten das Spiel vermutlich zu einem Überflieger machen lassen. Doch um alle versteckten Objekte innerhalb der Level zu finden, muss das Spiel mindestens noch einmal durchgezockt werden. Ob das Ansporn genug ist, bleibt jedem selbst überlassen.

Der Stil, die Atmosphäre, ich liebe sie. Das Spiel wirkt wie ein durchgehender Traum mit einer für WiiWare-Verhältnisse Top-Grafik. Auch wenn Nyx manchmal nicht super perfekt animiert ist und die Level optisch jetzt nicht super abwechslungsreich sind, wirkt alles gepaart mit tollen Licht und Nebeleffekten wie aus einem Guss. So muss ein WiiWare-Spiel aussehen. Dass ein 16:9-Modus mit im Spiel integriert wurde, ist ja quasi schon Standard.

Wo die Grafik aufhört, fängt die Musik erst an. Ein orchestraler Soundtrack, der von Anfang an unter die Haut geht. Auch wenn die Abwechslung auch bei diesem Punkt nicht sehr hoch ist, kann man sich an dem tollen und kristallklar eingespielten Soundtrack einfach nicht satt hören. Nur die dämlichen Schreie eurer Heldin können einem manchmal auf die Senkel gehen. Auch die restlichen Soundeffekte sind leider nur Standard-Kost.

Unser Fazit

9

Geniales Spiel

Meinung von Holger Wettstein

Das griechische Abenteuer rund um Nyx und Ikarus ist den spanischen WiiWare-Neulingen von Over the Top hervorragend gelungen. Ein sich ständig steigerndes Gameplay, die geschmeidige Steuerung und eine geniale Mischung aus Geschicklichkeit und Jump'n'Run begeistern bis zum Schluss. Nur dass genau dieser einfach viel zu schnell über den Bildschirm flimmert. Wer ein sehr gutes, kurzweiliges Jump'n'Run mit Geschicklichkeitselementen sucht und bereits von LostWinds begeistert war, sollte schnellstens den Hot-Button im Shop drücken und mit dem Download starten. Hätte Nintendo dem Spiel den heißersehnten Kid Ikarus-Stempel aufgesetzt, würden die DSL-Leitungen in Deutschland bereits glühen.

Awards

Spiele-Hit

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