Unser Test zum Spiel: Super Street Fighter IV: 3D Edition
Sich auf dem Schulhof zu prügeln ist keine schöne Sache. Ganz anders sieht es damit aus, seine Kräfte in einem ultimativen Turnier auszutesten. Oder ihr prügelt euch einfach auf offener Straße, so wie es die Kämpfer der Street Fighter-Reihe tun. Vor bereits knapp drei Jahren erschien der vierte Teil der Reihe auf Xbox 360 und PS3. Es aber irgendwie eine gewisse Tradition der Reihe, dass die aktuelle Version erst einmal ein paar Updates bekommt, bevor der nächste Teil erscheint. Also erschien Super Street Fighter IV und brachte neue Kämpfer, Moves und Stages mit. Nun erscheint das von manchen als „perfekte Version“ gehandelte Super Street Fighter IV 3D Edition auf dem Nintendo 3DS. Kann das Spiel nach drei Jahren und mit ein paar Updates immer noch überzeugen?
Das Menü von Super Street Fighter IV 3D Edition bringt einige Möglichkeiten mit sich. So ist natürlich der obligatorische Arcade-Modus dabei, welcher hier den Story-Modus darstellt. Darin kämpft ihr gegen eine Reihe von zufälligen Kämpfern, tretet dann gegen euren Rivalen an und besiegt danach den Endboss. Zwischendurch gilt es, in den Kämpfen eine Menge Punkte zu kassieren, um auch möglichst viele Figurenpunkte zu erhalten. Wozu diese benötigt werden, erfahrt ihr später. Bei der ersten Auswahl des gewünschten Kriegers fällt direkt auf, dass bereits alle 35 (!) Kämpfer auswählbar sind. Somit gilt es nun nicht mehr, mühselig alle freizuschalten. Vielmehr liegt die Motivation des Titels darin, die verschiedenen Ränge und Spielerbilder zu erspielen. Dieses Ziel erreicht ihr, indem der Arcade-Modus mit allen Charakteren durchgespielt wird, ihr die Herausforderungen absolviert oder andere, spezielle Bedingungen erfüllt. Diese Ränge und Spielerbilder werden eurem Gegner dann in einem Online-Match angezeigt.
Die Kämpfe selbst lassen sich sehr gut steuern. Fans von Arcade-Sticks schauen dieses Mal natürlich ein wenig in die Röhre, sollten jedoch mit der „normalen“ Steuerung mit dem Slider-Pad mehr als zufrieden sein. Die Einbindung des Touchscreens ist Capcom mehr als gelungen. So könnt ihr auf einen der vier Buttons, welche darauf im Kampf zu sehen sind, jeweils einen der Special-Moves legen und ihn dann durch eine Berührung auslösen. Auch normale Attacken können dort platziert werden, alles nach eurem Wunsch. Das ist sehr gut gelöst und hilft vor allem den Spielern, die sich nicht alle Kombinationen für die verschiedenen Kombo-Attacken merken können. Apropos Special-Moves: In Super Street Fighter IV 3D Edition gibt es alle Angriffe, die es auch in der Konsolen-Variante gibt. Somit hat jeder Charakter zwei Ultra-Kombos, von denen bei der Kämpferauswahl eine ausgesucht werden kann. Im Verlauf eines Kampfs füllt sich dann die Ultra-Leiste mit steigendem Schaden. Löst ihr den Angriff aus (ob nun durch die richtige Kombination der Tasten oder Druck auf die eingestellte Taste des Touchscreens) wird ein gewaltiges Effektfeuerwerk losgelassen. Die Angriffe sehen fantastisch aus und stehen denen auf den Heimkonsolen in nichts nach, auch generell kann sich der Titel wirklich sehen lassen. Die Figuren sind sehr ordentlich animiert und die Effekte sind furios! Natürlich gibt es ein paar Abstriche in der Grafik gegenüber den HD-Konsolen, es ist trotzdem beeindruckend, was Capcom ihr geleistet hat. Leider sind die Hintergründe sehr starr. So habt ihr das Gefühl, als sei um die Kämpfer herum die Zeit stehen geblieben. Tiere, Menschen und Lichter – alles steht still und leblos herum. Das ist ein wenig schade, mich persönlich hat es aber nicht wirklich gestört. Ein wenig mehr Bewegung wäre dennoch wünschenswert gewesen, vor allem, da dies den 3D-Effekt sicherlich noch mehr unterstrichen hätte. Dieser ist nämlich sehr gut gelungen, vor allem im Schulteransicht-Modus kommt er besonders gut rüber. Allerding: Super Street Fighter IV 3D Edition spielt sich ohne den 3D-Effekt flüssiger. Das heißt nun nicht, dass das Spiel ins Stocken gerät, sobald ein wenig mehr Action ist. Nein, es läuft immer sehr flüssig. Nur wirkt alles ein wenig schneller, sobald der 3D-Slider ganz unten ist. Kein Wunder, denn dann herrscht die doppelte Bildrate auf dem Bildschirm.
Die eben erwähnte Schulteransicht ist übrigens eine weitere Neuerung in der 3DS-Fassung von Super Street Fighter IV und nennt sich „3D-Modus“. Hierbei verändert sich spielereich rein gar nichts, lediglich die Kamera wird nun anstatt von der Seite schräg hinter den eigenen Charakter platziert. Um diesen Modus zu meistern ist ein wenig Eingewöhnungszeit vonnöten, aber habt ihr euch einmal daran gewöhnt, spielt es sich hier ebenso gut wie in der „normalen“ Ansicht. Eine weitere Neuerung stellt das Sammeln von Figuren dar. Insgesamt gibt es genau 500 Stück, welche sich allesamt in Form, Farbe und Eigenschaften unterscheiden. Die Eigenschaften sind besonders wichtig, denn ihr könnt aus fünf der von euch gesammelten Figuren ein Team bilden, welches dann für den StreetPass registriert wird. Begegnet ihr nun mit eurem 3DS einem anderen Besitzer der Super Street Fighter IV 3D Edition, kämpfen die beiden Teams gegeneinander. Der Gewinner bekommt dann FP, die bereits erwähnten Figurenpunkte. Diese können dann wiederum gegen neue Figuren eingetauscht werden. Ihr könnt FP auch durch das Eintauschen von Spielmünzen erhalten. Hierbei liegt der „Wechselkurs“ dann bei 200 FP pro Münze, was dann der benötigen Anzahl an Punkten entspricht, um eine Figur freizuschalten. Ganz besondere Figuren könnt ihr mit einem bestimmten Code bekommen, jedoch gibt es bisher keine Informationen darüber, wie man an einen solchen Code herankommt. Die Figuren können übrigens auch mit einem anderen Spieler lokal getauscht werden.
Besonders interessant für einige dürfte der Online-Modus sein. In diesem könnt ihr euch direkt ins Getümmel stürzen und euch einen Gegner zufällig vom System auswählen lassen. Dabei können diverse Faktoren eingestellt werden: Soll der Gegner jemand auf demselben Level und aus der Region sein oder ist es okay, wenn er ein wenig stärker ist und aus einem anderen Land kommt? Natürlich könnt ihr auch mit euren Freunden spielen, die das Spiel ebenfalls besitzen und in eurer Freundesliste registriert sind. Der Online-Modus an sich funktioniert recht gut. Manchmal gibt es ein paar kleine Verzögerungen, die aber nicht wirklich stören. Nervig sind nur die feigen Hunde, die sich die ganze Zeit über in die Ecke hocken und ein Hadoken nach dem anderen abfeuern. Für solche Feiglinge kann das Spiel aber selbst ja nichts und es gibt zum Glück immer wieder ein paar Leute, die fair und ordentlich spielen. Dann lässt sich dann auch ein ordentliches Match spielen und so lohnt es sich auch, online zu kämpfen. Ich jedenfalls freue mich schon jetzt auf spannende Duelle mit meinen Freunden und hoffentlich auch mit euch! Übrigens könnt ihr euch auch während eines Kampfs im Arcade-Modus zu einem Online-Kampf herausfordern lassen. Aber wir raten euch: Schaltet dieses Feature ab, wenn ihr in Ruhe spielen wollt. Keine drei Sekunden, nachdem der Kampf gestartet wurde, kommt der erste Herausforderer und will gegen euch antreten. Lehnt ihr ab, muss der aktuelle Kampf erst einmal neu geladen werden... Nur, um dann ohnehin gleich wieder herausgefordert zu werden. Die Idee an sich ist nett, die Umsetzung aber nicht wirklich gelungen.
Musikalisch reißt Super Street Fighter IV 3D Edition keine Bäume aus. Es wurden sämtliche Tracks und Sprachsamples aus Street Fighter IV übernommen und somit gibt es keine neuen Ohrwürmer für unsere Ohren. Dennoch klingt der Sprecher weiterhin verdammt cool und die Melodien können sich dennoch hören lassen. Ebenfalls übernommen wurde der Herausforderungs-Modus, welcher für besonders knifflige Stunden sorgen dürfte. In diesem gibt euch das Spiel diverse Kombo-Angriffe vor, die ihr abarbeiten müsst. Das klingt einfach, ist aber teilweise bockschwer und nur mit viel Übung zu meistern. Allerdings werden die Mühen mit neuen Spielerbildern und Rängen belohnt, also solltet ihr euch reinhängen! Generell hat Super Street Fighter IV 3D Edition einen recht hohen Schwierigkeitsgrad, denn selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad fliegen euch die Fäuste nur so um die Ohren. Und nein, ich bin nicht zu schlecht für dieses Spiel. Hoffe ich jetzt einfach mal.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel