Test zu Cartoon Network: Jetzt gehts rund! - Nintendo 3DS

Neben den sehr großen Titeln wie Super Mario 3D Land, The Legend Of Zelda: Skyward Sword oder Mario Kart 7 muss sich die ntower-Redaktion auch mit unbekannteren Spielen auseinandersetzen. Auch wenn man fast keine Ahnung von all den Figuren hat, die darin vorkommen. Dank Cartoon Network: Jetzt geht’s rund! für den Nintendo 3DS, in dem alle gezeichneten Helden des TV-Senders in einem Spiel verschmelzen, bin ich jetzt aber wohl auf der Höhe der Zeit, was Zeichentrickserien angeht.



Die Superheldenriege des TV-Senders Cartoon Network reicht von den Powerpuff Girls über Dexters Labor bis hin zu Ben 10. All diese TV-Serien haben einen gewissen Humor und ähneln in gewisser Weise dem gelben Schwamm Spongebob. Denn nicht nur jüngere, auch ältere Zuschauer wissen etwas mit den TV-Serien anzufangen. Das Spiel scheint aber nur die jüngere Menschheit ansprechen zu wollen. Die Geschichte ist daher sehr einfach und schlicht gehalten: Die Bösewichte der verschiedenen Serien haben einen Plan geschmiedet, alle Welten zusammenprallen zu lassen. Dies hat zur Folge, dass das Böse noch mächtiger ist als je zuvor. Jetzt ist es eure Aufgabe, euch mit eurem Lieblingscharakter bis zur bösen Macht vorzukämpfen.

Im Story-Modus seid ihr dazu verpflichtet, in 2D-Manier das Ende in einem Level nach dem anderen zu erreichen und in Hack'n'Slay-Manier alles kaputt zu schlagen. Den Anfang macht Ben 10, mit dem ihr euch in den ersten Levels eingewöhnen müsst. Super Smash Bros.-Fans finden sich aber sofort in das Prinzip hinein. Es gibt normale Schläge, aufgeladene „Smash“-Attacken, Spezial-Attacken, die bei jedem Charakter unterschiedlich sind, oder Super-Angriffe. Die letzte Fähigkeit unterscheidet Cartoon Network: Jetzt geht's rund! von anderen Beat 'em Ups. Je mehr Gegner ihr auslöscht, desto mehr Energie erhaltet ihr in Form von Kristallen. Wenn die dazugehörige Leiste auf eurem Touchscreen voll ist, könnt ihr sie aktivieren und einen Super-Angriff vom Stapel lassen. Euer Gegner ist dann nur noch ein Stück Dreck, das sich sofort nutzlos vorkommen wird. Nach jedem Level gibt es einen Bosskampf aus dem Cartoon Network-Universum. Wenn ihr diese Kämpfe gewinnt, erhaltet ihr neue Charaktere (15 insgesamt) für das weitere Abenteuer. Dies ermöglicht es euch auch, während des Spiels ein Team zusammenzustellen und die Kämpfer jederzeit auszutauschen. Für jeden erfolgreichen Bosskampf bekommt ihr eine neue Stage für den Multiplayermodus. Nicht nur Kampftechniken sind gegen die Kämpfe gegen die Bosse bzw. allgemein die KI wichtig, auch das Einsetzen von Items ist dient zum Überleben. Wer ab diesem Zeitpunkt noch behauptet, wir hätten es hier nicht mit einem Smash Bros.-Klon zu tun, sollte sofort zum Augenarzt gehen.

Bislang klingt ja alles nach einer schönen Nachmache, die dem Papaya Studio geglückt ist. Pustekuchen! Die Steuerung ist einfach nur eine Katastrophe. Das sehr ungenaue Bewegen und Springen ließ mich oft genug in irgendwelche Abgründe springen. Besonders das Springen ist einfach nur richtig blöd gelöst. Mit der Y-Taste könnt ihr euren Charakter hüpfen lassen. Warum bitte mit Y? Das Entwicklerteam hätte die Sprungsteuerung lieber ebenfalls von der Super Smash Bros.-Serie abschauen sollen, in der man auf dem Analogstick nach oben drückt/schiebt (auf dem 3DS wäre es dann selbstverständlich das Slidepad). Auch die Abwechslung der Moves lässt zu wünschen übrig. Ihr habt nicht viele Kombinationsmöglichkeiten, um einen Vorteil im Kampf ausnutzen zu können. Zudem hält sich die Spieldauer in Grenzen. Ganze 32 Levels versuchen, euch das Abenteuer so gut wie möglich zu versüßen. Leider ist das Spiel nach vier bis fünf Stunden komplett durchgespielt.

So sehr die Grafik einen soliden Eindruck verschafft, umso mehr hatte ich einen „Naja-Effekt“ bei der 3D-Perspektive. Erst einmal hat mich der 3D-Effekt in den Zwischensequenzen überhaupt nicht überzeugen können. Dieser wurde so schlecht in den Videos umgesetzt, dass ich den 3D-Slider komplett nach unten schieben musste, weil ich sonst nichts erkennen konnte. Das geht doch in anderen Spielen viel besser! Während des Spiels gibt es zwar schöne Hintergrund-Spielereien, die sich von der Front distanzieren, jedoch wurde der 3D-Effekt irgendwie nur als Gimmick hinzugefügt. Es gibt nicht einmal Vorteile beim Springen, um die schlechte Steuerung wieder etwas wett zu machen. Bereits nach ein paar Stunden hatte ich komplett auf das größte Feature des 3DS verzichtet, um mir den Saft für weitere Zock-Sessions aufzusparen.

Zum Multiplayermodus gibt es nicht viel zu erzählen. Etwas Besonderes ist leider nicht vorhanden. Im lokalen Spiel, gegen die CPU oder auch per Download-Spiel könnt ihr euch mit drei anderen Mitspielern gegenseitig die Köpfe einschlagen. Von Item-Kriegen bis hin zu Button-Smashing können hier schlichte Kämpfe à la Super Smash Bros. veranstaltet werden. Gewonnen hat der Kämpfer, der den Feinden alle Leben genommen hat. Dazu muss der Feind aus der Stage geschlagen werden.