Unser Test zum Spiel: Zoo Resort 3D
Wisst ihr eigentlich, welcher Spiele-Publisher bis heute die meisten Spiele für den Nintendo 3DS herausgebracht hat? Nicht etwa Nintendo selbst, sondern der französische Spielehersteller Ubisoft hat bis zum heutigen Tage schon mehr als zehn 3D-Spiele herausgegeben. Mit Zoo Resort 3D erschien erst kürzlich ein weiterer 3D-Ableger aus dem Hause Ubisoft, der allerdings von Marvelous Entertainment produziert wurde. Ob sich der Trip in den virtuellen Tierpark lohnt?
Inhaltlich beginnt Zoo Resort 3D mit einer wahren Hiobsbotschaft: Euer Großvater ist gestorben! Nun gut, wirklich berührt hat mich diese Nachricht jetzt nicht, sie ist allerdings trotzdem mehr als wichtig für den weiteren Spielverlauf. Das liegt daran, dass ihr den Zoo des Großvaters erbt und ihn von nun an leiten müsst. Doch einen wirklichen Zoo könnt ihr euer neu erlangtes Eigentum zu Beginn nicht nennen, schließlich könnt ihr anfangs lediglich einen Asiatischen Elefanten euer Eigen nennen. Doch was müsst ihr jetzt eigentlich genau machen, um den Zoo auch ohne jahrelanges BWL-Studium wieder zu altem Erfolg zu befördern? Ich werde euch in den folgenden Zeilen einen typischen Tag im Leben eines Zoo-Direktors (zumindest in Zoo Resort 3D) schildern.
„Der Tag beginnt ernüchternd. Gerade einmal 884 Besucher haben es heute in meinen „ntower-Tierpark“ geschafft. Ich muss den Bekanntheitsgrad meines Zoos schleunigst erhöhen. Zunächst begebe ich mich dazu zur Parkkarte, um mir einen Überblick über meine Tiere zu verschaffen. Ich entscheide mich dazu, meinem Krauskopfpelikan einen Besuch abzustatten. Als erstes beobachte ich den Vogel aus der Distanz, um mir ein Bild von seinen überraschend leblosen Bewegungen zu machen. Liegt es einfach nur an seiner Art oder doch etwa an einer schlampigen und unvollständigen Entwicklung seitens Marvelous Entertainment? Ich entscheide mich zunächst für ersteres und gebe dem Pelikan etwas Futter. Ich habe die Wahl aus acht verschiedenen Nahrungsarten, wobei jedes Tier eine Futterart besonders gern mag. Ich gebe dem Vogel schließlich ein paar Fische, wodurch sich schlagartig sein Zufriedenheitsstatus erhöht. Als nächstes zücke ich meine Digitalkamera, um ein paar Schnappschüsse zu machen.
Wieder in meinem Büro angekommen, entscheide ich mich, das schönste Foto auf der Blogseite meines Zoos zu posten. Das Bild scheint mir wirklich gelungen zu sein, schließlich wurde es durch mehrere Multiplikatoren mit einer hohen Punktzahl ausgezeichnet. Professor Eich hätte es damals in Pokémon Snap sicher auch gefallen, denn die Bewertungsparameter ähneln sich stark! Durch Bewertungen vergangener Bilder habe ich eine Vielzahl von Tierpunkten verdient, die ich nun am Tier-Automat ausgeben kann. Ein Pflanzenfresser kostet 100 Tierpunkte, ein Fleischfresser 300 Tierpunkte und ein Landtier stolze 500 Tierpunkte. Und vielleicht habe ich ja irgendwann sogar Zugriff auf noch weitere Tierarten. Ich entscheide mich, meine Tierpunkte in einen Fleischfresser und ein Landtier zu investieren. Der Automat spuckt einen Kubaflamingo und ein Dreibinden-Gürteltier aus. Die Automaten sollen Gerüchten zufolge übrigens über 100 verschiedene Tiere ausspucken. Die beiden neuen Zoobewohner, die ja auch irgendwie mit zur Familie gehören, müssen nun natürlich irgendwo im Park untergebracht werden. Gut, dass ich erst letztens durch weitere Tierpunkte meinen Park vergrößert habe. Gesagt, getan. Der Tag nähert sich nun mit großen Schritten dem Ende entgegen. Ich entscheide mich also, den Fortschritt im Journal abzuspeichern und mich auf den nächsten Tag zu freuen.“
Hört sich doch eigentlich ganz spannend an, oder? Aber lasst es mich kurz und bündig erläutern. Jeder Tag in Zoo Resort 3D läuft einfach nach genau demselben Schema ab. Jeder Tag beginnt damit, dass ihr eure Tiere füttert und Fotos von ihnen macht, um durch diese die Popularität des Parks zu erhöhen. Habt ihr dies erfolgreich getan, könnt ihr eure erspielten Tierpunkte im beschriebenen Tier-Automat in neue Zoobewohner umwandeln lassen. Einen Großteil des Spiels verbringt ihr sowieso inmitten irgendwelcher Menüs. Nur die Szenen, in denen ihr euch um einzelne Tiere kümmert und Bilder von ihnen schießt, finden in ansehnlichen 3D-Umgebungen statt. Die Tiere an sich sind übrigens wirklich liebevoll designt und sehen in den Grundzügen auch wirklich realistisch aus. Doch wie bereits beschrieben kommt es auch hin und wieder vor, dass die Tiere denselben Bewegungsradius wie ein Baum besitzen. Die Steuerung beschränkt sich fast ausschließlich auf den Touchpen, was sich jedoch als äußerst intuitiv und zugänglich erwiesen hat. Auch lobenswert ist die Tatsache, dass ihr die Fotos über die Bewegungssensoren des Nintendo 3DS knipsen könnt. Dass sich der 3D-Effekt hier natürlich nicht gerade von seiner besten Seite zeigt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Ich empfand den namensgebenden Tiefeneffekt übrigens nur als nette Dreingabe, da sich das Spiel nach meiner Ansicht problemlos im 2D-Modus genießen lässt. Positiv aufgefallen ist mir übrigens auch die Tatsache, dass ihr zu jedem der mehr als 100 Tiere einen ausführlichen Bericht lesen könnt.
Das Spiel ist trotzdem viel zu oberflächlich, um mich auch nach fünf Stunden Spielzeit noch motiviert bei der Stange zu halten. Zoo Resort 3D bietet euch zwar 57 verschiedene Aufgaben (wie „Betätige den Tier-Automaten 50 Mal“), doch der immer wiederkehrende Tagesablauf verhilft euch trotzdem schnell zur Langeweile. Warum kann ich die Tiere nicht streicheln, mit ihnen spielen oder sie sogar dressieren, wie man es in Nintendogs + Cats im umfangreichen Maße machen kann? Warum kann ich die Popularität meines Parks nur erhöhen, indem ich Fotos auf die virtuelle Internetseite hochlade? Und wieso gelange ich an neue Tiere, indem ich sie per Zufallsprinzip aus einem Automaten erhalte?
Unser Fazit
5
Für Genre-Fans