Unser Test zum Spiel: Star Fox 64 3D
Star Fox 64 erschien bei uns 1997 im Weihnachtsgeschäft unter dem Namen Lylat Wars. Die andere Namenswahl seitens Nintendo erfolgte damals aus urheberrechtlichen Gründen. Da bereits ein Starfox für das System ZX Spectrum erschienen war, musste Nintendo auf einen anderen Titel ausweichen. Aus Star Fox wurde Starwing und aus Star Fox 64 daraufhin Lylat Wars. Nichtsdestotrotz erscheint am 9.9.2011 das Remake von Lylat Wars für den Nintendo 3DS unter dem Namen Star Fox 64 3D. Die Fangemeinde musste eine enorme Wartezeit hinnehmen und wartete sehnsüchtig auf einen neuen Teil für die Nintendo Wii, die ja dank Fuchtelsteuerung quasi prädestiniert ist für ein derartiges Spiel. Wenn auch nicht für Wii, dürfen wir uns jetzt jedenfalls auf die neue 3DS-Fassung freuen.
Wie genau vor 14 Jahren steigt ihr als Fox McCloud in euren Arwing, um den Bösewicht Andross zu vernichten und euren Planeten inklusive Sonnensystem zu beschützen. Ihr fliegt mit eurem Weltraum-Jet über Planeten, durch das Weltall, fahrt mit einem Panzer durch die Landschaft und ballert euch wie in einem klassischen Shooter durch die linear aufgebauten Level. Zwischendurch tauchen kleine runde Areale auf, in denen ihr euch frei bewegt und auch ab und zu Wendemanöver vollziehen müsst. Dieselben Missionen, dieselben Level und dieselben Abläufe der Gegnerschaft werden erneut für euch bereitgestellt. Wer also etwas völlig neues erwartet, wird enttäuscht. Star Fox 64 3D ist eben nur ein Remake im neuen Gewand und mit einem spektakulären 3D-Effekt. Durch den Flug in die Tiefe wirkt das Abenteuer rund um Fox, Peppy, Falco und Slippy noch atmosphärischer und intensiver. Besonders im Weltall ist der Tiefeneffekt genial realisiert worden. Gepaart mit einer super aufpolierten Optik, wunderschönen Details und einiges an neuen Effekten macht die Rettung des Lylat-Sonnensystems mehr Spaß denn je. Ein weiterer Pluspunkt des 3D-Effekts ist die bessere Einschätzung der gegnerischen Objekte. Dank der neuen Funktion könnt ihr jetzt viel besser ausweichen oder Prioritäten setzen, wann ihr auf welches Objekt ballert.
Musikalisch hat sich allerdings wenig getan. Meiner Meinung nach musste das aber auch nicht sein. Der geniale Soundtrack geht einem nach wie vor nicht aus dem Ohr. Dazu kommen die sehr gut eingesprochenen deutschen Sprachsequenzen, die während des gesamten Weltraumkriegs ständig abgespielt werden. Jeder Figur wurde eine charismatische Stimme verliehen, die das alte Lylat-Gebrabbel wirklich gut ersetzen. Nur Commander Pepper könnte etwas motivierter klingen, aber vielleicht ist er ja auch einfach etwas von der Schlacht gelangweilt. Ein weiterer Vorteil der neuen Sprachsequenzen ist, dass ihr euch jetzt zu 100% auf die schweißtreibenden Flugmanöver konzentrieren könnt, ohne ständig irgendetwas nachlesen zu müssen.
Die Flugmanöver eures Arwings sind komplett frei konfigurierbar. Neben der klassischen N64-Steuerung wurde eine 3DS-Variante hinzugefügt. Mit der neuen Bewegungskontrolle steuert ihr euren Arwing mit Neigungen des gesamten Handhelds. Dies benötigt einiges an Eingewöhnungszeit und funktioniert leider nicht immer zufriedenstellend mit dem 3D-Effekt. Allerdings kann man den etwas zu leichten Schwierigkeitsgrad mit der neuen Steuerungsvariante enorm erhöhen. Ich persönlich habe aber relativ schnell zur klassischen Steuerung gewechselt, weil sie einfach gemütlicher zu spielen ist. Wer aber auf Motion Control abfährt, kann ja auch den 3D-Slider nach unten schieben.
Die kompletten Welten, Level und Gegner sind wie bereits erwähnt komplett identisch zum Original. Wieder einmal könnt ihr je nach erfolgreichem Abschließen der einzelnen Missionen und durch geheime Wege die Route durch das Sonnensystem beeinflussen. Wer sich einfach durchballert, wird wie beim Original sehr schnell die Fratze des Wissenschaftlers Andross zu Gesicht bekommen. Diejenigen, die allerdings alle Planeten und Missionen erforschen möchten, können einige Stunden mit dem Spiel verbringen. Zusätzlich macht die Highscore-Jagd im Arcade-Modus enorm Spaß. Ich spiele die bereits freigespielten Missionen sehr gerne mehrmals, um meinen persönlichen Punktestand zu perfektionieren.
Im Original Nintendo 64-Lylat Wars gab es einen 4 Spieler-Multiplayer-Modus der auf eine andere Art und Weise auch auf der neuen Handheld-Version zurückkehrt. Diesmal könnt ihr bis zu drei Freunde, die jeweils einen 3DS mitbringen, zu euch nach Hause einladen und euch mit ihnen in kleinen Arealen bekämpfen. Der Clou dabei: Die anderen benötigen nicht das Spiel. Per Download können eure Freunde einfach ohne Spielmodul in den Multiplayer einsteigen. Hinzu kommt das Nutzen der inneren 3DS-Kamera. Euer Gesicht wird während der Fights abgefilmt und auf die anderen 3DS transportiert. Diese erscheinen dann als kleine Bilder über den gegnerischen Arwings. Eine gelungene Idee, die viel Fun mit sich bringt und die Emotionen hochköcheln lässt. Nur hat Nintendo es wieder einmal verpasst, einen Online-Modus mit in das Spiel zu integrieren. Wenigstens ein Online-Ranking wäre drin gewesen. Aber die verschiedenen lokalen Multiplayer-Modi wie Überleben, Punkte-Schlacht oder die Zeitschlacht können immerhin vollständig überzeugen.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit