Test zu Sonic Generations - Nintendo 3DS

„Sonic ist mein Name, Geschwindigkeit ist mein Spiel!“ An dieses lustige Zitat von Eric aus einer TowerCast-Episode musste ich denken, als ich Sonic Generations ausgepackt habe. Neben Mario und Zelda feiert auch Sonic ein besonderes Jubiläum. Aus diesem Anlass feiert SEGA den 20. Geburtstag des blauen Igels mit einem riesigen Feuerwerk und einem weiteren Sonic-Spiel für die aktuellen Plattformen. Neben den HD-Konsolen wird auch der Nintendo 3DS bedient, damit die Nintendo-Fans ebenfalls die Chance erhalten, diesen Titel zu spielen. Eines schon einmal vornweg: Die 3DS-Version unterscheidet sich sehr stark gegenüber den HD-Versionen. Ob SEGA den langerhofften Blockbuster mit Sonic Generations erreichen kann?



Schon bereits am Anfang der Geschichte werdet ihr mit typischen Sonic-Klischees konfrontiert. Tails hat alle Vorbereitungen zu Sonics Geburtstag abgeschlossen. Jedoch kommt Sonic etwas zu früh an und sieht bereits, dass eine Überraschungsparty vorbereitet wurde. Tails aber gibt Sonic die Erlaubnis, trotzdem dazubleiben. Der blaue Igel darf sich also schon jetzt über den Hotdog freuen, den er zum Geburtstag geschenkt bekommen soll (für alle Nicht-Sonic Fans: Sonic liebt Hotdogs). Doch dann passiert es: Der Himmel wird schwarz, Wolken brechen auf und das Sonic-Universum wird ins Chaos gestürzt, als eine mysteriöse Macht namens Time Eater um sich greift und Zeitlöcher entstehen lässt, von denen Sonic und seine Freunde verschluckt werden. Der Zukunfts-Sonic trifft nun nach diesem Geschehen auf sehr vertraute Charaktere aus der Vergangenheit. Darunter natürlich auch auf eine jüngere Version seiner Selbst! Ab diesem Zeitpunkt heißt es: Zusammenarbeiten! Auf die beiden Sonics wartet eine Menge Arbeit, bis sie ihre Gegner besiegt und ihre Freunde gerettet haben. Wer hinter diesen Angelegenheiten steckt, könnt ihr euch denken. Insgesamt wird die Story mit animierten 3D-Modellen von Sonic und Co. und einem passenden Hintergrund erzählt (zum Beispiel die Wiese beim Geburtstag). Besonders gelungen sind die deutschen Sprachsamples, die zum ersten Mal in einem Sonic-Spiel verwendet werden.

Da ihr im neuesten Abenteuer beide Sonics spielt, müsste man eigentlich denken, dass es sich hierbei um das perfekte Spiel handelt. Dafür hat sich das Sonic-Team gedacht, eine Welt mit drei Levels auszustatten. Der erste Level handelt immer vom Classic-Sonic in einer klassischen Welt, wie man sie bereits seit ein paar Jahren aus anderen Sonic-Spielen kennt. So betretet ihr unter anderem Stages der Green Hill Zone von Sonic the Hedgehog oder den Speed Highway von Sonic Adventure. Viele Stellen werden auch original in einer schönen Grafikpracht dargestellt. Der zweite Level wird immer mit dem moderneren Sonic gespielt. Besonders gut an der Umsetzung ist, dass nur der Zukunfts-Sonic den Turbo draufhat. Da schaut der Classic-Sonic natürlich meistens etwas dumm aus der Röhre. Jedoch gibt es in diesen Levels einen Nachteil gegenüber den HD-Versionen: Selbst beim modernen Sonic könnt ihr euch in Sonic Generations für 3DS nicht in der 3D-Ansicht bewegen, wie es bei der Xbox-/PS3-Version möglich ist. Zwar werden die meisten Passagen in einem schönen 3D dargestellt, jedoch lauft ihr lediglich nach links oder rechts. Aber das ist nicht schlimm, denn das Spiel wurde trotzdem sehr abwechslungsreich gestaltet und euch dürfte nie langweilig werden.

Der dritte Level ist eine Art Speziallevel, welcher euch den Chaos Emerald beschafft. Hier könnt ihr Sonic dann doch in einem 3D-Level steuern und ihn so wenigstens etwas innerhalb einer Röhre frei bewegen. Hierbei ist es wichtig, stets den Turbo zu aktivieren und Turbobällchen einzusammeln, denn nur so erreicht ihr das wertvolle Stück Kristall. Aber apropos 3D: Der 3D-Effekt kommt während des Abenteuers sehr gut rüber und rückt die Grafik sehr gut in Szene. Das Sonic-Team hat sich bemüht, viele Pop-Up-Effekte einzubauen und so könnt ihr zum Beispiel bei den Endbossen besser herausfinden, wann ihr der gegnerischen Attacke ausweichen solltet. Die Grafik ist sehr detailliert und bringt viele schöne nostalgische Momente mit sich. Denn bereits am Design, den Items oder an speziellen Gegenständen erkennt man, wie viele Elemente die Entwickler aus den älteren Teilen übernommen haben. Insgesamt spielt sich Sonic, egal welcher der beiden, sehr gut und ihr werdet euren Spaß im Story-Modus finden.

Dieser wurde neben den klassischen Jump'n'Run-Einlagen auch sehr abwechslungsreich gestaltet. So müsst ihr euch in den Boss-Welten erst einmal ein Rennen mit einem älteren Rivalen wie Shadow liefern, bevor ihr gegen den Endgegner aus der jeweiligen Welt antreten könnt. Das größte Schmankerl für alle Sonic-Fans ist, dass die Endgegner bereits aus den älteren Teilen bekannt sind, aber neue Schwachstellen besitzen. Die ganzen Inhalte und der innere Zwang, den S-Rank in jeder Stage zu erreichen, haben mich enorm motiviert, Sonic Generations durchzuspielen. Zwar läuft die Story recht vorhersehbar ab, trotzdem wollte ich immer wissen, wie es weitergeht. Leider ist die 3DS-Version kürzer als die anderen Versionen; in ein paar Stunden befindet ihr euch schon in den Credits. Aber das kann jedem Sonic-Fan egal sein, wenn er doch die alten klassischen Sonic-Songs neu aufgelegt auch beim 20. Durchspielen immer noch genießen kann.

Ihr müsst euch aber keine Sorgen machen! Neben den paar Stunden gibt es viele Bonus-Modi, die dem Spiel einen hohen Wiederspielwert verleihen. Im Versus-Modus habt ihr lokal als auch online die Chance, gegen einen Mitstreiter ein Rennen zu veranstalten. Das Ziel ist es, als Erster das Ende vom Level zu erreichen. In meiner Onlinetestphase habe ich unter anderem gegen einen Franzosen gespielt und auch gewonnen. Leider hat Sonic Generations hierbei etwas gelaggt, aber spielbar war es trotzdem noch. Mit diesem Sieg bin ich allerdings schon Sonic Generations-Weltmeister geworden. Denn dank der Ranglisten könnt ihr nachschauen, in welchem Umfeld ihr euch in der Rangliste mit eurer Bewertung befindet. Zum aktuellen Stand (19.11.2011 // 23:45) war ich Erstplatzierter. Besonders gut gelungen ist, dass ihr euch vor dem Online spielen eine Sonic-Profilkarte erstellen könnt, in der ihr eure geheimsten Sonic-Nerd-Facts eintragen könnt. Und falls ihr gegen einen Gegner gewonnen habt, bekommt ihr für eure Sammlung spezielle Objekte verliehen. So könnt ihr Inhalte wie Musik, Illustrationen, Ereignisse oder Modelle freischalten und ich sag euch eines: Diese Sachen lassen das Sonic-Herz wahrlich höher schlagen!

Es gibt aber auch einen anderen Weg, diese Inhalte freizuspielen. Es gibt einen größeren Modus, der besonders den Sammeltrieb anregt. In den „Missionen“ müsst ihr Aufgaben wie „Sammel Ringe oder Objekte“ oder „Erreiche das Ziel in einer bestimmten Zeit“ bewältigen, um eines der Sammel-Objekte zu ergattern. Die Missionen könnt ihr aber nicht nur im Story-Modus freispielen, auch StreetPass hat eine wichtige Bedeutung. Falls ihr Sonic Generations-Besitzer trefft, tauscht ihr automatisch eure Missionen aus. So könnt ihr euch neuen Stoff besorgen. Bestimmt hält man nach einem gamescom-Tag alle Missionen in den Händen. Aber auch die Spielemünzen werden klug eingesetzt. Eine Mission kostet 5 Spielemünzen und das Erlangen eines Sammelobjekts dieser speziellen Mission kostet ebenfalls 5 Münzen. Insgesamt verfügt dieser Modus über 100 Missionen. Ich wünsche den Besitzern des Spiels viel Spaß beim Sammeln! Der letzte Modus „Zeitangriff“ verspricht eine lange Motivation für alle Highscore-Knacker. Ihr habt die Auswahl zwischen allen Stages und könnt eure Bestzeiten hinlegen. Die Ergebnisse werden dann ebenfalls online in einer Rangliste festgehalten.