Unser Test zum Spiel: We Sing: Deutsche Hits

In den vergangenen Jahren konnte sich vor allem das Musikgenre in der Videospielwelt etablieren. Neben den typischen Verdächtigen wie Rock Band oder Guitar Hero sind allerdings auch die vielen Karaoke-Spiele nicht zu verachten. Nordic Games hat das Potenzial dieser Spielen erkannt und mit „We Sing – Deutsche Hits“ bereits ihren vierten Ableger der Serie für unsere Heimkonsole auf den Markt gebracht. Ich habe die Logitech USB-Mikrofone für meine große Sangeskarriere an die Wii gestöpselt.

Das Herzstück eines Singspiels ist selbstverständlich die Liederauswahl. Hier bietet das Spiel, wie schon der Vorgänger We Sing Vol. 2, eine breite Auswahl von insgesamt 40 Songs. Wie ihr bereits unschwer anhand des Namen erkennen könnt, werdet ihr dieses Mal mit ausschließlich deutschsprachigen Hits konfrontiert. Insbesondere die jüngere Generation, die oftmals bei den sonst üblichen englischen Texten an ihre Grenzen stoßen könnte, dürfte davon profitieren. An Abwechslung mangelt es den Liedern dabei übrigens nicht. Partyfreunden werden Lieder wie „Disco Pogo“ von den Atzen geboten, die Rocker unter uns freuen sich über die Toten Hosen mit ihrem Hit „Strom“. Aber auch diverse Pophits und der ein oder andere Schlager haben es in das Spiel geschafft. Insgesamt weist die Setlist somit viele und vor allem durchgehend bekannte Lieder auf, die auch meistens zum Mitsingen einladen.

Wer von euch bereits We Sing Vol. 2 sein Eigen nennt, darf sich allerdings auf keine Überraschungen gefasst machen. Auf mich wirkt es fast schon dreist, wie sämtlicher Inhalt des Spiels einfach nur oberflächlich mit typisch deutschen Symbolen und Farben angepasst wurde. Außer den neuen Songs bietet We Sing – Deutsche Hits nämlich nichts, was man nicht schon bei We Sing Vol. 2 gesehen hat. Während dies auf der einen Seite im Hinblick auf die Spielbarkeit überhaupt nicht negativ zu werten ist, fehlt es auf der anderen Seite einfach an neuen Modi, die einen wieder aufs Neue hätten unterhalten können. Hier wird einem viel zu wenig geboten. Für den Preis von immerhin ca. 35 Euro erwarte ich schon mehr als nur 40 neue Lieder und eine neue Hülle. Sonst hätte es ja auch ein billigeres Song-Paket getan!

Nichtsdestotrotz dürften bei weitem nicht alle Interessenten bereits den Vorgänger besitzen, weshalb sich diese auf jede Menge durchaus abwechslungsreiche Multiplayer-Modi freuen können. Die Betonung liegt dabei aber auf „Multiplayer“, denn für den Einzelnen wird nach wie vor nicht mehr geboten wie das übliche Nachsingen der Lieder und dem Übungs-Modus. Letzterer ist dazu noch so unglaublich langweilig gestaltet, dass es keinen gestört hätte, wenn dieser nicht im Spiel vorhanden gewesen wäre. Eine Karriere mit einer Geschichte oder Ähnlichem wird nicht geboten, weshalb die Motivation, das Spiel alleine zu spielen, ziemlich auf der Strecke bleibt.

Als Ausgleich für diese Schwäche könnt ihr allerdings im Mehrspieler-Modus auf eine Vielzahl von Modi zurückgreifen. Einmal wird im Wechsel gesungen, ein anderes Mal fehlt der Text und ihr seid in dem Sinne auf euch allein gestellt. Mit bis zu drei Mitspielern habe ich mit We Sing – Deutsche Hits schon einige nette Stunden Spaß gehabt. Da allerdings fast alle Modi dann auch für jeden Mitspieler ein Mikrofon voraussetzen, könnt ihr für den ultimativen Singspaß direkt den Kauf von zwei weiteren Mikrofonen mit einkalkulieren.

Die Technik des Spiels lässt sich dabei als gelungen bezeichnen. Die Menüs sind stets übersichtlich und das Navigieren funktioniert mittels Pointer denkbar unkompliziert. Die Lieder werden in guter Qualität abgespielt und meistens sogar mit dem jeweiligen, originalen Videoclip passend untermalt. Die Entwickler wissen inzwischen, wie ein leicht zugängliches Spiel auszusehen hat. Hier noch die Setlist im Detail:

Hildegard Knef – Für mich soll's rote Rosen regnen

Heinz Rühmann – Ein Freund, ein guter Freund

Max Raabe & Palast Orchester – Kein Schwein ruft mich an

Extrabreit – Flieger grüß mir die Sonne

Geier Sturzflug – Pure Lust am Leben

Hubert Kah – Sternenhimmel

Münchner Freiheit – Ohne dich

Christina Stürmer – Fieber

Deichkind – Remmidemmi

Die Atzen – Disco Pogo

Die Toten Hosen – Strom

2Raumwohnung – Besser geht's nicht

Kettcar – Landungsbrücken raus

Lafee – Heul doch

Mia – Tanz der Moleküle

Polarkreis 18 – Allein allein

Rosenstolz – Liebe ist alles

Sido – Hey du!

Söhne Mannheims – Und wenn ein Lied

Udo Lindenberg & Jan Delay – Ganz anders

Xavier Naidoo – Dieser Weg

Costa Cordalis – Anita

DJ Ötzi & Nik P. – Ein Stern (der deinen Namen trägt)

Wolfgang Petry – Wahnsinn

Howard Carpendale – Hello again

Hans Albers – Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins

Rio Reiser – König von Deutschland

Udo Lindenberg – Sonderzug nach Pankow

Culcha Candela – Hamma!

Fettes Brot – Jein

Jan Delay – Feuer

Juli – Geile Zeit

Revolverheld – Freunde bleiben

Wir Sind Helden – Aurélie

Marianne Rosenberg – Er gehört zu mir

Die Fantastischen Vier – Gebt uns ruhig die Schuld

Unheilig – Geboren um zu leben

Sportfreunde Stiller – Ein Kompliment

Nena – Nur geträumt

Ich & Ich – Vom selben Stern

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Felix Schütt

Nordic Games wollten mit diesem Spiel keinen Innovationspreis gewinnen. Vielmehr wollten sie ein speziell für den deutschsprachigen Raum optimiertes Karaoke-Spiel entwickeln. Dies ist ihnen auch zweifelsohne gelungen. Mit den abwechslungsreichen Musiktiteln kann man definitiv die eine oder andere Party aufpeppen. Dass man dabei quasi dasselbe Spiel bekommt wie schon mit We Sing Vol. 2, sollte allerdings jedem bewusst sein. Ich hatte beim Testen stets das Gefühl, dass ein reines Songpaket eventuell als Download für ein paar Wii Points die für den Kunden sinnvollere Variante gewesen wäre. Nichtsdestotrotz kommen mit We Sing – Deutsche Hits aber gerade die jüngeren Sänger, die mit den vielen englischen Liedern des Vorgängers überfordert waren, voll auf ihre Kosten!

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