Unser Test zum Spiel: Virtua Tennis 4

Wie heißt die Sportart, die bei ihren Zuschauern regelmäßig für Nackenverspannungen sorgt, weil der Kopf ständig von links nach rechts und wieder zurück wandert? Richtig, Tennis. Der Sport rund um den gelben Filzball hat zwar nie wieder zu seiner Popularität wie zu Zeiten Boris Beckers und Steffi Grafs zurückgefunden, weltweit freuen sich jedoch noch immer Tausende von Fans über die spannenden Matches. Ich habe mich in Virtua Tennis 4 selbst auf den Platz begeben.



Direkt nach dem Starten des Spiels wartete der erste "Oha"-Effekt auf mich: Statt eines Zusammenschnitts von irgendwelchen Tennis-Partien liefert euch Virtua Tennis 4 ein ziemlich cooles Intro im Tusche- und Farbklecksstil, in das einige der Tennis-Stars dann auch mit Foto eingeblendet werden. Untermalt ist all das sogar mit einem Titelsong. Dieses Intro macht auf jeden Fall Lust auf mehr und so startete ich mit Elan und Tennissocken meine Karriere in der Welt des Tennis-Sports. Und hier wartete eine weitere Überraschung auf mich: Liefern euch andere Sportspiele meistens eher dröge Standard-Karrieren mit vorgegebenen Spielen und Turnieren, die ihr nacheinander abarbeitet, geht Virtua Tennis 4 einen etwas anderen Weg. Ihr findet euch mit eurem selbst erstellten Sportler nämlich auf einer Art Spielbrett wieder, auf dem ihr euch auf festgelegten Wegen den großen Turnieren nähert. Um voranzukommen, setzt ihr Bewegungskärtchen ein, die jeweils für eine bestimmte Anzahl an Schritten stehen. Auf diese Weise könnt ihr zumindest ansatzweise selbst bestimmen, auf welchem Feld ihr als nächstes landet. Und das ist sehr wichtig, denn jeder Zug sollte gut überlegt sein.


Wollt ihr zum Beispiel lieber ein Freundschaftsmatch bestreiten, benutzt ihr ein Bewegungskärtchen mit der Ziffer 3 darauf, sodass ihr euch drei Felder weiter auf das entsprechende Symbol bewegt. Direkt daneben befindet sich aber auch eine der spaßigen Trainingseinheiten in Form eines kurzen Minispiels, für die ihr eine 4er-Bewegungsmarke zücken müsstet. Diese reichen von Teller zerdeppern über Münzen sammeln bis hin zu Ballwechseln, die ihr trotz eingeschalteter Ventilatoren aufrecht erhalten müsst. Die Minispiele gibt es in sechs Schwierigkeitsstufen, die ihr nach und nach freischaltet. Je schwerer ihr es euch macht, desto höher ist dementsprechend natürlich auch die Belohnung, solltet ihr erfolgreich sein. Und wer einfach eine schnelle Runde im Bombenmatch spielen will, kann das aus dem Hauptmenü heraus tun. Alle Minispiele lassen sich nämlich auch außerhalb des Karriere-Modus zocken. Das Gleiche gilt natürlich für ganz normale Matches gegen die KI oder Freunde. Besonders im Doppel und somit zu viert vor dem Fernseher geht dann die Post ab. Online könnt ihr euch mit Möchtegern-Tennisprofis messen und auf einer Rangliste nach oben arbeiten. Zusammen mit dem hie

Im Gegensatz zu Wii Sports braucht ihr auch nicht jede Menge Platz, denn Virtua Tennis 4 kommt in den normalen Spielmodi mit der quergehaltenen Wiimote aus. So bewegt ihr euren Sportler mit dem Steuerkreuz über den Platz und nutzt die verschiedenen Tasten für Lobs oder Slices. Das ist aber auch ein großer Kritikpunkt am Spiel: Während die 1- und 2-Tasten keine Probleme machen, ist es doch recht unbequem, den B-Knopf für den Lob zu drücken. Und der wichtige Stoppball (die gelbe Kugel landet also nah am Netz in der gegnerischen Hälfte) wird über eine Kombination aus B und Steuerkreuz nach unten ausgeführt. Das ist sehr fummelig, vor allem, weil das Steuerkreuz eben nicht gerade das größte ist. Wieso ich als Spieler nicht einmal die Wahl habe, ob ich vielleicht lieber mit zusätzlichem Nunchuk oder sogar Classic Controller spielen möchte, ist mir schleierhaft. Besitzer von Wii MotionPlus dürfen dieses immerhin im Motion-Spielmodus benutzen. Darin wechselt die Kamera in die Ego-Perspektive und ihr kümmert euch lediglich um die Schläge, euer Tennisspieler bewegt sich von allein. Das ist ganz nett und ihr könnt auch hier die verschiedenen Schlagarten ausführen. Ihr trefft aber viele Bälle auch dann noch, wenn ihr eigentlich viel zu spät ausgeholt habt. Schweißtreibend, aber nicht gerade herausfordernd.



Im normalen Spiel wird auf den beiden höchsten der vier KI-Stufen gewissenhaftes Stellungsspiel verlangt, wenn ihr eine Chance auf den Sieg haben wollt. Auf Normal und Leicht lupft euer Spieler ab und zu durchaus noch weiter entfernte Bälle über das Netz, ohne viel Bewegung läuft aber auch hier nichts. Dabei ist es wichtig, die Richtung und Flugbahn des Balles vorherzuahnen, denn nur wer rechtzeitig richtig steht, pfeffert seinem Gegner schnelle Bälle um die Ohren. Um die Ohren fliegt euch bald auch die nervige Elektro- und Dudel-Musik, die überhaupt nicht zum Intro und vor allem dem Geschehen auf dem Platz passt. Die Zuschauer freuen sich oder lassen ein enttäuschtes "Aaaaah" von sich, der Sprecher erwähnt die Punktzahl und allein von den Geräuschen her scheinen die Sportler den Ball öfter mit dem Holz als mit dem gespannten Netz des Schlägers zu treffen.


Während die Sound-technische Seite also nur bedingt überzeugen kann, trumpft Virtua Tennis 4 optisch etwas mehr auf. Die 21 offiziellen SpielerInnen (zwei davon warten darauf, von euch freigeschaltet zu werden) überzeugen mit tollen Animationen, wirken in der Nahansicht aber nicht ganz so hübsch. Auch die Tennisplätze können überzeugen und der Ball hinterlässt sogar Aufprall-Spuren. Diese sind zwar nach drei, vier Ballwechseln wie von Geisterhand wieder verschwunden, ein netter Effekt ist es trotzdem. Ganz schrecklich sind aber die Zuschauer. Da würde ich doch schon fast lieber vor leeren Tribünen spielen...

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Pascal Hartmann

Virtua Tennis 4 überzeugt vor allem mit optisch ansprechenden Tennisplätzen und geschmeidigen Animationen. Auch spielerisch gibt es nicht allzu viel auszusetzen. Mich stört es allerdings, dass ich keinen Classic Controller zum Zocken benutzen darf. Mein Daumen ist einfach zu groß und so habe ich mich das eine ums andere Mal darüber geärgert, dass das Steuerkreuz der Wiimote im Gegensatz zu meinem Finger so klein ist. Auch der B-Button liegt einfach zu ungünstig, als dass ich ihn in einem spannenden Match bequem erreichten könnte. Der coole Karriere-Modus, die spaßigen Minispiele und das fordernde Gameplay allgemein lassen mich aber darüber hinwegsehen. Schlussendlich ist noch zu sagen: Auf dem virtuellen Tennisplatz bin ich wesentlich erfolgreicher als damals im Sportunterricht. Ist zum Glück auch nicht so anstrengend.

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Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

2 User haben bereits bewertet

Kommentare 2

  • D.M.Warrior

    Michael Fassbender Anhänger

    Na da bin ich ja mal gespannt ^^

  • francesco

    Turmritter

    stimme dem review zu. mir gefällt die steuerung zwar, empfinde sie allerdings auch zu limitiert (kein nunchuk).


    außerdem fragwürdig, warum wm+ lediglich nur bei freundschaftsspielen möglich ist. zu wm+ ist dann auch noch zu sagen, dass die ki hier die reinste katastrophe ist. hat man den bogen raus gewinnt man praktisch jedes spiel, unabhängig vom schwierigkeitsgrad. auch gibt es hier nur ein minispiel.


    ansonsten macht das game echt laune und sieht zudem auch noch schick aus.