Unser Test zum Spiel: Catan

Brettspiele sind eine beliebte Alternative zum abendlichen Fernsehschauen mit der Familie oder das stundenlange Sitzen vor dem PC. Doch leider haben diese Brettspiele einen großen Bug: Keinen ordentlich funktionierenden Multiplayer-Modus, wenn man mal alleine ist. Online-Spiele sind damit gar nicht erst möglich, so dass man nur mit sich selbst spielen könnte. Wenn man dann noch betrügt und der Gegenüber bekommt es mit, ist das Chaos perfekt! Für solche Fälle gibt es dann zum Glück nun oftmals eine Lösung: Die Videospielversion! Auch von dem legendären Brettspielchen “Die Siedler von Catan” gibt es nun eine Versoftung und wir haben uns einmal angeschaut, ob es sich denn auf dem DS genauso gut siedeln lässt wie in der Realität.

Für alle Nichtkenner von “Catan” erkläre ich euch kurz einmal, was genau gemacht werden muss. Ihr habt verschiedene Teile einer Karte, die ihr zusammenfügen und daraus aus eine kleine Insel basteln müsst. Auf dem DS sind diese natürlich schon zusammengestellt, jedoch immer wieder anders (Außer im Story-Modus). Diese verschiedenen Teile untergliedert man in unterschiedliche Bereiche, wie zum Beispiel eine Weide, das Gebirge oder einen Bauernhof bzw. eine Viehzucht. Die Felder repräsentieren die verschiedenen Rohstoffe, die ihr im Spiel benötigt. Das wären unter anderem Lehm, Erz oder Holz. Auch sind auf diesen Spielfeldern Zahlen abgebildet, jeweils von 2-12. Jede Zahl darf pro Spiel nur höchstens zweimal vorkommen. Das Ziel des Spiels ist es nun, eine bestimmte Anzahl an Siegpunkten zu erlangen. Diese bekommt ihr durch das Bauen von Häusern, das Erreichen bestimmter “Erfolge” (zum Beispiel das Legen der längsten Handelsstraße) oder mithilfe der Siegpunktkarten, die ihr euch von den Rohstoffen kaufen könnt. Zu Beginn des Spiels baut erst einmal jeder Spieler ein Haus an einer beliebigen Stelle und kann sogleich eine Straße mit anbauen. Wenn dann die anderen Mitspieler dasselbe getan haben, könnt ihr dann noch ein Haus und eine weitere Straße bauen und bekommt dann auch die umliegenden Rohstoffe. Nun beginnt der Hauptteil. Ihr nehmt die Würfel und schaut, welche Zahl ihr geworfen habt. Als Beispiel verwenden wir hier mal die 9. Die 9 findet sich zufälliger- und glücklicherweise direkt auf einem Feld neben eurem Haus, um genauer zu sein handelt es sich um ein Wald-Feld, ihr erhaltet also eine Holz-Einheit. Falls einer eurer Gegner auch ein Haus im anliegenden Bereich des Feldes oder des anderen Neuner-Bereiches hat, bekommt dieser dann auch eine Einheit des jeweiligen Rohstoffs. Und so geht es immer weiter. Von den erhaltenen Mitteln baut ihr dann Straßen, Häuser oder baut eure Städte aus. Damit dies nicht ganz so einfach wird, gibt es noch die Spielkarten und den Räuber. Erstere könnt ihr kaufen, jedoch habt ihr keinen Einfluss darauf, welche Karte ihr bekommt. So könnt ihr etwa mithilfe der Karten eure Gegner um eine bestimmte Rohstoffart erleichtern, zwei beliebige Güter aus der Bank entnehmen oder den Räuber auf ein neues Feld setzen. Dies könnt ihr dann auch tun, wenn ihr eine 7 gewürfelt habt. Stellt den fiesen Dieb dann einfach auf ein Feld, das an eine gegnerische Stadt angrenzt und schon beraubt der Langfinger euren Mitspieler. Auch kann dann niemand mehr die Güter dieses Felds bekommen, solange der Räuber darauf steht. Übrigens ist die Seefahrer-Erweiterung von Catan auch mit im Spiel enthalten, jedoch verändert sich dadurch nicht viel, denn lediglich Gold kommt als Rohstoff hinzu und ihr könnt Schiffe über das Wasser bauen, die als Handelsstraße gezählt werden. Auch habt ihr dann beim Würfeln einer Sieben die Wahl zwischen Bandit oder Pirat.

Das klingt verwirrend und ist es anfangs auch ein bisschen, doch man findet sich sehr schnell zurecht, falls nicht, gibt es im Spiel ein großes Lexikon, das euch alles haargenau erklärt. Natürlich ist bei einer solchen Umsetzung die Steuerung absolut wichtig, doch hier braucht man sich keine Sorgen zu machen, denn diese wurde super umgesetzt. So spielt ihr Catan komplett mit dem Stylus, lediglich, um die Sichtweise näher an das Geschehen zu bringen, benötigt ihr die Tasten des Geräts. Jedoch ist der Titel nicht unbedingt fordernd, was die Steuerung anbelangt, denn mehr als Auswählen tut ihr nicht. Auf dem oberen Bildschirm seht ihr eure eigenen Rohstoffe und Punkte, auch die Statistiken der Gegner könnt ihr einsehen. Jedoch wisst ihr nur, wie viele Rohstoffe sie insgesamt besitzen, aber nicht, um welche Güter es sich dabei handelt. Auf dem unteren Bildschirm geschieht dann das Würfeln, das Bauen von Häusern, Handeln oder der Kauf von Spielkarten. Übrigens kann das Handeln euch das eine oder andere Mal sehr nerven, da euch eure Gegner in jeder ihrer Spielrunde fragen, ob ihr denn nicht mit ihnen tauschen wollt. Dann aber nicht nur einmal, sondern teilweise drei bis vier Mal wegen einem einzigen Rohstoff. Das kann auf Dauer sehr nervig werden.

Auch wurde sehr viel Mühe in den Singleplayer-Modus des Spiels gesteckt. Denn es wurde rund um das Spiel zwar keine besonders umfangreiche und ausgefeilte, jedoch liebevolle Story gesponnen, die man aber auch genüsslich wegdrücken kann. Jedoch sollte man sich auf einiges gefasst machen, denn der Schwierigkeitsgrad von Catan ist nicht gerade gering, schon im ersten Level geben die CPU-Komponenten alles, was sie haben. Generell agieren diese klug, handeln nur mit euch, wenn es ihnen von Vorteil ist und wischen euch auch gerne mal eine aus (zum Beispiel mit dem Banditen). Das kann dann leicht zu Frustration führen, wenn man ständig die selbe Karte spielen muss, vor allem, da die Spielzeit einer Partie gut und gerne mal über eine Stunde beträgt. Allerdings sollte man sich damit nicht lange aufhalten, denn der Freie Modus ist die eindeutig bessere Variante, wenn man mal eine längere Autofahrt vor sich oder man zuhause einfach Lust hat, eine Runde zu siedeln.

Leider braucht im Multiplayer-Modus jeder Spieler eine eigene Catan-Spielkarte, womit man um einiges billiger kommen würde, wenn man sich einfach die Brettspiel-Variante des Titels kauft.

Eigentlich gibt es bei Catan nicht sehr viel zu bewerten, da man alles auf das Nötigste reduziert hat. Die Menüs sind hübsch anzusehen, auch die Artworks der Personen im Spiel sind schick gemacht. In einer Partie bekommt ihr dann eine hübsche 3D-Version des “Spielbretts” und würfelt dann auch auf dieser. Natürlich gibt es hier keine großartigen Effektspektakel, jedoch gibt dieser schlichte und einfach gehaltene Stil dem Spiel einen gewissen Charme.

Während jedes Spiels dudelt die selbe Melodie im Hintergrund, dennoch ist diese dezent gehalten und wird zu keinem Zeitpunkt nervig. Bei jedem Erhalt eines Rohstoffs hört ihr ein typisches Geräusch des jeweiligen Guts, so hört ihr bei dem Erhalt einer “Vieh”-Einheit ein kleines “Määäh” oder es klackert kurz, wenn ihr ein bisschen Lehm erhaltet. Diese gibt es dann noch in (nicht besonders unterschiedlichen) verschiedenen Versionen zu hören.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Eric Sohr

Dass Brettspiele nicht immer gut umgesetzt werden, haben schon verschiedene Versoftungen gezeigt. Zum Glück wurde bei diesem Titel nicht so geschlampt und man hat sich um eine liebevolle Umsetzung von dem Würfelspiel bemüht. Diese super gelungen, denn wer die Vorlage gerne mal mit Freunden spielt und Lust auf eine Singleplayer-Runde hat, ist hier genau richtig. Auch kann man so super Taktiken üben, um den Kollegen bei der nächsten Partie mal so richtig zeigen zu können, was in einem steckt. Mit Catan hat man das Spiel in solider Weise auf den DS gebracht, die allerdings nicht unbedingt auf die lange Dauer unterhalten kann. Ich gehe nun allerdings noch ein Ründchen siedeln!

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