Unser Test zum Spiel: Happy Series: Happy Bakery

Mit Happy Bakery springt Eidos auf den schon länger anhaltenden Kochwahnsinn in Deutschland auf. Zwar geht es nicht direkt ums Kochen, sondern eher ums Backen, aber solche Spiele wären vor 5 Jahren nicht so erfolgreich gewesen. Heute verkaufen sich solche Casual-Games wie geschnitten Brot und deshalb prüfen wir das Fantasie-angehauchte Backspiel für Kinder in unserem Pockettower-Testlabor.

Es geht um eine kleine, hübsche Bäckerei, die sich im tief im Wald befindet und den Namen “Lecker-Bäcker” trägt. Die Bäckerin heißt Rue und backt mit Leidenschaft die Teig-Rohlinge bis zum Umfallen. Sogar so viel, dass ihr Haar wie ein schaumiges Brötchen aussieht. Da ihr trotz großen Fleißes der Berg an Kunden über den Kopf wächst, denkt sie ans expandieren und die Globalisierung. In solch harten Zeiten, in der die Finanzkrise herrscht, muss man einfach dagegen steuern. Und da kommt ihr ins Spiel.
Im Startmenü könnt ihr ein neues Spiel starten oder ein bereits begonnenes fortsetzen. Zum Start muss man wie so oft erst einmal ein Profil anlegen und seinen persönlichen Namen eintragen. Danach startet ein kleines Tutorial, das euch den Weg durch das Back-Imperium erklärt. Im Hauptmenü gelandet, könnt ihr eure Kunden sehen, was nicht wirklich einen nennenswerten Sinn hat, ins Brotland steigen und neue Rezepte suchen, in euren Laden gehen und das frisch gebackene Brot ansehen oder eben einfach backen.
Eine der Kernaufgaben ist es, im Brotland neue Rezepte zu finden. Diese sind im Besitz versteckter Feen, die man erst einmal alle finden muss. Denn die verstecken sich nicht nur bei Tag, sondern auch bei Nacht und die meisten erscheinen erst, wenn man bereits gewisse Rezepte aus den anderen Feen gequetscht hat. Je länger man spielt und je mehr man gefunden hat, desto nerviger wird das ganze Unterfangen. Hat man eine der zahlreichen Backfeen gefunden, geht es auch gleich in die Backstube, um die neue Errungenschaft herzustellen. An dieser Stelle kommt der Touchscreen des Nintendo DS zum Einsatz. Mit eurem Stylus wird gerollt, gezogen, gedreht, geschnitten und bestückt, was das Zeug hält. Anfänglich macht das sogar Spaß, wird aber mit der Zeit ziemlich monoton. Besonders das ständige Erzeugen des Teigs geht spätestens beim zehnten Rezept auf den Keks. Die Backprodukte, die man herstellt, kennt man meistens auch aus der Realität, doch ab und zu haben die Entwickler etwas kurioses Gebäck mit in das Modul gepackt. Zumindest mir wird bei dem Gedanken an ein Curry-Brötchen schlecht. Ob dies gewollt oder nicht gewollt war, sei mal dahingestellt.
Auch wenn das Spiel den Sammlerwahn packt, wird das Gameplay recht schnell langweilig. Man sitzt nach schnell genervt vor dem Touchscreen und backt teilweise blind alles herunter. Auch ist die Steuerung manchmal nicht 100% genau und wirkt zu stark automatisiert. Klar, das Spiel ist für Kinder, aber auch die jüngere Generation muss herausgefordert werden. Kindgerecht ist die automatische Speicherung, die ein schnelles Comeback in die Welt der Kuchen und gut riechenden Muffins ermöglicht. Hat man das Spiel nach ein paar recht einfallslosen Stunden durchgezockt, gibt es allerdings keine Motivation, das Modul wieder in den Schacht zu stecken.

Happy Bakery ist vernünftig und kindgerecht gestaltet, mehr aber auch nicht. Der Detailgrad ist zu simpel und die Zeichnungen auch etwas altbacken. Alles ist komplett in 2D und per Hand gezeichnet und bietet bis auf das Backen so gut wie gar keine Animationen. Die wenigen Bewegungen sind aber gelungen und laufen flüssig über die beiden Bildschirme. Insgesamt gesehen erzeugt das Game keinen Augenkrebs, aber auch keine Lobeshymnen.

Die Melodien sind eingängig und machen die ersten Stunden Spaß. Besonders der treibende Miditrack beim Backen wirkt lustig und frisch. Doch die Abwechslung sucht man vergeblich und verschwindet recht schnell wie das Gameplay in die Monotonie. Ansonsten hat das Spiel keine nennenswerte Effekte oder besondere Hörgenüsse, die man erwähnen müsste.

Unser Fazit

4

Erträglich

Meinung von Holger Wettstein

Kids mit Sammlergenen wird das Spiel in den ersten Stunden Spaß machen, doch wird das recht einfach strukturierte Gameplay auf Dauer langweilig. Eine Spannungskurve oder irgendwelche motivierenden Höhepunkte fehlen komplett. Alles beschränkt sich auf das Sammeln und backen. Hat man das Spiel nach ein paar Stündchen durch, wird es im Regal verstauben. Ebenso ist die Steuerung nicht immer 100% genau und die Technik nur im Mittelmaß angesiedelt. Die fröhliche Bäckerei ist letztendlich nur ein kleiner Zeitvertreib für Kids und landet knapp unterm Durchschnittsbrei für Videospiel-Einsteiger.

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