Unser Test zum Spiel: Need for Speed: Nitro
Ein neues Jahr, ein neues Need for Speed! Kaum ein Rennspiel verkauft sich Plattform-übergreifend so dermaßen gut. Doch in den letzten Jahren mangelte es dem Traditions-Flitzer an Innovationen. EA versprach aber für die diesjährige Fassung einen neuen frischen Wind. So trennte man einfach das Konzept der HD-Version von der Wii- und DS-Fassung, um sich wie bei FIFA 10 strategisch breiter auf dem Markt aufzustellen. Wurde NFS auf der XBox360 und der Playstation3 in Richtung Realismus gepolt, kommt das neue Need for Speed Nitro auf dem DS im Comic-Look daher.
Vom strukturellen Aufbau her wurde diesmal alles wesentlich einfacher gehalten. So findet ihr nur den bekannten Karriere-Modus mit zahlreichen unterschiedlichen Renn-Events und einen Schnellspiel-Modus im Startmenü, um mal eben eine schnelle Runde zu drehen. Im opulenten Karriere-Modus arbeitet ihr euch wieder einmal in der internationalen Streetracing-Szene vom bettelarmen zum stinkreichen Fahrer hoch. Jeder erfolgreiche Aufgabenabschluss bringt mehr Möglichkeiten, bessere und stärkere Wagen zu kaufen.
Doch gleich am Start kann man seine kleine Blechbüchse via Editor individuell umlackieren und verschönern. In jeder frei gespielten Stadt gibt es mehrere Strecken, auf denen auch mehrmals gefahren werden kann, um alle möglichen Trophäen zu sammeln und die Markierungsquote zu erhöhen. Die unterschiedlichen Renn-Events reichen vom Knockout-Rennen oder Sprints über Checkpoint-Challenges, Markierungs-Challenges, Markierungs-Countdowns, Tag´em All-Rennen, Smash-Countdowns, Smashpoint-Challenges bis hin zu Smash´em All. Alle Untermodi unterscheiden sich nur minimal und beinhalten spezielle Aufgaben, um das Rennen erfolgreich abzuschließen. Wer keinen Bock auf eine Solo-Karriere hat, sollte sich mit Freunden treffen, die das Spiel auch besitzen. Ihr könnt mit bis zu drei anderen Zockern in Einzelrennen über mehrere Runden fahren oder im Team-Smash´em All und Team-Tag´em All via drahtloser Datenübertragung gegeneinander um die meisten Punkten antreten; wohl die größte Dauermotivation beim Handheld-Racer.
Gesteuert werden die Rennkisten relativ simpel via Steuerkreuz, Gas und Bremse per A und B-Knopf. Unterwegs könnt ihr via L-Taste in Kurven driften, per Select einen neuen Song auswählen oder mit der R-Taste einen Nitro-Boost aktivieren, der euch an die Geschwindigkeitsgrenzen dieser Welt führt und die Blitzanlagen der Polizei zum Stroboskop mutieren lässt. Der Turbo muss natürlich immer perfekt innerhalb der Rennen gestartet werden. An besonderen Stellen, wie bei Überholmanövern oder Grenzposten der Polizei, wird es aber sehr kurios. Hier müsst ihr gekonnt die X-Taste drücken, um ein sogenanntes heldenhaftes Fahrmanöver zu aktivieren. Bei perfektem Timing vollführt ihr dabei einen Salto über das gegnerische Fahrzeug oder fliegt gekonnt durch die Absperrung der Bullerei. Etwas skurril, aber sehr belustigend. Die gesamte Steuerung ist sehr simpel gehalten und sehr schnell erlernbar.
Die Streckendesigns wurden ebenso vereinfacht, sind aber nichts desto trotz stellenweise nicht sehr übersichtlich geraten. So erkennt ihr einige Kurven trotz der vielen gerade Strecken erst viel zu spät. Auch in Sachen Abwechslung wird hier aber einbisschen mehr geboten als auf der Wii. Einen Abstecher auf die Achterbahn machen zumindest kurzzeitig Laune. Zusätzlich besitzt die DS-Version kein richtiges Schadensmodell.
Kenner der Serie werden schnell merken, dass wenige von den versprochenen Innovationen auf der Wii gelandet sind. Nur das Markieren der Städte, das von EA als großer Gag im Spiel gefeiert wird, wurde im Gegensatz zur Wii-Version gekonnter eingesetzt. So ist diese Neuerung in vielen Challenges ein wesentlicher Bestandteil. Beim durchfahren der Stadt besprüht und markiert ihr die Hauswände durch ein eigenes Graffiti und bekommt dadurch neue Trophäen. Im Endeffekt ist dies aber nur surreales Beiwerk.
Auf dem DS läuft das Spiel rasant, flüssig und fast genauso bunt und schräg wie auf der Wii. Die Framerate geht nie in die Knie und die gesamte Optik befindet sich auf einem guten DS-Niveau. Die Fahrzeuge sind etwas überzeichnet dargestellt und alles wurde im simplen Comic-Look gehalten. Wer auf den Style steht, kommt voll auf seine Kosten, auch wenn es da draußen DS-Spiele gibt, die besser aussehen.
Die kleinen Lautsprecher des DS sind eine Schande für die tolle musikalische Untermalung. Abwechslungsreiche Lizenztracks lassen ein gelungenes Rennfeeling aufkommen. Natürlich ist die Auswahl durch die geringere Speicherkapazität nicht extrem groß, doch sämtliche Titel wurden beim DS besser ausgewählt. Jedenfalls sollte man Kopfhörer benutzen, um in den satten Hörgenuss zu kommen. Nur bei den Motoren- und Driftsounds zeigt das Spiel seine Schwächen und endet in eher mittelmäßigen Midi-Tönen.
Unser Fazit
7
Spaßgarant