Unser Test zum Spiel: Animal Crossing: Let´s Go to the City
Das Franchise „Animal Crossing“ von Nintendo fand in Japan am 14. April 2001 seinen Weg auf das Nintendo 64. Doch nicht nur die Welt veränderte sich nach dem 11. September, auch das Nintendo 64 nahm langsam Abschied und die Spieler begrüßten bereits den Nintendo Gamecube. Doch noch gegen Ende des Jahres 2001, genauer gesagt am 14. Dezember, erschien der erste Teil von Animal Crossing für den Nintendo Gamecube in Japan, welche die inhaltlich identische Version des N64-Spiels war. Erst nach vier Jahren erschien das Spiel auch außerhalb Japans und begeisterte die Spieler. Aufgrund des überraschenden Erfolgs brachte man noch sofort einen DS-Ableger auf den Markt, welcher sogar die Verkäufe des Vorgängers toppen konnte. Auf der E3 2008 hat Nintendo mit Let’s Go to the City, damals noch City Folk genannt, einen neuen Teil der Reihe angekündigt. Neben einer Sprach-Chat-Funktion hat man nur noch Kleinigkeiten mit eingebaut. Aber ob es sich lohnt, den Wii-Ableger zuzulegen, erfahrt ihr im nachfolgenden Text.
Wie der Untertitel von Animal Crossing bereits andeutet, spielt ihr diesmal nicht nur in einem kleinen Dorf, in dem ihr euch gemütlich einrichtet, sondern auch in einer kleinen „Großstadt“. Aber um in die Großstadt zu gelangen, müsst ihr zum passenden Zeitpunkt den Bus erwischen. Auf der Fahrt erzählt euch der Busfahrer Horrorgeschichten von der großen Stadt oder brabbelt unwichtiges Zeug vor sich hin. Kaum seid ihr angekommen, seht ihr einen Marktplatz mit vielen Einwohnern, die sich freuen, mit euch in Kontakt zu treten und euch kennen zu lernen. In der Großstadt könnt ihr verschiedene Läden besuchen und euer Geld, genannt Sternis, gegen Gegenstände oder anderen Mitteln eintauschen. So könnt ihr sehr teure Möbel kaufen oder eurem Charakter eine Typ-Erneuerung gönnen und ihn zu eurem Mii verwandeln. Im Spiel gibt es dank der Pointer-Funktion genügend Möglichkeiten, seine eigenen Klamotten usw. zu designen, aber auch das Aussehen selbst könnt ihr verändern. Nachdem ihr das Tutorial beendet, euer treues Zuhause gestaltet und euch in der Großstadt vorgestellt habt, könnt ihr langsam damit anfangen ein soziales Leben in eurem Dorf zu führen und Kontakte zu anderen Einwohnern zu knüpfen. Leider hat sich zu den Vorgängern nichts grundlegendes geändert. Ihr richtet immer noch euer Zuhause gemütlich ein, lauft durch das Dorf, welches eine große Wiese mit paar Häusern und Bäumen ist und könnt Gegenstände einsammeln, wie zum Beispiel Obst von Bäumen oder Fossilien aus dem Boden. Diese könnt ihr wiederum verkaufen, um eure Schulden für das Haus zu begleichen. Aber auch dem Kontaktieren und Anfreunden mit den Einwohnern müsst ihr eure Aufmerksamkeit schenken.
Nicht nur mit Obst könnt ihr Sternis verdienen, sondern auch das Verkaufen von geangelten Fischen und das Fangen der Käfer mit dem Kescher helfen euch aus eurer Finanzkrise, so dass ihr nicht auf Herrn Zwegat angewiesen seid. Die Fossilien, die ihr mit der Schaufel aus dem Boden grabt, könnt ihr der Eule im Museum vorbeibringen. Diese analysiert sie für euch und macht euch den Vorschlag, die Fossilien dem Museum zu spenden. Wenn ihr der Eule die Fossilien da lasst, füllt sich das Museum mit ganz vielen versteinerten Viechern und ihr könnt sie betrachten. Wenn ihr diese aber behaltet, könnt ihr sie verkaufen und ordentlich Geld damit machen. Jedoch könnt ihr auch auf Gyroiden stoßen anstatt ein Fossil zu erhalten. Dies sind kleine Holzfigürchen, die keine Funktionen mit sich bringen und ziemlich komisch aussehen. Die Gyroiden bewegen sich nur und geben noch komischere Geräusche von sich, dienen aber als netter Einrichtungsgegenstand in der Wohnung.
Wie oben schon erwähnt, müsst ihr beim Ausbauen des Hauses, welches Nook für euch unternimmt, eine Rechnung begleichen. Am Anfang wirkt euer Haus ziemlich klein, ihr werdet es im späteren Spielverlauf aber immer wieder vergrößern, um es mit mehr Gegenständen und einer schöneren Einrichtung zu füllen. Auch Veranstaltungen im Dorf wie unter anderem ein Angelturnier werden von den Bewohnern organisiert. Außerdem könnt ihr euren Freunden mit Geschenken oder Briefen eine Freude machen oder ihnen Vorschläge für ein besseres Outfit geben. Ihr wollt aber so schnell wie möglich an das schnelle Geld? Dann würden wir euch raten, durch die Nintendo Wifi-Connection zu einem Freund zu gehen und dort Früchte zu sammeln, die ihr bei euch nicht findet. Wenn ihr die dann bei eurem Nook-Laden verkauft, bekommt ihr viel mehr Geld dafür als für die Früchte, die bei euch wachsen. Aber bevor ihr dies verwirklichen könnt, müsst ihr mit eurem Freund die nervigen Freundescodes tauschen, um in sein Reich zu gelangen. Leider gibt es keine Public-Community, sondern wie auch sonst immer nur eine interne, was leider wieder sehr schade ist. Aber das ist eben Nintendo. Die Firma mit dem neuen grauen Schriftzug will lieber auf Nummer sicher gehen und warnt besorgte Eltern im Handbuch, ihr Kind nicht mit unbekannten Menschen spielen zu lassen.
Das Hinzufügen der Freunde stellt aber auch noch einmal eine große Hürde dar, denn wenn ihr euren Freund einfügen wollt, müsst ihr den richtigen Freundescode sowie richtigen Nick- und Stadtnamen angeben. Habt ihr dies gemacht, steht eurem Treffen nichts mehr im Wege! Dazu müsst ihr nur noch zum Stadttor gehen und dies für eure Freunde oder euren Freund öffnen. Bei unserem Testverlauf mit Rawiioli und Playwii (Vielen Dank nochmals dafür!) hatten wir keine Probleme gehabt, zum jeweiligen Spieler zu gehen. Den Jungs von Rawiioli ist jedoch aufgefallen, dass, wenn der Mitspieler gerade mit einem Bewohner redet, der andere in diesem Moment keine Anfrage schicken und somit nicht die Stadt betreten kann. Spieler, die kein Wii-Speak besitzen, können immer noch eine USB-Tastatur an ihre Wii anschließen und dank des Textchats mit ihren Freunden kommunizieren.
Gesteuert wird Animal Crossing: Let’s Go to the City mit der Wii-Remote oder Wii-Remote mit Nunchuk. Falls ihr das Erste wählt, könnt ihr eure Charaktere dank der Pointer-Funktion steuern. Zeigt einfach an die Stelle, an die euer Charakter gehen soll. Im Spiel hat man wenig auf die Bewegungssensorik gesetzt, so müsst ihr zum Beispiel beim Angeln den Haken aus dem Wasser holen, indem ihr mit der Wii-Remote schüttelt. Mit dem Knopf B könnt ihr Gegenstände aufheben und mit dem C Button Bäume schütteln. Wenn ihr das Nunchuk an die Wii-Remote anschließt, kann eure selbst erstellte Person mit dem Analog-Stick durch eure Stadt laufen. Das Menü, welches immer parat ist, ermöglicht es euch unter anderem, Fotos anzuschauen, die ihr im Spiel machen könnt. Auch Designs für euren Hut, Regenschirm usw. könnt ihr anfertigen oder ihr habt die Möglichkeit, einen Blick in eure Tasche zu werfen und Gegenstände einzusetzen.
Animal Crossing: Let’s Go to the City hat sich grafisch gegenüber seinem Konsole-Vorgänger überhaupt nicht verändert. Aber dies ist nicht schlimm, denn das Spiel baut mit der Grafik seinen eigenen Charme auf und bietet eine Knuddel-Optik zum Verlieben. Zwar hätte Nintendo die Grafik noch ein bisschen aufbohren können, aber für ein Simulationsspiel wie Animal Crossing reicht die Grafik aus. Jedoch sieht die Welt leider sehr eintönig und viele Häuser einfach nur gleich aus. Das Design des Menüs ist gut gelungen und die Übersicht bleibt stets erhalten. Auch die Charakter-Modelle der Einwohner sind abwechslungsreich und von Enten über Katzen und Hasen bis hin zu Fantasie-Figuren ist alles in eurer Stadt vertreten. Insgesamt kann man berichten, dass Kulisse sowie Figuren technisch auf Gamecube-Niveau geblieben sind. Das Spiel macht vom 60 Hz und HDTV-Modus Gebrauch.
Die Musik passt sehr gut in das Geschehen von Animal Crossing und ist zum Entspannen beim spielen geeignet. Leider hat man gegenüber zur DS-Version keine neuen Songs mehr reingepackt, sondern die Alten eins zu eins in die Wii-Version übertragen. Statt einer Sprachausgabe hat man den Einwohner Gebrabbel verliehen, welches wirklich sehr ulkig und witzig ist. Die Wii-Speak-Funktion im Online-Modus ist ziemlich bescheiden umgesetzt. Der Filter bei Wii-Speak taugt überhaupt nichts. Ein Echo ist so wie gut immer dabei und stört nach einer Zeit sehr extrem das Spielgeschehen. Ansonsten sind Musik sowie Sound sehr gut. Einen Dolby Pro Logic 2-Modus gibt es nicht.
Unser Fazit
7
Spaßgarant