Unser Test zum Spiel: Prince of Persia: Die vergessene Zeit

Die Prince of Persia-Serie zieht Videospieler aus aller Welt schon seit über 20 Jahren in ihren Bann. Mit nun bereits mehr als zehn Teilen setzte die Serie zum wiederholten Male neue Meilensteine in den Jump’n'Run- und Adventure-Genres seiner Zeit. Auch der Nintendo DS bekam mit „Battles of Prince of Persia (2005)“ und „Prince of Persia: The Fallen King (2008)“ bereits zwei Serienableger spendiert, welche allerdings eher durchwachsen bei der Masse ankamen. Diesen Mai setzte Ubisoft ein weiteres Mal auf den Prinzen aus Persien und veröffentlichte einen neuen Teil, welcher zeitgleich zum Kinofilm „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ erschienen ist, jedoch eine vollkommen andere Handlung verfolgt. Seht im folgenden Review, ob die Nintendo DS-Version des Spiels überzeugen kann oder ob ihr euch den Kauf des Spiels getrost sparen könnt und mit einem Kinoticket besser bedient seid.

Kommen wir erst einmal zum Plot des Spiels: Prinz Dastaan, Hauptfigur des Spiels und vielleicht besser bekannt als „Prinz von Persien“, erwacht aus seiner Bewusstlosigkeit und muss feststellen, dass er an Händen und Füßen gefesselt wurde. Zu allem Überfluss wird ihm auch noch sein edler Dolch von einer mysteriösen und uns zu diesem Zeitpunkt noch unbekannten Figur gestohlen. Mit letzter Kraft kann sich Dastaan befreien, doch bevor er sich den Dolch zurückholen kann, stürzt der ihn umgebende Tempel ein und der dunkle Gebieter (der Dieb des Dolches) kann entkommen. Kurze Zeit später trifft Dastaan Razia, den Geist des Dolches, der sich kurz zuvor noch aus dem Dolch befreien konnte. Razia berichtet euch nun von drei Priestern, welche schnellstmöglich besiegt werden müssen, um letztendlich den dunklen Gebieter zu treffen. Glücklicherweise finden wir unseren Dolch wieder, jedoch ist es uns nicht möglich, von speziellen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, bis wir die drei Priester in die Knie gezwungen haben. Daher machen wir uns nun als Dastaan auf, um sie zu finden und uns unsere speziellen Fähigkeiten zurückzuerobern.

Was nun folgt, sind unzählige Level in klassischer 2D-Perspektive. Das gesamte Spiel wird mithilfe des Touchpens gesteuert, was sich zunächst äußerst intuitiv anfühlt. So haltet ihr einfach in die gewünschte Richtung, in die sich Dastaan bewegen soll. Wischt ihr mit dem Touchpen in eine Richtung, so schwingt Dastaan seinen Dolch in diese. Mit dieser Grundlage durchquert ihr nun eine Reihe von verschiedenen Welten, welche ihr auf einer an die „New Super Mario Bros.“ ähnelnde Weltkarte auswählen könnt. Die Level bieten euch in der Regel eine Mischung aus Sprung-, Kampf- und Rätseleinlagen, also eigentlich genau das, was man auch von anderen Prince of Persia-Ablegern kennt. Jedoch ist das Spiel sehr einfach gehalten, was mitunter auch an der Steuerung liegt. Denn so sehr die Steuerung auch im ersten Moment fruchten mag, sind gerade die Klettereinlagen viel einfacher, als man sie noch aus alten Teilen kennt. In der Regel müsst ihr einfach an die Stelle tippen, zu der Dastaan gelangen soll, und schon hat er auch diese Hürde gemeistert. Hier fehlt es leider an einer gewissen Herausforderung, welche frühere Teile so sehr geprägt haben. Lediglich die Spezialfähigkeiten bieten euch etwas Spieltiefe. Denn im Verlauf des Spiels hat Dastaan unter anderem die Möglichkeit, die Zeit rückgängig zu machen oder zu verlangsamen. Da er diese Spezialangriffe nur in einem sehr begrenzten Maße einsetzen kann, bringt dies eine gewisse Variation ins Spiel und macht das Ganze ein ganzes Stück tiefgründiger. Es gibt natürlich auch in regelmäßigen Abständen Bosskämpfe zu bestreiten, welche zwar nett gedacht sind, jedoch auch überaus einfach durchzuführen sind. Habt ihr einmal die Schwachstelle des Bosses gefunden (was keine Kunst sein sollte, da sie immer auf der zuvor erlernten Spezialfähigkeit basiert), dürfte das Ganze ein Kinderspiel sein.
Zwischen den einzelnen Welten könnt ihr euch nebenbei einige Verbesserungen im Laden erwerben. So könnt ihr eure erkämpften und gesammelten Rubine zum Beispiel gegen Waffen- und Rüstungsupgrades tauschen, was sicherlich ein zusätzlicher Anreiz ist, die kleinen grünen Münzen zu sammeln. Besitzer eines Nintendo DSi-Systems können ihr DSi-System an bestimmten Stellen in eine Lichtquelle halten, um weitere, kurzweilige Herausforderungen freizuschalten.
Auf den Punkt gebracht muss ich festhalten, dass das Spiel an sich nichts wirklich revolutionäres und einzigartiges bietet. Es ist zwar nett, durch zweidimensionale Welten zu laufen und zwischendurch diverse Schiebepuzzles zu lösen, jedoch wird einem in den 5 – 6 Spielstunden nichts geboten, was aus der Masse der anderen Spiele heraussticht. Durch sehr fair gesetzte Checkpoints und ein sehr oberflächliches Kampfsystem (es gibt eigentlich nur zwei Angriffe) ist das Spiel jedoch definitiv nichts für erfahrene Spieler, die eine neue Herausforderung suchen und wochenlang unterhalten werden wollen.

Die Grafik des Spiels ist erfreulich positiv ausgefallen und weiß mit einigen Effekten zu begeistern. Jedes der über 40 Level besitzt einen anderen Hintergrund, die einzelnen Charaktere sind nett gestaltet und auch die einzelnen Bosskämpfe sind optisch schön anzusehen. Unmittelbar zu Anfang und am Ende des Spiels gibt es zudem noch eine vorgerenderte Videoszene zu betrachten, was man sich sicherlich auch noch öfter hätte wünschen können. Trotzdem sieht das Spiel visuell ordentlich aus und ihr bekommt teilweise das Gefühl, mitten in einem persischen Tempel zu kämpfen. Die Geschichte an sich wird mit einfach gehaltenen Standbildern vorangeführt.

Die Musik des Spiels ist sicherlich nichts besonderes, jedoch erwartet man bei solch einem Spiel auch keine Ohrwürmer wie man sie aus den Super Mario-Spielen kennt. Im Hintergrund laufen mit der Zeit verschiedene Melodien und Rhythmen ab, welche einen recht atmosphärischen Eindruck vermitteln und nicht fehl am Platz wirken. Trotz alledem wiederholt sich die Musik schon nach kurzer Zeit, weshalb das Ganze auch hier nichts bahnbrechendes ist. Auf eine Sprachausgabe wird hingegen vollkommen verzichtet, die banale Geschichte wird ausschließlich durch Textboxen vermittelt.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Kevin Maßmann

Prince of Persia: Die vergessene Zeit ist an und für sich kein vollkommen misslungenes Spiel. Jedoch bietet euch das Spiel so gut wie nichts, was ihr nicht auch schon in anderen Spielen dieses Genres gesehen habt. Mit einer Spielzeit von nicht viel mehr als sechs Stunden und keinerlei Motivationspunkten nach dem Abschluss der Hauptgeschichte müsst ihr es euch als potenzieller Käufer schon zweimal überlegen, ob der Kauf wirklich sein muss. Dies gilt auch für richtige Fans der Prince of Persia-Serie, denn die im Spiel erzählte Geschichte ist (auch bis zum richtigen Ende hin) nicht der Rede wert. Das Spiel ist außerdem sehr einfach gehalten. Wirkliche Rätsel, an denen ihr eine längere Zeit am Grübeln seid, gibt es eigentlich überhaupt nicht. Daher sollte ihr euch eher die großen Versionen auf der Wii, PS3 oder Xbox360 anschauen oder gleich auf die bestimmt noch kommenden Prince of Persia-Spiele warten, die hoffentlich mehr an die Tugenden früherer Spiele des Prinzen anknüpfen.

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