Unser Test zum Spiel: Sam & Max: Season One

Nach gefühlten 1000 Verschiebungen hat es das Adventure Sam & Max: Season 1 nun endlich auch in Europa auf die Wii geschafft. Die Serie rund um den vorlauten Hasen Sam und seinen kaltschnäuzigen Partner Max ist unter PC-Spielern schon längst kein ungeschriebenes Blatt mehr und sticht vor allem durch seinen tollen Humor und die charismatischen Charaktere hervor, die euch mehr als nur einmal zum Schmunzeln bringen werden. In Sam & Max ist es euer primäres Ziel, dem „selbsternannten“ freiberuflichen Polizisten-Duo dabei zu helfen, für Recht und Ordnung zu sorgen. Dabei stoßt ihr auf allerhand zwielichtige Gestalten und sucht während der Verhöre nach entscheidenden Hinweisen, um die sechs außergewöhnlichen Fälle zu lösen. Season 1 ist eine Kollektion der sechs ursprünglich als Download für den PC veröffentlichten Episoden, die je rund 2 Stunden Spielzeit umfassen und euch mit Point and Click typischem Gameplay durch die wohl bizarrsten Kriminalfälle aller Zeiten führen. Wie das Spiel die Umsetzung auf die Wii vom PC überstanden hat oder ob es sogar einige Dinge besser macht, erfahrt ihr in unserem Test.

Die Story von Sam & Max ist mehr als nur abgedreht. In den sechs Episoden versucht ihr die verrücktesten Fälle aufzuschlüsseln und den Ganoven das Handwerk zu legen, insgesamt geht es jedoch um die kranken Machenschaften eines wahnsinnigen „Prismatologen“ namens Rainer Segen, der die Menschheit durch Hypnose versklaven und somit die Weltherrschaft an sich reisen will. Einige Handlungsstränge greifen über die einzelnen Episoden hinaus, sodass ein relativ komplexes Storynetz gesponnen wird, das in der sechsten Episode sein fulminantes Finale erlebt.
Genretypisch geht es in Sam und Max um das Lösen kniffliger Aufgaben und skurriler Rätsel, die sich zum Großteil aber von selbst erklären und meist nicht allzu schwer sind, was allerdings den Schwierigkeitsgrad sehr nach unten drückt und euch somit nicht sehr fordern. Dennoch sind die Ideen hinter dem Großteil vieler Spielabschnitte grandios und urkomisch: so muss man sich einer Psychoanalyse unterziehen, eine Kochshow besuchen oder an Gesangseinlagen teilnehmen. Aufgelockert wird euer Ermittleralltag von vereinzelten Autoverfolgungsjagden, die aber dennoch einen gewissen Puzzlecharakter besitzen. Gesteuert wird das Spiel natürlich mit der Pointer-Funktion der Remote. Leider laufen die pelzigen Protagonisten nicht wirklich schnell, was vor allem, wenn man sich verklickt, sehr nervig sein kann. Am unteren linken Bildschirmrand findet ihr eine Pappbox, die euer Inventar wiederspiegelt und in der all eure fleißig aufgesammelten Gegenstände aufbewahrt werden und darauf warten, zum richtigen Zeitpunkt flink eingesetzt zu werden. Lediglich etwas unschöne Ladezeiten bremsen euch in eurem Spieltrieb, die jedes Mal beim Wechseln der Areale auftreten und mit bis zu 10 Sekunden nicht gerade kurz sind.
Geübte Spieler werden die sechs Episoden auch recht schnell durchgespielt haben, nach circa 10-12 Stunden habt ihr alle Fälle geknackt und leider dann auch schon alles gesehen und erlebt. Auch gibt es eigentlich keinerlei Wiederspielwert, denn auch die lustigsten Späße kommen nur einmal so richtig gut. Die Entwickler haben neben den sechs Episoden allerdings auch einiges an Bonusmaterial für die Fans mit auf die DVD gepackt, das von Artworks bis hin zu Entwicklerinterviews reicht.

Grafisch kommt das charmante Adventure relativ unspektakulär daher, was vor allem auf seine ursprüngliche Vertriebsweise als Downloadtitel zurückgeführt werden kann. Die Charaktere und Schauplätze sind dennoch mit Liebe zum Detail gestaltet, auch wenn die Spielhintergründe Adventure-typisch sehr steril daherkommen. Einige heftige Ruckler trüben jedoch besonders bei Sichtwechseln und Kameraschwenks das optische Gesamtpaket. Weiterer unnötiger Kritikpunkt sind die schlecht lesbaren Frage- und Antwortmöglichkeiten in Sams Dialogfenster, die fast unlesbar sind, da die dunkle Textfarbe fast im dunklen Texthintergrund verschwindet. Da wäre mehr drin gewesen! Löblich ist die Integration eines Widescreenmodus, welchen es nur in der Wii-Version gibt.

Das Highlight von Sam & Max Season One ist neben dem erstklassigen Humor auch die tolle akustische Seite des Titels. Neben einer tollen deutschen Vertonung, die aber leider alles andere als synchron ist, dafür aber unter anderem mit der deutschen Stimme von Bart Simpson auftrumpfen kann, bietet das Spiel auch einen klasse Jazz-Soundtrack, der dem Spiel sehr gut zu Gesicht steht.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Christian Ibe

Sam & Max Season One ist wirklich ein tolles Adventure, was vor allem durch seinen tollen Humor und durch die einsteigerfreundliche Spielweise überzeugen kann. Für einen fairen Preis von rund 30 Euro wird euch hier Spielwitz und gute, kurzweilige Unterhaltung in sechs abgedrehten Episoden und rund 12 Stunden Spielspaß geboten. Adventure-Freunde, die das Spiel noch nicht kennen, greifen bedenkenlos zu, alle anderen können ruhig auch einen Blick auf das urkomische Ermittlerduo riskieren.

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