Unser Test zum Spiel: Keltis

Lange bevor es Videospiele gab, unterhielten sich die Menschen mit einer anderen Art von Spielen. Diese nannte man “Brettspiele” und viele Kinder fragen sich heutzutage, wozu man denn mit der ollen Familie so ein blödes Spiel spielen soll, wenn man doch am Computer einer Horde Zombies den Kopf weg ballern kann. Doch es gibt tatsächlich noch immer einige Brettspiele, die die Familie zusammen treiben, da sie einfach unglaublich viel Spaß machen. Eines davon ist Keltis und wie so oft bei erfolgreichen Dingen, hat dieses nun eine Videospielumsetzung bekommen. Ob es sich lohnt, den Nintendo DS hierfür heraus zu kramen oder ob man nicht lieber doch zum Original greifen sollte, erfahrt ihr im folgenden Review.

Lasst uns zuerst einen Blick darauf werfen, worum es in dem Spiel eigentlich geht. Ihr habt fünf “Wege” vor euch, welche unterschiedlich koloriert sind. Diese Wege bestehen aus einer bestimmten (in jeder Runde anderen) Anzahl von Spielfeldern. Auf diese legt ihr eine eurer Spielfiguren. Seid ihr noch ganz unten am Weg, bekommt ihr Minus-Punkte, wenn ihr oben angelangt seid, erhaltet ihr Plus-Punkte. Natürlich geht es darum, am Ende der Spielrunde mit den Punkten vorn zu liegen. Doch wie bewegt man die Spielsteine? Mit einem Würfel? Mit einer Drehscheibe? Oder muss man gar tanzen? Nein, ihr spielt Karten mit der jeweiligen Farbe des Weges aus, um die Figuren zu bewegen. Auf den Karten stehen die Zahlen 1-10 und sie sind immer jeweils zweimal in jeder Farbe vorhanden. Am Anfang, sobald ihr eine Karte gelegt habt, müsst ihr euch entscheiden, ob ihr nun die Karten nach oben spielt, doch dann müsst ihr höhere Karten legen als die schon gelegte. Die anderen Karten könnt ihr dann letztendlich ablegen. Die Gefahr hierbei ist allerdings, dass einer eurer Gegner sich dann die Karte schnappt und seinen Stein weiter schicken kann. Das Spiel endet, sobald alle Karten ausgespielt wurden oder fünf Spielsteine im Zielbereich (die oberen drei Felder auf jedem Weg) angelangt sind.

Das Ganze ist auf dem Nintendo DS gut umgesetzt. Anfangs habt ihr jedoch Schwierigkeiten mit dem Spielprinzip, wenn ihr das Brettspiel nie gespielt habt. Doch zum Glück wurde hier ein recht gutes Tutorial gebastelt, so dass auch Anfänger schnell mal ein Ründchen gewinnen können. Anders als bei Catan hat man hier allerdings keinen Story-Modus zur Auswahl. Dafür gibt es einen interessanten und kniffligen “Keltis-Solitär”-Modus, in dem ihr unter bestimmten Bedingungen gewinnen müsst. Hier spielt ihr jedoch nicht gegen einen Gegner, sondern gänzlich alleine. Dies macht um einiges mehr Spaß als der normale Modus, zumindest ist er länger fesselnd als eine normale Runde gegen den Computer.

Leider unterstützt Keltis kein Multikarten-Spiel, allerdings einen etwas anderen Einzelkarten-Modus. So müsst ihr einfach mehrere Profile auf der Karte erstellen und dann den Nintendo DS in einer Spielrunde herumreichen. Dies könnte in einer längeren Spielsession nervig werden. Da stellt sich dann die Frage, ob es nicht sinnvoller wäre, das Brettspiel zu kaufen.

Dass Brettspiel-Umsetzungen wirklich schön sein können, hat UMS mit Catan schon bewiesen. Doch hier bei Keltis ist das nicht der Fall. Alles ist in zweckmäßigen Menüs und Grafiken gehalten und diese sehen auch in keiner Weise beeindruckend aus. Falsch gemacht wurde hier allerdings nichts. Wie auch, wenn nur die minimalste Arbeit verrichtet wird. Sicherlich wäre hier, vor allem bei den Effekten, mehr drin gewesen.

Asiatisch angehauchtes Gedudel, welches zwar nicht unbedingt nervig ist, aber schön ist es auch nicht. Dazu kommen dann die ganzen Soundeffekte, welche irgendwie merkwürdig klingen. Kartenlegen in der Realität klingt jedenfalls anders. Wirklich zur Atmosphäre beigetragen wird hier nicht. Wer den Sound einfach ausschaltet, macht es genau richtig.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Eric Sohr

Als Umsetzung taugt Keltis schon etwas, doch wirklich gut ist es auch nicht. Wer das Spiel mag und die Original-Brettspiel-Version zu hause herumliegen hat, der sollte lieber ein paar Freunde einladen und dieses dann bei Knabbereien, einem (oder mehr) kühlen Bier und natürlich mit viel guter Laune spielen. Absolute Fanatiker können allerdings zugreifen, denn wer das Spiel mag, könnt hier vielleicht Gefallen finden.

Bestelle dir jetzt Keltis über unsere Onlineshop-Partner

Online kaufen

Die durchschnittliche Leserwertung

0 User haben bereits bewertet