Unser Test zum Spiel: Sonic Unleashed

Sonic’s my name and speed’s my game! Sind wir doch mal ehrlich, diesen Spruch hören wir doch in fast jedem Sonic-Spiel. Zwar erfüllt dieser Spruch seinen Zweck, aber nichts desto trotz musste der kleine blaue Held viele K.O.-Schläge in den letzten Spielen ertragen. Nach dem Ultra-Flop Sonic - The Hedgehog auf der Xbox 360 und der PS3 und dem kleinen Erfolg von Sonic und die geheimen Ringe will SEGA bei Sonic Unleashed alles richtig machen, was sie in den letzten Jahren falsch gemacht haben. Besonders die Wii-Version hat ihr eigenes Entwicklerteam erhalten, um auch hier eine gute Qualität zu liefern. Ob dies Sega jedoch geglückt ist und ob der schnelle Sonic auch mal zur lahmen Ente wird, erfahrt ihr im nachfolgenden Text.

Der Anfangspunkt, an dem die Story spielt, ist im weiten Universum. Ein blauer Wirbelwind erscheint auf einer stationierten Schlachtflotte, und nein, es ist keine Windbö im sauerstofffreien All, es ist Sonic! Schnell will Sonic den Weg zur Festung von Dr. Eggman bestreiten, um diese zu vernichten. Auf dem Weg dorthin verwandelt er sich dank seiner Chaos Emeralds zu Super-Sonic, um Dr. Eggman den Rest zu geben. Aber wie schon vermutet, geschieht eine große Kehrwende. Sonic tappt in eine Falle, die sich Dr. Eggman ausgedacht hat, und wird in einem großen Energieschild gefangen, der ihm seine Transformation zu Super-Sonic sowie die Chaos Emerald entzieht. Mit der großen Macht der Chaos Emeralds, die vom Energieschild aufgeladen wurden, bricht ein großer Strahl hervor, der in Richtung Erde abprallt und diese in sechs Kontinente trennt, die den Planetenkern umkreisen. Durch den lauten Knall wird die Bestie Dark Gaia aufgeweckt, dies von Dr. Eggman erschaffen wurde, um die Weltherrschaft an ihn zu reißen. Aber nicht nur Dark Gaia wurde zum Leben erweckt, sondern auch Sonic, der auch am nächsten bei dem Energieschild stand, ist betroffen und verwandelt sich. Die Veränderungen stechen einem sofort ins Auge: die Muskeln sind straffer, die Klauen schärfer, seine Zähne werden zu Fangzähnen und sein Körper wird von vielen Haaren bedeckt. Sonic wird zum Werigel. Nachdem die Verwandlung geschehen ist, interessiert es Dr. Eggman nicht mehr, was mit Sonic passiert und befördert ihn ins All zurück, jedoch knallt Sonic auf einen der sechs Kontinente. Sonic erwischt bei seinem Knall auf die Erde auf eine koboldähnliche Figur, welche dank des Zusammenstoßes ihr Gedächtnis verloren hat. „Chip“ wird er fortan von Sonic genannt, und der blaue Igel schließt Freundschaft mit ihm. Gemeinsam machen sich auf den Weg, um Chips Erinnerungen wieder zurückzuholen und die Erde vor Dr. Eggmans Plänen zu retten.

Xbox 360- und PS3 Zocker werden wissen, dass man bei Sonic Unleashed eine große Oberwelt hat, in der man sich herumbewegt. In der Wii-Version wurde dies jedoch anders geregelt. Als Oberwelt dient hier eine große Weltkarte mit den Städten und eine kleine Map in den Städten selbst. Dies ist viel übersichtlicher gehalten und bringt euch schneller von Ort zu Ort. Bei Sonic Unleashed gibt es zwei verschiedene Typen der Actionlevels: Taglevel werden mit Sonic the Hedgehog bestritten, die Nachtlevel mit Sonic the Werehog. In jedem Actionlevel muss eine Mission erfüllt werden. Auch diese sind in zwei Kategorien unterteilt, einmal die Haupt- und dann die Nebenmissionen. Der Zweck der Hauptmission ist es, am Ende des Ziels am Zielring anzukommen und hindurch zu springen. Die Nebenmissionen sind mit einer speziellen Aufgabe geschmückt, die man innerhalb einer vorgegeben Zeit bewältigen muss. Wenn man den Wechsel von Tag- auf Nachtlevel überstehen will, muss man eine Reihe neuer Missionen bestehen, um das Spiel fortzusetzen. Hierbei ist aber zu beachten, dass die Nachtlevel mehr Priorität besitzen wie die Taglevel und aufgrund der Größe deutlich zeitaufwendiger sind.

Steuern könnt ihr mit Wii-Remote + Nunchuk, Classic-Controller oder mit dem Nintendo Gamecube-Controller. Wir empfehlen jedoch die Wii-typische Variante, weil dort mehr auf Interaktion gesetztt wurde. Die Steuerung wird im Spiel anhand eines guten Tutorials erklärt. Wir können nur sagen, dass diese sehr gut umgesetzt wurde und das perfekte Steuern des blauen Igels ermöglicht. An einer Kombination aus 3D- und 2D-Abschnitten wurde bei Sonic Unleashed nicht gespart, was das Geschwindigkeitsgefühl sehr gut auf den Spieler überträgt. Auch die eingestreuten Quick-Time-Events sind wieder mit von der Partie, um schnell durch die Map zu rasen. Hierbei müsst ihr nur die vorgegeben Knöpfe drücken, die auf eurem Fernseher angezeigt werden. Wer auf Geschwindigkeit steht und schnell um die Kurven kommen möchte, kann mit dem Z Knopf des Nunchuks einen Drift hinlegen und die Geschwindigkeit steigern. Auf den Strecken erwartet euch eine Fülle an Ringen, die nicht nur euer Überleben sichern, sondern auch eure Schubanzeige füllen. Wenn eines der Kästchen voll ist, könnt ihr mit Schütteln der Wii-Remote das dreifache an Geschwindigkeit erreichen. Auch eine stattliche Anzahl von Gegnern erwartet euch auf den Strecken, welche ihr mit einem Spin ausknocken könnt. Dazu müsst ihr nur über die Gegner springen und mit dem Schütteln der Wii-Remote den Spin ausführen, um den Gegner ins Jenseits zu befördern. Wenn ihr am Ziel angekommen seid oder eure Aufgabe erfüllt habt, wird ein Ergebnisbildschirm erscheinen, der eure Zeiten ausrechnet und euch mit einer entsprechenden Note belohnt. Insgesamt machen die schnellen Levels viel Spaß und sind sehr abwechslungsreich und bieten eine Menge Spaß! Was leider nicht so viel Spaß macht, sind die Nachtlevels. In diesen verwandelt ihr euch in Sonic the Werehog und latscht sehr gemütlich durch die Welten. Gemütlich? Man könnte Sonic auch als lahme Ente bezeichnen oder eben sagen, dass er seiner Bezeichnung als Igel gerecht wird. Neben den Erkundungstouren müsst ihr in God of War Manier Gegner zusammenschlagen oder irgendwelche Symbole einsammeln, die euch das Fortsetzen des Spiels ermöglichen. Sonic ist in den Nachtlevels leider nicht mehr Sonic, sondern mehr in einem Hack’n’Slay-Abenteuer eingebunden. Am Anfang machen diese Levels durch das Tutorial überhaupt keinen Spaß, doch im Laufe des Spiels, oder ehrlich gesagt gegen Ende, werden die Levels zwar abwechslungsreicher, aber die versprochene Geschwindigkeit, die auf der Verpackung steht („Noch nie war Sonic schneller…“), bleibt leider außen vor. Statt einer Schubanzeige habt ihr hier den Unleashed-Modus. Diesen aktiviert man mit der Taste C und ermöglicht Sonic eine gesteigerte Angriffkraft, um feindlichen Gegnern mehr Schaden hinzuzufügen. Das Sammeln der blauen Kräfte, die man von Vasen oder getöteten Gegnern erhält, füllt diese Leiste wieder auf. Auch hier ist es wieder wichtig an das Ende des Levels zu gelangen, um das Abenteuer fortzuführen.

Während eurer Reise in den Levels könnt ihr eine Menge Sachen frei schalten: Soundtracks, Filmclips und viele weitere Gegenstände. Je besser ihr die Levels abschneidet, desto mehr Mond- oder Sonnenmedaillen bekommt ihr. Diese benötigt ihr, um in einer Art Kirche Türen mit einer gewissen Anzahl der Medaillen zu öffnen, die euch in die jeweiligen Level bringen. Kapseln mit Schlüsseln darin könnt ihr euch auch ergattern und somit neue Missionen frei schalten. Gaia-Tore findet ihr in jeder Stadt, aber bevor ihr hinein gelangen könnt, muss euch ein Einwohner der Stadt die Pforten öffnen. Die Spieldauer von Sonic Unleashed beträgt ohne das Sammeln der Gegenstände unter zehn Stunden. Wer aber jedoch motiviert genug ist, das Zeug zu sammeln, könnte im zweistelligen Bereich der Zeit ankommen. Einen Multiplayer-Modus sowie Koop-Modus hat man komplett gestrichen.

SEGA kann mit Sonic Unleashed in Sachen Grafik ordentlich punkten. Zwar kann die Non-HD-Version nicht mit den HD-Versionen mithalten, aber dafür bleibt die Framerate flüssig, womit es bei der Xbox 360 Version viele Probleme gibt. Sonic in Normal- und Werigel-Form sieht einfach nur super aus, egal ob schnell oder langsam. Die Levels sind ebenso sehr gut und sehr abwechslungsreich. Das Geschwindigkeitsgefühl bei den schnellen Passagen kommt beim Spieler verdammt gut rüber und kann sogar bei Japanern oder ähnlichen Artgenossen zur Epilepsie führen. Die Charakterdesigns der Gegner und Bosse sind ebenso sehr gut und protzen auch mit der Größe der Gegner. An den 60 Hz- und HDTV-Modus hat man ebenso gedacht.

Welcher Aspekt war in Sonic-Spielen immer wichtig? Genau, die Rockmusik! Durch diese bringt Sonic immer die Coolness und Hippness rüber, die SEGA dem kleinen Igel damals auch beigebracht hat. Die Musik passt sich an die Taglevels an, egal, ob sie jetzt in der Wüste oder im asiatischen Bereich spielen. Die Soundkulisse in den Nachtlevels bleibt jedoch immer gleich und bietet keine große Abwechslung. Die Synchronisation ist zwar nur mit englischer Sprache ausgestattet, passt aber perfekt zu den Charakteren. Der Dolby Pro Logic 2 Modus ist mit von der Partie.

Unser Fazit

7

Spaßgarant

Meinung von Dennis Meppiel

Sonic Unleashed ist wieder ein Zwiespalt für SEGA-Fans. Den meisten gefallen die schnellen Passagen von Sonic, doch die Szenen mit den Werigel vermiesen das Spielgefühl. Besonders ärgerlich ist, dass die Spielzeit mit dem Werigel länger ausgefallen ist als die richtig guten und schnellen Szenen mit Sonic. Aber wiederum bietet SEGA eine richtig gute Technik, die für Wii-Verhältnisse einfach sehr gut gelöst ist. Aber wem das neue System von Sonic Unleashed zu unsicher ist, kann das Spiel auf Probe spielen. Den Hardcore-Sonic-Fans kann ich aber das Spiel von Herzen empfehlen.

Bestelle dir jetzt Sonic Unleashed über unsere Onlineshop-Partner

Online kaufen

Die durchschnittliche Leserwertung

48 User haben bereits bewertet