Unser Test zum Spiel: Monopoly

Typisch für meine Einleitungen: eine kleine Geschichtsstunde. Wie in einer üblich, fange ich so an: Im Jahre 1904 patentierte sich Elizabeth Magie Phillips ein Spiel unter dem Namen The Landlord’s Game. Dieses Spiel gilt als Grundlage des heutigen Monopoly. Schließlich verkauft ein gewisser Herr Charles Darrow das Spiel an die Parker Brothers. Zwar versuchte Magie Phillips mit den Parkers wegen einer Verletzung des Patentes in Kontakt zu treten, doch scheiterte dies. Schließlich behielten die Parker Brothers (eine derzeitige Tochterfirma von Hasbro) die Rechte und entwickelten das Spiel Monopoly. Heute gibt es zahlreiche Versionen von diesem Brettspiel. Vor einigen Monaten verkaufte Atari die Rechte an der Marke Monopoly an Electronic Arts, und diese haben in Kooperation mit Hasbro alle möglichen Monopoly-Spiele in eines gepackt. Ob das Spiel auf der Wii genau so viel Spaß machen kann wie am Esstisch, erfahrt ihr im weiteren Text.

Wenn ich euch das ganze Spielprinzip von Monopoly erklären müsste, würde ich wahrscheinlich drei Din A4 Seiten schreiben. Nichtsdestotrotz schaffe ich das jetzt in ganzen drei Sätzen! Monopoly ist englisch und bedeutet Monopol und ist gleichermaßen ein weltbekanntes Brettspiel. Das Ziel ist es, ein Imperium aufzubauen, in dem man ganz viele Grundstücke besitzt, damit man alle Mitspieler in die Insolvenz treiben kann. (Ein Fall für Peter Zwegat! Ne…Witz...) Um dies zu schaffen, muss man viele Straßenfelder besitzen und diese mit Häusern ausbauen, damit die Mitspieler hohe Gebühren zahlen dürfen, wenn sie per Würfel auf eurem Feld landen.

Fangen wir doch mal mit der Bedienung an, die so einige Macken vorzeigt. Als erstes und auch größtes Beispiel kann man hier die Tauschbörse nehmen. Wenn man seinem Gegenspieler ein Grundstück wegkaufen will, muss man ihm ein Angebot dafür machen. Mit mehreren Leute würde man außerhalb den Preis besprechen und diesen dort angeben und gegebenenfalls annehmen. Leider ist das aber mit KI-Gegnern nicht so leicht zu machen. Sobald man dem Computer-Spieler ein Angebot gemacht hat, kann er dies natürlich ablehnen. Der Witz dabei ist, man muss wieder durch das ganze Geschäftsmenü, um erneut ein Angebot machen zu können. Sehr nervig! Nervig ist unter anderem auch noch, wenn man selbst nicht so viel Geld in der Hand hat, man auf ein gegnerisches Feld kommt und mehr Geld abdrücken muss, als man zur Verfügung hat. So muss man seine Grundstücke mit einer Hypothek belasten, aber anstatt gleich mehrere anklicken zu können, muss man sich um jedes Feld einzeln kümmern.

Steuern lässt sich Monopoly nur mit der Wii-Remote und benötigt keinen Nunchuk. Das Würfeln gelingt euch mit dem Wackeln der Wii-Remote und einmaligem Betätigen der A-Taste. In einigen Minispielen, auf die ich nachher ein kleines bisschen näher eingehe, wird auch von der Bewegungssteuerung Gebrauch gemacht. Sonst wird in dem ganzen Spiel nur der Pointer genutzt. Neben euren Freunden könnt ihr die leeren Spielplätze auch mit Computer-Gegnern füttern, die euch in drei Schwierigkeitsstufen parat stehen. Die KI der Gegner ist ganz OK, und sie können sich auch mal als harter Gegner beweisen. Aber leider benehmen sich alle Gegner ziemlich gleich und das Nachschauen, wie viel er Geld von den Hypotheken nimmt und welche Grundstücke er auswählt, erkennt man zwar nicht im Spiel, doch kann man sich das während des Spielverlaufs denken. Die größte Frechheit am Spiel ist, dass kein Online-Modus eingebaut wurde, der heutzutage eigentlich Standard hätte sein müssen! Warum sich Electronic Arts dagegen entschieden hat, können wir euch nicht sagen. Ein nettes Feature ist, dass man jederzeit unterbrechen kann und auch an jeder Stelle wieder weitermachen kann.

Neben dem Standard-Monopoly Spiel erwartet euch auch ein anderer Modus, der sich „Krösus-Edition“ nennt. Hier müsst ihr nicht so viel nachdenken wie beim ganz normalen Monopoly, denn hier müssen nur Minispiele bewältigt werden. Zuerst werden auf einem Spielfeld vier Würfel gewürfelt, und dann geht es darum, eine gute Platzierung im Minispiel zu erreichen. Habt ihr gewonnen, dürft ihr euch für einen der Würfel entscheiden. Am Anfang des Spiels würden wir empfehlen eine hohe Zahl auszuwählen, im späteren Verlauf eher eine niedrigere. Auf jeden Fall zieht ihr dann je nach Anzahl der Punkte auf dem Würfel Karten mit Straßennamen. Die gehören dann erstmal euch, und wenn ihr im späteren Verlauf die Karten zieht, die einem Gegner schon gehören, müsst ihr ihm als Miete eine Straße preisgeben. Am Ende hat derjenige gewonnen, der sechs Runden lang den meisten Wert an Straßen besitzt. In diesem Modus schaltet ihr unter anderem auch die Minispiele frei, die man dann im Hauptmenü separat spielen darf. Diese Erfolge werden in euer Pass-Buch eintragen. Dadurch gelingt euch das Freischalten von neuen Brettern. Aber leider sind die Minispiel nicht sehr aufwendig gestaltet worden, so müsst ihr zum Beispiel einen Geldsack in Löcher werfen, einem Polizeiauto entkommen, das Gefängnis-Gitter zersägen usw. Das alles wurde auf die unglaublich innovative Steuerung der Wii-Fernbedienung ausgelegt.

Electronic Arts hat die Grafiken sehr schlicht gehalten, dafür Mr. Monopoly gut animiert. Auch die Abwechslung der Bretter-Designs ist gelungen. Sonst ist die Grafik fehlerfrei und man merkt dem Spiel auch an, dass man nur ein schlichtes Spiel entwickeln wollte. Die Minispiele dagegen halten sich noch im akzeptablen Bereich und stechen nicht großartig heraus. Monopoly unterstützt den 60 Hz sowie den HDTV-Modus.

Die Hintergrundmusik ist in Ordnung gehalten, denn jedes Brett besitzt sein eigenes Lied. Was einem sprichwörtlich auf den Sack geht ist die Synchronisation von Mr. Monopoly. Dieser wiederholt sich ständig und hat keine große Auswahl an Sätzen. Aber wem das echt zu nervig wird, kann einfach seine Fernseh-Fernbedienung benutzen und seinen TV auf Stumm schalten, da es leider keine Funktion gibt, die Kommentare abzuschalten.

Unser Fazit

4

Erträglich

Meinung von Dennis Meppiel

Am Anfang war ich ehrlich gesagt sehr gespannt, wie der Titel ausfallen wird. Aber durch den fehlenden Online-Modus und den schwachen Sound war ich sehr enttäuscht. Trotzdem erfüllt Monopoly seinen Sinn und ist einfach nur Monopoly. Zwar kann es für den Single-Player auf Dauer sehr langweilig werden, aber wer viele Freunde zu Besuch bekommt, kann mit diesen gerne eine Runde Monopoly spielen, ohne was groß aufbauen zu müssen. Wer denkt, dass sich die Xbox 360 oder PS3 Version von der Wii Version unterscheiden, hat sich geschnitten. Diese bieten den gleichen Umfang und ebenso keinen Online-Modus. Also: Single-Player Pfui! Multi-Player Hui! Oder lieber gleich das Brettspiel kaufen!

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