Unser Test zum Spiel: Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers

Spiele zu bekannten Filmen haben sehr oft mit den hohen Lizenzkosten zu kämpfen. Da wird die große Geldbörse für den teuren Namen raus geholt und das restliche magere Budget für die Produktion verpulvert. Sierra aber gehört zum sehr großen Konzern Vivendi, der für die entsprechende Finanzspritze gesorgt haben sollte. Ob der neue Film-Plattformer "Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers" dadurch gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review.

Einige Jahre sind vergangen, und der zweite Weltkrieg ist gerade vorüber. Die letzte Mission für die britische Regierung führt das Archäologen-Ehepaar Rick und Evelyn O´Connell nach Shanghai, mitten in eine politische Verschwörung, während ihr gemeinsamer Sohn Alex bereits in China Ausgrabungen tätigt und auf das Grab des Drachenkaisers stößt. Soviel zur Story, die ihr auch komplett durchspielen werdet. Ihr startet in der Ausgrabungsstätte und werdet direkt ins Geschehen katapultiert.

Wie es sich für ein ordentliches Spiel gehört, werden euch Schritt für Schritt die verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten beigebracht. Das Laufen funktioniert per Analogstick des Nunchuks und das Springen per A-Taste. Nach den ersten 10 Metern begegnen euch dann schon die ersten Ninjas, die euch den Weg versperren möchten. Per Digitalem Steuerkreuz auf der Wii-Remote habt ihr dann die Möglichkeit, die Gegner zu vermöbeln. Je nach Richtung gibt es verschiedene Schläge, die bis zu 3er-Kombos ausarten können. Nachdem die Gegner beseitigt wurden, kommt auch das erste kleine Rätsel, in dem die Bewegungssteuerung der Wii-Remote genutzt wird. Um durch die Tür zu kommen, müsst ihr a là Tomb Raider das Schloss mit verschiedenen Bewegungen knacken. Wer hier nicht weiterkommt, kann eine Hilfe einschalten, die euch sagt, was genau man machen muss. Seid ihr durch die Tür gekommen, warten schon die ersten Sprungeinlagen. Diese übersteht ihr mit der A-Taste in Kombination mit der angegebenen Richtung des Analogsticks. Wollt ihr euch fallen lassen, drückt ihr einfach die B-Taste. Die gesamten Sprungeinlagen werden durch brutale Fallen erschwert, die ein gutes Timing benötigen. Im nächsten Raum kommt es dann zum ersten Schusswechsel. Da das Zielen eine grausame Tätigkeit bei dem Spiel ist, haben die Entwickler Gott sei dank eine automatische Zielerfassung eingebaut. Drückt ihr die C-Taste, fixiert eure Waffe einen Gegner und ihr könnt losballern. Wollt ihr eure Waffe wechseln, drückt ihr einfach auf die 1- oder Minus-Taste. Unterwegs findet man aber immer genug Munition. Sollte man allerdings lieber auf eine klassische Steuerung stehen, kann man auch auf den Classic-Controller zurückgreifen, mit dem es aber meiner Meinung nach nicht so viel Spaß macht.

Das waren die 3 Gameplay-Elemente des Spiels, die sich während des ganzen Abenteuers minimal ausbauen und sich immer wiederholen. Und hier besteht auch das generelle Problem. Nach 1-2 Stunden wiederholt sich alles immer und immer wieder und die Dauermotivation rennt in Richtung Mumiengrab. Auch der Schwierigkeitsgrad schwankt sehr stark. So sind die Faustkämpfe sehr einfach, die Sprungeinlagen teilweise Hardcore und die Schusswechsel relativ schwer. Auch gibt es oft Situationen, in denen ihr kämpfen und gleichzeitig schießen müsst. Das bedarf relativ viel Übung und artet je nach Gegnerzahl in Hektik aus.

Insgesamt gibt es 6 Level bzw. Akte, die man durchzocken muss. Von der Spiellänge her dauert ein Level je nach Können und Frustrationsgrenze ca. 45 Minuten. Nach Adam Riese macht das insgesamt eine ungefähre Spielzeit von 4-5 Stunden. Auch wenn man an einigen Stellen manchmal 5 oder 10 Anläufe braucht, um die nach dem Trial & Error Prinzip aufgebauten Abschnitte zu bezwingen, wird man nicht über 6 Stunden. kommen. Was für einen Plattformer nicht besonders viel ist.

Sierras Filmumsetzung bietet eine fast durchwegs gelungene Optik. Sehr detaillierte Aufbauten und Texturen sowie aufwendige Effekte wie Partikel, Nebel und Sonnenlicht können auf dem Bildschirm bestaunt werden. Die Umgebungen stammen alle aus dem Film und sehen durchwegs gelungen aus. Nur die Charaktere an sich sind sehr polygonarm und wirken bei näheren Ansichten sehr kantig und mit wenigen Texturen besetzt. Die Animationen des Hauptcharakters sehen super aus, die der Gegner sind aber nur durchschnittliche Kost. Selten gibt es echtes Original-Filmmaterial zu sehen, das wie das gesamte Spiel vom sonst üblichen 16:9 EDTV/HDTV Modus unterstützt wird.

Den orchestralen Soundtrack aus dem Film bekommt man des Öfteren auf die Ohren. Dieser ist recht gut umgesetzt und wirkt atmosphärisch immer perfekt. Nur während der Level verschwindet dieser relativ schnell in den Hintergrund, manchmal sogar komplett. Die Sprachsamples stammen von den original Schauspielern, allerdings murmeln die sehr oft irgendetwas ins Mikro, das man leider nicht immer versteht. Die sonstigen Effekte wie Schusswechsel, Laufen, Wind und mehr sind allesamt super und wirklich sehr realistisch. Nur fehlt leider eine Dolby Pro Logic 2 Unterstützung.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Holger Wettstein

Die Jungs von Sierra liefern eine solide Filmumsetzung ab. Die Präsentation und das Audiofeeling stimmen, und die Steuerung ist weitgehend OK. Nur der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch angesetzt und sorgt öfters für Frustrationsmomente. Auch das Gameplay ist nicht  abwechslungsreich und so gar nicht innovativ. Zwar ist das Spiel kein direkter interner Konkurrent, aber im Vergleich zu den beiden Sierra-Plattformern Spyro und Crash verliert das Spiel eindeutig. Fans des Films, die unbedingt einmal das Abenteuer nachspielen wollen und eine gewisse Spielerfahrung besitzen, können aber gerne ins Regal greifen.

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Die durchschnittliche Leserwertung

11 User haben bereits bewertet

Kommentare 1

  • LTD

    Turmbaron

    Danke für den Test ! :)
    Also heißt es wohl doch warten und hoffen, dass das neue Tomb Raider besser wird.