Unser Test zum Spiel: Solatorobo: Red the Hunter

Mit dem Erscheinen des Nintendo 3DS im vergangenen März könnte man denken, dass der Softwarenachschub des Nintendo DS bereits vollkommen gestoppt wurde. Mitnichten! Trotz der neuen 3D-Konsole stehen in diesem Jahr noch mehrere vielversprechende Spiele für den Nintendo DS an. Dazu zählt auch das Action-RPG Solatorobo: Red the Hunter, welches am 1. Juli dieses Jahres in Europa veröffentlicht wurde. Erfahrt im folgenden Spieletest, ob sich die umfangreiche Lokalisierung, die übrigens von Nintendo of Europe beigesteuert wurde, gelohnt hat oder ob man sich die Übersetzung lieber hätte sparen können.



Zunächst die Rahmenbedingungen: Ihr steuert den 17-jährigen Caninu-Jäger Red Savarin, einen fuchsähnlichen Kopfgeldjäger und Hauptprotagonisten des Abenteuers. Zusammen mit seiner Begleiterin Chocolat Gelato reist ihr durch die märchenhafte Welt der Shepherd-Republik, die aus unzähligen kleinen Schwebeinseln besteht, um dort durch Quests und Beschäftigungen das große Geld zu erlangen. Euer Abenteuer beginnt inmitten einer scheinbar harmlosen Mission: Ihr müsst in den riesigen Frachter Hindenburg eindringen und dort eine wichtige Akte stehlen. Nachdem ihr die Akte gegriffen habt und auf dem Weg noch ein mysteriöses Amulett mitgehen lasst, geht alles ganz schnell. Ein riesiges Ungeheuer taucht aus dem Nichts auf und kollidiert mit dem Luftschiff, sodass ihr in allerletzter Sekunde aus der Hindenburg fliehen könnt. Vorher gelingt es euch aber noch, ein bewusstloses Mädchen vor dem Absturz zu retten. Zufall? Wohl eher nicht. Denn schon früh stellt sich heraus, dass sowohl das Finden des mysteriösen Amuletts als auch die Begegnung mit dem Mädchen aus gutem Grund passierte und es in euren Händen liegt, die Shepherd-Republik vor dem Untergang zu bewahren. Schließlich gibt es dort ja immer noch das riesige Ungeheuer und die diebische Gilde der Kurvaz, denen das Handwerk gelegt werden muss. Im weiteren Verlauf begegnet ihr unzähligen weiteren Charakteren, die euch durch eine durchaus spannende und epische Geschichte führen. Aus Rücksicht vor Lesern, die sich dieses gelungene DS-Spiel zulegen möchten, werde ich nun nicht weiter auf die Geschichte eingehen. Doch so viel sei gesagt: Sie wird sehr ansehnlich und ausführlich präsentiert und überrascht euch ein ums andere Mal.

Genre-typisch lauft ihr nun durch die verschiedensten Gebiete, tauscht euch mit Passanten aus und erkundet die aufgesuchten Inseln. In der Quest-Börse könnt ihr außerdem verschiedene Aufträge annehmen, um zusätzliches Geld zu verdienen. Manche Quest müssen zum Weiterkommen erledigt werden, viele weitere bleiben optional und können freiwillig bestritten werden. Red selbst ist übrigens gar nicht sonderlich stark, er kann jedoch jederzeit auf seinen kampfstarken Roboter DAHAK aufsteigen, durch den er grenzenlose Kräfte erhält. Doch wie ich bereits in der Einleitung andeutete, handelt es sich bei Solatorobo: Red the Hunter um ein Action-Rollenspiel. „Action“, weil die Kämpfe nicht rundenbasiert stattfinden und auch sonst nicht viel taktische Strategien erfordern. Stattdessen besiegt ihr eure Widersacher einfach durch wiederholtes Drücken der Angriffstaste, bis die Energieleiste erloschen ist. Bei kniffligeren Gegnern ist es auch möglich, zunächst die Schwachstelle herauszufinden. Grundsätzlich stellte sich das Kampfsystem für meinen Geschmack als zu oberflächlich heraus. Klar, auf rundenbasierte Kämpfe zu verzichten, ist in Ordnung. Allerdings hätte man dann meiner Ansicht nach eine größere Anzahl von Angriffsmöglichkeiten einbauen sollen. So laufen die Kämpfe zu oft nach demselben Schema ab. Und warum „Rollenspiel“? Das Bezwingen jedes Gegners und Erfüllen jeder Quest bringt euch Erfahrungspunkte, durch die euer DAHAK an Fähigkeitspunkten zunimmt. Durch ständiges Erfüllen neuer Quests steigt ihr auch im Jägerrang auf, wodurch ihr an schwerere Quests gelangt. In bestimmten Geschäften könnt ihr auch neue Bauteile für euren DAHAK erwerben und ihn so immer weiter verbessern.

Solatorobo: Red the Hunter bietet euch aber auch abseits der Hauptgeschichte viele Möglichkeiten. Neben den optionalen Quests könnt ihr mit eurem DAHAK auch an Turnieren teilnehmen, an Flugrennen teilnehmen oder sogar neue Noten suchen, mit denen ihr bei genügender Anzahl sogar eigene Lieder komponieren könnt. Der Rennmodus lässt sich übrigens sogar mit bis zu vier Spielern bestreiten, wobei hier jeder Mitspieler ein eigenes Nintendo DS-System und eine Spielkopie benötigt. Über die Nintendo Wifi-Connection sollen sich nach dem Release des Spiels noch weitere Quests herunterladen lassen. Dadurch sollten auch Spieler auf ihre Kosten kommen, die das Spiel schon durchgespielt haben.



Das tierische Action-Rollenspiel hat einen sehr eigenen Grafikstil, der mir persönlich ab der ersten Sekunde gefallen hat. Das gesamte Spiel erinnert an aktuelle Anime-Filme und lässt euch eine große, buntgestaltete Spielwelt erkunden. Auch die einzelnen Charaktere kommen sehr schön zur Geltung und haben alle ihre eigene Persönlichkeit. Die Geschichte wird teilweise in ansehnlichen Filmclips vorangeführt, teilweise auch in einfachen Standbildern. Die Musik, angefangen mit dem berauschenden Titelstück, weiß auch zu gefallen und unterstreicht die Stimmung der jeweiligen Orte und Situationen sehr passend. Wirkliche Sprachausgabe gibt es keine, die einzelnen Charaktere geben allerdings ab und zu französische Worte wie „Au Revoir!“ von sich.

Unser Fazit

8

Ein Spiele-Hit

Meinung von Kevin Maßmann

Solatorobo: Red the Hunter ist ein wirklich gutes Action-Rollenspiel aus dem Hause Namco Bandai. Zwar ist der Schwierigkeitsgrad des Spiels nach meinem Empfinden etwas zu leicht und auch mit dem Kampfsystem will ich nicht so recht warm werden. Die gute Story, der Charme der großen Welten und der riesige Umfang lassen mich allerdings trotzdem nicht um eine Kaufempfehlung herumkommen. Dank der Abwärtskompatibilität des Nintendo 3DS dürfte das Spiel alle Besitzer eines Handhelds mit zwei Bildschirmen unterhaltsam durch den Sommer führen.

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Awards

Spiele-Hit

Die durchschnittliche Leserwertung

9 User haben bereits bewertet

Kommentare 2

  • simply mod

    Meister des Turms

    Ich hab das Spiel angespielt und kann nach 20 Minuten zumindest zum Kampfsystem Kevin beipflichten, für mich ist es die (große?) Schwäche des Spiels.

  • Mario-WL

    Special Brawler

    Hmmm... ich weiß nicht. NoE benimmt sich ja zur Zeit wirklich sehr nett gegenüber uns Europäern, aber irgendwie hab ich NULL Interesse an dem Spiel. :/ so schnell werd ich wohl kein DS-Spiel kaufen und wenn, dann hol ich lieber ältere nach (Dragon Quest IX bspw.)