Unser Test zum Spiel: Jett Rocket II: The Wrath of Taikai
Für Nintendo-Fans sollten die Entwickler von Shin´en Multimedia mittlerweile ein fester Begriff sein und das gleich aus mehreren Gründen. Schon allein die Tatsache, dass die Entwickler aus München kommen, dürfte vielen von euch sympathisch sein. Aber auch sonst haben die Entwickler in den vergangenen Jahren viele Spiele für die Download-Plattformen von Nintendo veröffentlicht, darunter beispielsweise die Nano Assault-Reihe oder Fast: Racing League für WiiWare. Mit Jett Rocket brachte das deutsche Studio im Jahr 2010 zudem einen kurzweiligen 3D-Plattformer für WiiWare heraus, der gerade mit seiner beeindruckenden Optik und dem flüssigen Gameplay überzeugen konnte. Nun haben die Entwickler mit Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai einen direkten Nachfolger entwickelt, dieses Mal für den Nintendo 3DS.
Die 3D-Level warten mit Gegnern und Hindernissen auf euch.
Im neuen 3DS-Ableger erwarten euch insgesamt 21 Level voller Gegner, Sprungpassagen und Geschicklichkeitsübungen. Dabei besucht ihr mit eurem charismatischen Helden insgesamt drei Welten, in denen euch jeweils fünf Level (zuzüglich einem Boss- und Übergangs-Level) erwarten. Dabei besteht jede Welt aus drei 2D-Levels und zwei Levels, die dreidimensional gebaut wurden. Solltet ihr Jett Rocket damals für WiiWare gespielt haben, müsste euch also auffallen, dass die 2D-Level neu hinzugekommen sind. Ob dies nun positiv oder negativ ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Unterm Strich gibt es in Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai jetzt eben neben den sechs Boss- und Übergangs-Levels nur noch sechs 3D-Level, während die restlichen neun Level zweidimensional sind.
Wie bereits angedeutet, durchwandert ihr mit dem Protagonisten von Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai insgesamt drei Welten: Das Taikai Atoll (eine sonnige Strandkulisse), die Giftsümpfe und die Tiefsee Basis mit Unterwasserabschnitten. Der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Welten steigt stetig an, sodass die letzten Level selbst den erfahrensten Spielern unter euch eine ordentliche Herausforderung bieten sollten. Hinsichtlich des eigentlichen Spielprinzips erfinden die Entwickler das Rad sicherlich nicht neu, bieten euch aber eine gute Mischung aus Sprungpassagen und Gegnern. Dabei steuert ihr euren Helden wahlweise mit dem Steuerkreuz oder dem Schiebepad. Es hat sich während des Spielens am Angenehmsten herausgestellt, die 2D-Abschnitte mit dem Steuerkreuz zu steuern und in den 3D-Welten auf das Schiebepad auszuweichen.
Darüber hinaus könnt ihr durch Drücken der A-Taste springen, während ihr mit der B-Taste eine Vorwärtsrolle ausführt oder euren Sprung verlängert. Das Jetpack, welches sich in Jett Rocket für WiiWare noch dauerhaft auf dem Rücken des Helden befand, wird im 3DS-Ableger nur noch gelegentlich eingesetzt. Während eures Abenteuers findet ihr nämlich immer wieder Items, die euch kurzzeitig neue Fähigkeiten ermöglichen. Dazu zählt eben beispielsweise das Jetpack, aber auch fliegende Platten oder ein Taucherhelm, mit dem ihr für kurze Zeit tauchen könnt. Diese Effekte halten aber wie gesagt nur für kurze Zeit, bis ihr erneut ein entsprechendes Item findet.
Die einzelnen Level bieten unzählige Elemente, die euch den Weg bis zum Ziel einer Welt erschweren. Ob Laufbänder, sich bewegende Zahnräder, tiefe Abgründe, stachelige Wände oder auch die etlichen Gegner, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Eure Energieleiste, normalerweise bestehend aus drei Herzen, wird schon schnell sinken, da bereits die kleinste Berührung mit einem Gegner mit einem abgezogenen Herzen bestraft wird. Und da ihr nur selten mit neuen Herzen belohnt werdet, solltet ihr lieber aufpassen.
Habt ihr die fünf Level einer Welt erfolgreich bewältigt, schaltet ihr das dazugehörige Boss-Level frei. Darin gilt es, die meist offensichtliche Schwachstelle des Bossgegners zu erkennen und ihm dann dreimal Schaden zuzufügen. Gerade zum Ende hin haben es die Bossgegner verdammt in sich und fordern euch einiges an Geduld ab. Da das Verhalten der Feinde eigentlich nie unfair wird, solltet ihr mit jedem Versuch einen Anstieg der Lernkurve feststellen. Habt also Geduld, irgendwann erledigt ihr auch den letzten Boss!
Habt ihr einen von ihnen besiegt, schaltet ihr den Zugang zur nächsten Welt frei. Zwischen den einzelnen Welten müsst ihr allerdings noch ein spezielles Level bewältigen, das sich angenehm von den anderen Herausforderungen abhebt. So fahrt ihr im ersten dieser Level beispielsweise mit dem Jetboot einen Parcours entlang, sammelt Solarzellen ein und springt über Sprungschanzen. In einem anderen Level dieser Art springt ihr mit einem Fallschirm in die Tiefe, weicht Raketen aus und sammelt Items ein.
Nachdem ich das Hauptspiel in etwas mehr als vier Stunden durchgespielt und zum Vergleich auch noch einmal Jett Rocket für WiiWare eingeschaltet hatte, sind mir allerdings ein paar negative Aspekte in Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai aufgefallen. So sind die dreidimensionalen Welten im 3DS-Ableger wesentlich langweiliger ausgefallen. Die einzelnen 3D-Abschnitte sind sehr linear aufgebaut und geben keine Möglichkeit, das Level wirklich zu erkunden. Dies war im Wii-Vorgänger noch anders, da die Welten darin meistens größer und verwinkelter aufgebaut waren.
Außerdem habe ich den Eindruck, dass sich der Charakter in Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai tatsächlich noch etwas langsamer bewegt. Dies macht sich ebenfalls in den 3D-Welten bemerkbar, in denen ich mich häufig über eine Sprint-Taste gefreut hätte. In Jett Rocket für WiiWare gab es zudem noch spielinterne Auszeichnungen, was für zusätzliche Motivation auch nach dem Spielende sorgen. Auch Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai bietet verschiedene Herausforderungen, die ihr nach dem Durchspielen angehen könnt. Allerdings halte ich auch hier den ersten Teil für etwas stärker.
Aus optischer Sicht macht Jett Rocket 2: The Wrath of Taikai einen durchaus ansehnlichen Eindruck. Das Spiel läuft butterweich mit 60 fps, auch die 3D-Effekte wissen an gewissen Stellen zu gefallen. Jett Rocket für WiiWare wirkt allerdings an vielen Stellen farbenfroher und detailreicher, vergleicht man beispielsweise die Jetboot-Abschnitte aus beiden Teilen. Nichtsdestotrotz sieht auch der 3DS-Ableger ziemlich schick aus, gerade für einen Download-Titel aus dem eShop. An der Musik hingegen habe ich überhaupt nichts auszusetzen, da das Spiel mit einer ordentlichen Anzahl an Songs daherkommt, die allesamt in die jeweilige Kulisse und Spielsituation passen.
Zwischen-Level wie diese Fahrt auf dem Jet-Ski lockern das Gehüpfe angenehm auf.
Unser Fazit
7
Spaßgarant