Unser Test zum Spiel: Skylanders Giants
Im letzten Jahre schaffte es Activision, mit Skylanders einen riesigen Hit zu landen. Das Spielprinzip, bei dem die Spieler echte Figuren auf ein Portal stellen und im Spiel dann genau diese Figur zum „Leben“ erwacht, gemischt mit simplem, aber spaßigem Gameplay, war bei Kindern sowie Erwachsenen schnell beliebt. Zusätzlich wurde der Sammeldrang in den Käufern geweckt, denn es gab insgesamt über 30 verschiedene Skylander zum Sammeln, wovon man jedoch die weiteren Exemplare im Einzelhandel erwerben musste. Dies kam so gut an, dass die Figuren schnell vergriffen waren und Activision bei kommenden Lieferungen den Preis stetig ansteigen ließ. Bei all diesem Erfolg ist es kein Wunder, dass wir mit Skylanders Giants nur knapp ein Jahr nach Skylanders: Spyro's Adventure einen Nachfolger bekommen. Mittlerweile sind die Giganten bei uns eingetroffen und ich habe mir angeschaut, ob das Spiel auch so gigantisch ist wie die neuen Figuren.
Nachdem es die Skylander mit der Hilfe eines mächtigen Portalmeisters (also dem Spieler) geschafft haben, den Zauberer Hektor aus den Skylands zu verbannen, verbringt er nun seine Zeit als kleine Spielfigur in unserer Welt. Aus jedoch unbekannten Gründen wird er bald wieder zum Leben erweckt und macht sich über ein Portal zurück auf den Weg in die Skylands. Zudem sind die Giants, welche den Ursprung aller Skylander darstellen, wieder aufgetaucht und das kann nur eines bedeuten: Die Skylands sind in großen Schwierigkeiten! Also machen sich Flynn und Cali gemeinsam mit den Skylandern und euch, dem neuen Portalmeister, auf den Weg um herauszufinden, warum die Giants wieder da sind.
Wenn ihr das Spiel startet, müsst ihr erst einmal einen eurer Skylander auf das Portal stellen. Welche Skylander ihr besitzt, kommt darauf an, ob ihr den ersten Teil bereits gespielt habt oder nicht. So gibt es ein Paket inklusive Portal und Spiel, in welchem drei Skylander, wovon einer ein Gigant ist, enthalten sind. Oder ihr holt ein Paket, welches das Spiel und einen Giganten, Tree Rex, beinhaltet. Letzteres ist logischerweise für diejenigen, welche den Erstling gespielt haben und somit bereits ein Portal besitzen. Eine kluge Idee von Activision, da man sonst unnötigerweise ein zweites Portal rumstehen hätte. Sobald nun einer der Skylander von euch auf das Portal gestellt wurde und ihr den Story-Modus ausgewählt habt, wird euch die obige Geschichte erzählt. Dies geschieht wie im Vorgänger mit lustigen Zwischensequenzen, die auch komplett in der deutschen Sprache lokalisiert wurden. Alle Sprecher aus dem Vorgänger sind dabei und machen wieder einen tollen Job. Leider ist auch dieses Mal die Synchro nicht immer ganz Lippensynchron, jedoch ist es nicht mehr so schlimm wie in Spyro's Adventure.
Im Spiel angelangt, bemerkt man erst einmal keine größeren Änderungen abgesehen von der Wahl des Schwierigkeitsgrades. Wie im Vorgänger kloppt ihr euch mit den Skylandern durch Horden von Feinden, sammelt dabei Geld und Erfahrungspunkte und steigt im Level auf. Ist dies passiert, erhaltet ihr mehr Lebenspunkte und seid ein wenig stärker als zuvor. Neue Fähigkeiten erlernt man jedoch nicht auf diese Weise, sondern muss sie bei der Fee Persephone für das eingesammelte Geld kaufen. Dabei hat man bei jedem Skylander die Wahl zwischen zwei Wegen, welche im Nachfolger erweitert wurden. Was mir jedoch sauer aufstößt ist der Fakt, dass ihr mit euren alten Figuren keine neuen Fähigkeiten lernen könnt. Diese sind nur den Skylandern aus der „Serie 2“ vorbehalten.
Zwar könnt ihr mit dem eingesammelten Geld eurer alten Skylander noch immer etwas anfangen, doch dazu später mehr. Auch ist es übrigens möglich, die Levelpakete und die dazugehörigen Items aus dem ersten Teil zu benutzen. Dabei handelt es sich zwar weiterhin um dieselben Level ohne jegliche Veränderung, aber es ist dennoch eine tolle Sache, dass sie auch im Nachfolger unterstützt werden (vielen Dank an dieser Stelle an den User Chrizzi für diese Information!). Ein weiterer Nachteil für Besitzer der alten Figuren ist, dass man nur mit den neuen Charakteren die sogenannten Heldenherausforderungen freischalten kann. Dabei handelt es sich um Aufgaben, die Verbesserungen für eure Figuren mit sich bringen, wenn sie erfolgreich abgeschlossen werden.
Auch am Ablauf des Spiels hat sich nicht viel geändert. So besucht ihr ein Level, kloppt euch darin durch die Horden von Feinden, erfüllt diverse Ziele und bekämpft dann am Ende einen Boss oder sammelt ein Item für das Schiff ein. Dieses stellt eure Basis dar und kann durch diverse Gegenstände optisch ein wenig verändert werden. Das hat zwar nicht wirklich einen Einfluss auf das Spiel (abgesehen von den Items, die für den Spielfortschritt in den Levels gesammelt werden müssen), aber sieht schick aus und weckt den Sammeldrang. Ebenso gefördert wird dieser durch die zahlreichen versteckten Schätze, Schriftrollen und Hüte, die ihr wieder wie im Vorgänger finden könnt. Davon gibt es jedoch weitaus mehr und sie können sogar in einem Laden für hart erkämpftes Geld gekauft werden.
An viele der Hüte gelangt man jedoch nur durch die Element-Portale, welche jeweils einem der acht Elemente angehören. Somit braucht man also von jedem Element mindestens einen Skylander, um alle Hüte bekommen zu können und alle Bereiche freizuschalten. Jedoch kann man, das möchte ich an der Stelle noch erwähnen, das Hauptspiel theoretisch auch mit nur einem einzigen Skylander durchspielen. Dies wird dann jedoch ein wenig herausfordernder, denn jede Figur stellt gleichzeitig ein Leben dar. Habt ihr nur eine Figur, habt ihr logischerweise nur ein Leben, bei 20 Skylandern könnt ihr euch dann ein paar Patzer mehr leisten. Jedoch kosten die Figuren teilweise 8 (normale Figur) bis 15 Euro (Gigant), die Figuren aus der alten Serie aufgrund ihrer Seltenheit auch noch mehr. Die Giganten und einige ausgewählte Figuren aus der zweiten Serie leuchten übrigens, wenn ihr sie auf das Portal stellt, was einfach unglaublich cool aussieht. Einen wirklichen Nutzen hat es jedoch eher nicht (die Energie für das Licht erhält die Figur dann über das Portal, welches mit Batterien betrieben wird).
Doch welche Änderungen bringen die Giganten mit sich? Eigentlich nicht viele. Die Giganten sind natürlich größer und stärker als die normalen Skylander und können kleinere Gegner einfach zertreten. Außerdem sind sie in der Lage, Felsen aufzuheben und zu schleudern, schwebende Inseln heranzuziehen, um an Schätze zu kommen, und brüchige Stellen im Boden zu zerbrechen. Das alles ist anfangs noch ganz lustig und beeindruckend, irgendwann jedoch einfach nur normal und teilweise sogar nervig. Ein weiterer sehr nützlicher Punkt ist, dass Wände, welche normalerweise mit Bomben zerstört werden müssten, einfach umgerannt werden können. Das macht beim ersten, aber auch beim hundertsten Mal noch Spaß. Zumindest mir, ich mache nämlich gerne Dinge kaputt. Dabei braucht man jedoch nicht unbedingt Giganten von jedem Element, der Tree Rex aus dem Kaufpaket reicht da völlig aus.
Grafisch wurde das Spiel nur wenig angetastet, die einzelnen Skylander jedoch scheinen noch einmal ein wenig überarbeitet worden zu sein, die Giganten haben tolle Animationen und sehen wirklich beeindruckend aus. Leider leidet Skylanders Giants unter gelegentlichen Einbrüchen der Framerate, wenn viel auf dem Bildschirm los ist. Eine kleine Neuerung im Audio-Bereich ist, dass nun jeder Skylander etwas zu sagen hat. Im Vorgänger haben viele Figuren nur Geschrei oder andere, komische Geräusche von sich gegeben, aber nun hagelt bekloppte Wortspiele und anderes Geschwätz. Mir persönlich gefällt das, es würde mich aber auch nicht wundern, wenn diese Neuerung so manchem Spieler nach dem dritten flachen Witz einfach nur nervt. Die Musik ist wieder sehr stimmig und passt gut zum allgemeinen Erscheinungsbild des Spiels.
Weitere Neuerungen hat Skylanders Giants in Form des Glück-O-Tron im Gepäck. Fügt ihr hier eines der gefundenen Räder ein, bekommt ihr die Chance auf Boni. So bringt euch ein Bonus mehr Erfahrungspunkte, während der andere dafür sorgt, dass ihr von den Feinden häufiger etwas zu Essen bekommt (= Heilgegenstände). Im Laufe des Spiels könnt ihr nach und nach mehr Boni einsetzen und auch dafür sorgen, dass ihr mehrere Boni auf einmal nutzen könnt. Dafür müsst ihr jedoch in Aurics Laden neue Glühbirnen von eurem Geld erwerben, wobei die Skylander aus dem ersten Teil mit ihren Millionen äußerst hilfreich sein können. Zumindest war das bei mir so. Im genannten Laden gibt es noch weitere Items, denn dort könnt ihr ebenfalls Hüte bekommen oder neue Arenen für den Duell-Modus freischalten. Auch gibt es beispielsweise ein Item, mit dem ihr die Schiebe-Puzzles, die es bereits im Vorgänger gab, einfach überspringen könnt. Eine weitere Veränderung ist die Levelgrenze für die Skylander, welche nun von 10 auf 15 angehoben wird. Spielt ihr jedoch mit einer aufgelevelten Figur aus dem ersten Teil wieder den Erstling, bleibt sein Level in diesem Spiel trotzdem auf 10.
Im Duell-Modus könnt ihr mit euren Skylandern gegen die Figuren eurer Freunde antreten. Dadurch, dass die Daten jedes Skylanders direkt auf der Figur gespeichert werden, könnt ihr also einfach eure Skylander mit zu einem Freund nehmen und dort gegen ihn antreten. Dabei gibt es verschiedene Spielmodi und Arenen. Während man im normalen Multiplayermodus nur zu zweit spielen kann, ist es im Duell-Modus möglich, gegen bis zu drei Freunde anzutreten, da dort die Figuren vor dem Duell registriert werden. Dies macht wie im Vorgänger ordentlich Spaß und insbesondere, wenn man mit vier Giganten kämpft, geht es ordentlich ab auf dem Bildschirm.
Unser Fazit
8
Ein Spiele-Hit