Unser Test zum Spiel: New Super Mario Bros. 2
Unser Lieblingsklempner Mario hatte es in den vergangenen zwölf Monaten aber nun wirklich nicht einfach. Kurz vor dem letzten Weihnachtsfest musste der italienische Superheld in Mario Kart 7 über den knallbunten Asphalt rasen und die märchenhafte Umgebung von Super Mario 3D Land erkunden. Im März dieses Jahres lud er dann eine Vielzahl von Charakteren zur nun bereits neunten Mario Party ein, ehe er nur zwei Monate später sämtliche Tennis-Courts des Pilzkönigreiches unsicher machen musste. Doch auch Fans der New Super Mario Bros.-Reihe bleiben in diesem Jahr wahrlich nicht auf der Strecke, schließlich will Nintendo gleich zwei Serienableger veröffentlichen. Ich durfte mich in den letzten Tagen fast ausnahmslos mit New Super Mario Bros. 2 für den Nintendo 3DS beschäftigen und war gespannt, ob Nintendo der Spagat zwischen den beiden Serienablegern gelingt. Lasst uns nun gemeinsam dieser Frage auf den Grund gehen!
Geld regiert die Welt! Ohne Moos nix los! Geld macht sexy! Als angehender Bankkaufmann kenne ich sparbewusste Kunden natürlich allzu gut, schließlich will gerade heutzutage jeder von uns etwas Geld auf der hohen Kante liegen haben. Auch Mario scheinen die jüngsten Resultate aus Nintendos Geschäftsbericht zu denken gegeben haben und so ist er in New Super Mario Bros. 2 derart gierig auf die begehrten goldenen Münzen, wie noch nie zuvor in einem Mario-Ableger. Aber der Reihe nach. Nachdem ich das Modul aus der goldfarbenen Hülle entnommen und gestartet habe, erwartet mich auch gleich der dramatische Plot des Spiels, an den ich mich auch jetzt noch mit überfüllender Gänsehaut zurückerinnere: Prinzessin Peach wurde von den Koopalingen entführt und Mario und Luigi müssen sie nun retten. Jep, das ist alles. Regen wir uns also gar nicht erst auf und konzentrieren wir uns aufs Wesentliche: das Gameplay.
Gleich nach der kurzen Introsequenz finde ich mich nämlich auf der Levelkarte wieder. Bereits jetzt wird deutlich, dass das Spiel scheinbar acht Welten umfasst, wobei zwei dieser Welten optional und nicht zum erstmaligen Durchspielen relevant sind. Auch fällt mir als alter New Super Mario Bros.-Hase auf, dass die Musik der ersten Welt dieselbe ist, die wir schon vor fast drei Jahren in New Super Mario Bros. Wii gehört haben. Auch das erste Level mit Prinzessin Peachs Schloss im Hintergrund weckt Erinnerungen. Natürlich muss ich euch jetzt nicht allzu viel zum eigentlichen Gameplay sagen. Jeder von euch hat wohl bereits etliche Mario-Spiele gespielt.
Auch in New Super Mario Bros. 2 lauft ihr durch bunte 2D-Welten, springt über Abgründe, hüpft auf die Köpfe der Gegner und sammelt goldene Münzen ein. Der Fahnenmast am Ende eines Levels markiert dann das Ende eines Abschnitts, wodurch ihr das nächste Level erkunden könnt. Auch hinsichtlich der Steuerung hat Nintendo keinerlei Experimente gewagt und beschränkt sich auf das Wichtigste: Mit dem Steuerkreuz oder Schiebepad (mir gefiel ersteres besser) steuert ihr Mario, während ihr mit der A- oder B-Taste springen könnt. Durch Drücken der X- oder Y-Taste sprintet ihr, um über lange Abgründe zu hechten.
Ich erwähnte eingangs, dass Mario in seinem neuesten Abenteuer äußerst sparsam handelt und möglichst jede Goldmünze mitnehmen möchte. Nach jedem Level erfahrt ihr in einer Anzeige, wie viele Münzen ihr insgesamt gesammelt habt, während eure Münzrekorde in jedem Level sogar gespeichert werden. Um euch länger an euren Handheld zu fesseln, gibt Nintendo übrigens ein sportliches Ziel aus: „Jede einzelne Münze zählt! Lass nicht locker, bevor du die Million nicht geknackt hast!“ (Zitat von der Spieleverpackung). Um dieses Ziel jedoch etwas erschwinglicher zu gestalten, hat Nintendo jedes der über 80 Levels randvoll mit Goldmünzen gepackt. Und ich übertreibe nicht! In jeder Welt erwarten euch etliche Münzen; versteckt in Blöcken, Geheimbereichen oder anderen Mechanismen.
Beispiele gefällig? Aktiviert einen ?-Schalter, damit aus allen umliegenden Warpröhren Goldmünzen fließen. Springt durch einen Goldring, damit sich alle Gegner in Goldversionen verwandeln und massig Münzen ausgeben, sobald man sie besiegt. Oder tragt einen Münzblock, welcher euch mit vielen Münzen belohnt, sofern ihr sprintet. Mit der Goldblume verwandelt ihr euch sogar in Goldmario. Als Goldmario schießt ihr goldene Feuerbälle, mit denen ihr Steinblöcke in – ratet mal! – Münzen verwandelt. Durch diese Münzelemente ist es deshalb auch keine Seltenheit, einen Level mit mehr als 500 Münzen zu beenden. Da ihr übrigens immer noch für 100 Münzen mit einem Extraleben belohnt werdet, habt ihr schon nach kurzer Zeit einen Lebensvorrat für alle künftigen Mario-Abenteuer angehäuft.
Diese Entscheidung ist meiner Ansicht nach eine Schnapsidee und hätte gerne auch auf 500 Münzen pro Leben verändert werden können. Aber man kann ja nicht alles haben. Da wir gerade eben bei den Items waren: Die Goldblume ist tatsächlich die einzige neue Verwandlungsform von Mario. Ihr könnt euch sonst noch in Feuermario, Tanukimario und in die aus New Super Mario Bros. DS bekannten Maxi- und Minimario verwandeln. Als Tanukimario könnt ihr übrigens auch in höhere Abschnitte fliegen, um versteckte Bereiche und Sternmünzen zu finden. Nostalgiker werden sich freuen, da Nintendo die bekannte Sprintanzeige aus Super Mario Bros. 3 übernommen hat.
Ich habe ja bereits kurz erwähnt, dass mir die Hintergrundmusik der ersten Welt verdammt bekannt vorkam. Nach dem Durchspielen muss ich sogar feststellen, dass der Großteil aller Musikstücke bereits in New Super Mario Bros. Wii trällerte, meist sogar in identischer Form! Ich habe schon seit der Ankündigung im April keine orchestralen Meisterwerke erwartet, aber ein wenig mehr Eigenarbeit verlange ich für einen Vollpreistitel schon. Dasselbe gilt auch für die Grafik des Spiels, die ebenfalls im Kern von New Super Mario Bros. Wii übernommen wurde. Die Grafik macht zwar an sich einen durchaus scharfen Eindruck, stärkt aber nichtsdestotrotz meine Theorie, in der Nintendo die Reihe technisch kaum weiterentwickelt hat. Der 3D-Effekt des Spiels ist auch nicht der Rede wert, wobei sich dies durch die Tatsache, dass es sich hier um einen 2D-Plattformer handelt, wieder relativiert. Bis auf einen verschwommenen Hintergrund habe ich nämlich keine großen Unterschiede im 3D-Modus feststellen können, weshalb ich schnell wieder in den ansehnlicheren 2D-Modus gewechselt habe.
Kommen wir noch einmal zurück zu den Levels an sich. Wie bereits erwähnt, habt ihr zunächst die Auswahl aus acht Welten, welche sich in bekannten Umgebungen abspielen. Wüste, Strand, Lava – alle Umgebungen kennen und haben wir über die letzten Jahrzehnte lieben gelernt. Jede Welt besitzt im Schnitt rund acht einzelne Levels, wobei ihr in jeder Obewelt durch zwei Schlösser laufen müsst. In jedem Endschloss einer Welt kämpft ihr gegen einen der Koopalinge, wobei die Kämpfe nur für die wenigsten von euch eine echte Herausforderung darstellen sollten. Oftmals reicht es nämlich einfach, dreimal auf den Kopf des Gegners zu springen. Ziemlich enttäuschend, schließlich zeigt Nintendo in 3D-Mario-Abenteuern doch sonst auch immer so viel Kreativität. Im anderen Schloss jeder Welt kämpft ihr übrigens gegen die Reznors, welche euch bereits durch Super Mario World bekannt vorkommen könnten. Auch wenn die Kämpfe im Schwierigkeitsgrad variieren, so laufen sie immer nach demselben Schema ab. Auch hier hätte ein wenig mehr Kreativität sicherlich nicht wehgetan.
Der Schwierigkeitsgrad ist übrigens generell nicht sonderlich hoch, weshalb geübte Spieler bereits nach rund vier oder fünf Stunden gegen den finalen Endboss antreten sollten. Nach dem Kampf ist aber noch lange nicht Schluss, da ihr auf eurer Reise sicherlich das eine oder andere Level, einige Sternmünzen oder Toadhäuser übersehen habt. Und vielleicht finden sich ja noch andere Anreize, um eurer Million auf dem Sparkonto näherzukommen. Fast hätte ich es vergessen: An bestimmten Stellen im Spiel gelangt ihr in neuartige Kanonenlevels, welche in dieser Form noch nie zuvor in einem Mariospiel gesehen wurden. Hier werdet ihr aus einer Kanone geschossen, um dann durch ein Nachtlevel zu sprinten. Der Haken: Mario läuft von alleine und kann nicht gestoppt werden. Eure Aufgabe ist es schlicht und einfach, über die vielen Abgründe zu springen und Gegner zu meiden. Das Konzept dieser Levels gefällt mir ausgesprochen gut und hätte gerne noch umfangreicher eingebaut werden können.
Zwei Spielmodi habe ich übrigens noch vergessen: Zum einen könnt ihr das gesamte Spiel auch gemeinsam mit einem Freund bestreiten, sofern dieser ebenfalls einen Nintendo 3DS mitsamt New Super Mario Bros. 2-Modul besitzt. Als Mario und Luigi könnt ihr dann gemeinsam durch alle Welten springen und so noch mehr Goldmünzen sammeln. Beim zweiten Spielmodus handelt es sich übrigens um den Münzrauschmodus, welcher gerade die Rekordjäger unter euch beschäftigen sollte. Hier werden euch drei zufällig ausgewählte Levels vorgestellt, welche ihr nacheinander bestreiten müsst. Der Haken: Ihr habt nur ein einziges Leben. Verliert ihr also im dritten Level, müsst ihr den Durchgang noch einmal von vorne beginnen. Ziel des Spielmodus' ist es, in den drei Levels möglichst viele Münzen zu sammeln und dabei möglichst schnell zu sein. Durch bestimmte Multiplikatoren geling es euch sogar, in einem Durchgang über 5.000 Münzen zu sammeln.
Da die Münzen auch in die Gesamtanzeige übernommen werden, ist dies eine gute Möglichkeit, das Millionenziel in Angriff zu nehmen. Eure Rekorde im Münzrausch-Modus werden übrigens über die StreetPass-Funktion mit anderen Besitzern getauscht, sodass ihr immer wieder neue Herausforderungen erhaltet. Nintendo verspricht darüber hinaus, den Spielmodus in Zukunft mit kostenpflichtigen Levelpaketen zu erweitern. Man darf gespannt sein, was uns hier also noch erwartet.
Unser Fazit
7
Spaßgarant