Unser Test zum Spiel: Professor Heinz Wolff’s Gravity

Der WiiWare-Service hat vor allem Puzzle-Freunden den einen oder anderen Suchtmacher spendiert. Nun kommt ein weiterer Vertreter des Genres in den Handel, der seinen Anfang auf dem PC hatte. Aus der Computer-Version wurde flugs eine DS-Variante gestrickt, und nun könnt ihr auch auf der Wii knobeln. Dabei dreht sich alles um eines: die Schwerkraft. Kann Professor Heinz Wolff’s Gravity der Erdanziehung trotzen? Ihr erfahrt es hier im Review.

In 100 Levels ist es eure Aufgabe, einen Schalter zu betätigen. Hört sich leicht an, ist es allerdings ab spätestens der Hälfte der Level ganz und gar nicht mehr. Ihr startet jeden Versuch mit einer vorgegebenen Anzahl an Teilen, die ihr so im Level aufstellen müsst, dass der Schalter aktiviert wird. Dabei spielt es keine Rolle, wie genau das passiert. Hauptsache, ihr schafft es, ihn mit egal welchem Bauteil zu erreichen. Der Weg dorthin bleibt ebenso euch überlassen. So gibt es zwar immer eine Musterlösung, Knobelfans werden jedoch auch mit ihren eigenen Ideen erfolgreich sein können. Sie müssen nur gut genug sein. Dabei ist der Beginn immer der selbe: Per Knopfdruck lasst ihr einen Ball aus einem Loch fallen, was danach passiert, bestimmt ihr mit den angebotenen Bauteilen selbst.

Ihr werdet abenteuerliche Gebilde errichten, die beim leisesten Lufthauch einzustürzen drohen, komplizierte Katapulte mit einkalkuliertem Einschlagspunkt bauen und Bälle lange Geraden entlang rollen lassen. Um euch nicht völlig auf eure Fantasie zu beschränken, könnt ihr euch vom Professor höchstpersönlich Tipps mitteilen lassen. Wollt ihr eure Idee testen, lasst ihr einfach den Ball fallen und guckt euch genau an, was wie umfällt und wie weit fliegt. Ein erneuter Knopfdruck bringt alles wieder in den Anfangszustand, so dass ihr kleinere Korrekturen vornehmen könnt. Neben den Hauptleveln schaltet ihr Sandkastenlevel frei, in denen bereits alles aufgebaut wurde. Hier könnt ihr dann nach Herzenslust einreißen oder spezielle Zustandsänderungen wie Schwerelosigkeit oder Wasser dazuschalten. Um euch auch anderweitig zu beschäftigen, haben die Entwickler vier Minispiele eingebaut. Hier baut ihr unter Zeitdruck einen möglichst hohen Turm, schießt Kugeln in Eimer, müsst wie in Tetris Objekte verschwinden lassen oder richtet mit möglichst wenig Versuchen möglichst hohen Schaden an. Beim ersten Spielen noch ganz lustig, verfliegt die Freude auf die kleinen Spielchen jedoch schnell wieder; sie bieten einfach zu wenig, um längerfristig zu motivieren.

Eigentlich ist die Wiimote ja geradezu prädestiniert, um PC-Spiele umsetzen zu können. Doch leider ist das Ganze bei Gravity nicht ganz so gut gelungen. So wird es oft zu einem reinen Geduldsspiel, bis die Teile genau dort stehen, wo ihr sie haben wollt. Auch dass sie an Ecken von alleine anfangen, sich in die Waagerechte zu drehen, kann extrem nervig sein. Trotz frickeligem Bauen und Platzieren kann die Physik größtenteils überzeugen. Ab und zu wundert man sich zwar etwas, doch kommen diese Momente eher selten vor. Abgesehen von den 100 Haupt- und den paar Sandkastenleveln sowie den vier Minispielen gibt es bei Professor Heinz Wolff’s Gravity nichts, was euch lange vor den Bildschirm fesseln wird. Zwar benötigen vor allem die späten Level einiges an Zeit, bis ihr die Lösung gefunden habt, doch wirklich lange habt ihr nicht zu knabbern.

Was kann man von einem Puzzler schon großes erwarten. Deep Silver, die Macher von Gravity, haben sich für einen zweckmäßigen Stil entschieden, der trotz seines Minimalismus’ eindeutig Charme vorzuweisen hat. Die Hintergründe sind allesamt schön designt. Dank der größeren Auswahl an Hintergrundgrafiken bekommt ihr auch nicht allzu oft die selben zu sehen.

Wie auch an der grafischen Front haben es sich die Mannen bei Deep Silver nicht zu schwer gemacht. Eingängige Melodien tönen aus den Lautsprechern, die euch in keiner Sekunde vom Nachdenken abhalten werden. Ohrwurmqualitäten wie seinerzeit das Tetris-Theme werden nicht einmal im Ansatz erreicht. Leider bleibt der InGame-Professor stumm.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Pascal Hartmann

Puzzle-Freunde werden sicherlich ein paar nette Stunden mit dem Professor verbringen, habt ihr jedoch erst einmal alle 100 Level gelöst, gibt es nichts, das euch zurück ins Spiel locken wird. Die Minispiele als auch die Sandkastenlevel sind beim ersten Ausprobieren eine lustige Spielerei, strecken werden diese die Spielzeit jedoch nicht wirklich. Die ist selbst bei der stattlichen Levelanzahl leider zu gering ausgefallen, die Gameplay-Wertung musste aus diesem Grund etwas Federn lassen. Öfter wird die frickelige Steuerung zur Geduldsprobe und ihr werdet fluchend vor dem Fernseher sitzen. Wer etwas mit dem Spielprinzip anfangen kann, darf gerne zugreifen, jedoch kein Umfangsmonster erwarten.

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