Unser Test zum Spiel: SimAnimals

Die Sims zählen zu den erfolgreichsten PC-Spielen aller Zeiten. Vor geraumer Zeit bekam die Wii einen Ableger mit Namen MySims spendiert, bei dem die realistischen PC-Vorbilder gegen Mii-ähnliche Charaktere ausgetauscht wurden. Jetzt geht EA einen völlig neuen Weg. Unter dem Namen SimAnimals müsst ihr euch jetzt um einen Wald samt Bewohner kümmern. Ob das Game die selben Suchtmacher enthält wie die großen Brüder, erfahrt ihr im Review.

Habt ihr euch den ruckelnden Trailer angesehen, gelangt ihr auch schon ins Hauptmenü. Dort könnt ihr bis zu 5 Spielstände anlegen. Flugs eurem Wald einen Namen gegeben und schon kann es losgehen. Da jeder einmal klein anfängt, werden euch die ersten Schritte anhand eines in den Spielablauf eingebundenen Tutorials näher gebracht. Euer globales Ziel ist es, einen gesunden Wald aufzuziehen, in dem sich jedes Tier wohl und zu Hause fühlt. Um dies bewerkstelligen zu können, wurden euch sozusagen göttliche Kräfte verliehen: Ihr pflanzt Bäume und Blumen um, bewässert diese auch abseits von Bächen und packt die Waldbewohner beim Kragen. Das ist besonders wichtig, um das erste Vertrauen zu ihnen aufzubauen. Denn zuallererst muss das wichtigste Grundbedürfnis der Tiere gedeckt werden: der Hunger. Dazu setzt ihr die Mäuse, Kaninchen, Katzen, Waschbären, Rehe, Bären, Igel und viele weitere zukünftige Freunde in der Nähe ihres Lieblingsnahrungsmittels ab. Während sich Pflanzenfresser leicht zufrieden geben, freuen sich Fleischfresser auch gerne mal über etwas festeres. Um jedoch der Nahrungskette nicht vollständig ausgeliefert zu sein, verträgt sich auch jeder Nagerliebhaber mit mindestens einer Pflanzensorte. Habt ihr für ausreichend Pflanzenwachstum und damit Fressen gesorgt, gewöhnen sich die Tiere sehr schnell an euch. Habt ihr zwei von drei möglichen Herzen erreicht, könnt ihr sie streicheln, um dem Höchstwert an Glücksgefühlen näher zu kommen. Habt ihr sozusagen schlussendlich vollends davon überzeugt, in eurem Wald zu bleiben, suchen oder bauen sich die Tierchen eine Heimstatt und leben fortan so gut wie selbstständig. Um für weitere Abwechslung zu sorgen, könnt ihr auch Tiere miteinander bekannt machen. Auf diese Weise entwickeln sich ungeahnte Freundschaften. So haben sich in meinem Wald eine Katze und ein Vogel zu besten Freunden entwickelt und toben über die Wiesen. Besonders dieses Element des Miteinanders sorgt für weitere Überraschungen. Hunde verfolgen Katzen über den gesamten Abschnitt, Wiesel schnappen sich in einem unbedachten Moment euer Lieblings-Eichhörnchen. Besonders witzig ist der Einfall, dass die Tieren auch eure Hand, die sozusagen als Mauszeiger fungiert, angreifen können.

Wenn man schon Gott spielen darf, darf natürlich auch die Einmischung in die Fortpflanzung nicht fehlen. So bestimmt ihr, welche Maus sich an das einzige Mäusefräulein heranmachen darf. Kleine Tierkinder sind nicht nur niedlicher anzusehen, sondern schließen auch deutlich schneller Freundschaften. Doch damit hören die göttlichen Interventionen nicht auf. Damit sich eure tierischen Freunde so richtig heimisch fühlen, muss die Umgebung stimmen. Ihr sammelt also fleißig Samen, um Blumen und Bäume auch in anderen Teilen des Waldes blühen zu lassen, in denen sie bisher nicht vor kamen. Dabei ist die Wahl des Bodens immens wichtig, denn Butterblumen zum Beispiel fühlen sich nur auf trockenem Untergrund wohl. Im Laufe des Spiel erhaltet ihr weitere Möglichkeiten, euren Wald euren Wünschen anzupassen. So könnt ihr später unter anderem Bäume fällen.

Das Besondere an SimAnimals ist wohl, dass ihr es mit einem Endlosspiel zu tun habt. Ihr bekommt zwar in jedem Abschnitt neue Aufgaben gestellt, die ihr erfüllen müsst, um neue Tiere und Waldgegenden frei zu schalten, doch könnt ihr auch nach Absolvieren dieser munter weiter spielen. Die Aufgaben reichen von dem pflanzen einer bestimmten Menge an Karottenfeldern über das glücklich machen eines bestimmten Tieres bis hin zur Beihilfe beim Bau eines Staudammes für einen ansässigen Biber. Allen gemein ist jedoch die langwierige Erfüllung der Aufgaben. So hat das Bauen des Heims für den Biber ca. 5 Minuten in Anspruch genommen, wobei man selbst so gut wie zum Zuschauen verdammt ist. Es hört sich zwar leicht an, 5 Karottenfelder zu pflanzen, doch wenn die bisher vorhandenen ewig einfach keine Samen produzieren, zieht sich alles unnötig in die Länge.

Um die optimale Bedienbarkeit zu gewährleisten, solltet ihr euer Nunchuk anschließen. In Kombination mit der Wiimote flutscht die Steuerung dann zumeist auch sehr gut. Per Analogstick bewegt ihr euch durch den Wald, die Buttons am Nunchuk dienen der Zoomfunktion. Die Pointerfunktion der Remote dient zum Auswählen der Flora und Fauna. Alles funktioniert einfach und intuitiv, nur manchmal wird’s etwas frickelig, wenn sich zum Beispiel eine Maus mitten in einem Blumenfeld befindet. Gar nicht so einfach, die da raus zu bekommen. Spielt ihr nur mit Wiimote, müsst ihr euch durch Greifen des Bodens vorarbeiten. Das ist ganz und gar nicht innovativ und nervt schnell.

Schon der ruckelnde einleitende Trailer lässt nichts gutes vermuten. So bekommt ihr zwar nette Tier-Modelle und teils süße Animationen geboten, der Rest drumherum musste jedoch Federn lassen. Die Bodentexturen kann man eigentlich schon fast gar nicht mehr als Texturen bezeichnen, die Entwickler haben einfach den Boden eingefärbt. Dafür sieht das Wasser ganz nett aus. Die nach eurem Zutun hohe Dichte an Bäumen und Blumen wird dadurch erkauft, dass ihr euch immer nur in einem kleinen Teil des Waldes aufhaltet. Ihr müsst also ständig über die Karte von Bereich zu Bereich wechseln, die jedoch schön abwechslungsreich geworden sind. Doch passiert etwas zu viel auf einmal auf dem Bildschirm, kommt es zu unschönen Rucklern. Hier hatte EA die Engine wohl nicht im Griff.

Während Musik größtenteils Mangelware ist, fühlt ihr euch durch das andauernde Gezwitschere und Getschilpe wie in einem echten Wald. Zumindest was die Geräuschkulisse angeht. Jedes der Tiere hat je nach Gegebenheit verschiedene Laute spendiert bekommen, die schön mit dem Plätschern des Wassers harmonieren. Doch bald wünscht man sich etwas mehr Abwechslung, die einem leider nicht gegönnt wird.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Pascal Hartmann

SimAnimals lebt hauptsächlich von der Interaktion mit den Waldbewohnern. Packt sie, setzt sie irgendwo ab und seht zu, was passiert. Das Bemühen um die Flora drumherum ist eher nervig als Spielspaß fördernd. Dank der Aufgaben seid ihr nicht auf das Zusehen verdammt, sondern habt immer etwas zu tun, auch wenn sich viele der Missionen nur langwierig lösen lassen. Der neue Ableger der Sims-Reihe ist etwas für Spieler, die sich zurücklehnen wollen und keine Probleme damit haben, auch mal längere Zeit so gut wie nichts zu machen. Andere Zocker gehen lieber in den Zoo, da ist man wenigstens an der frischen Luft.

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