Unser Test zum Spiel: Xenoblade Chronicles X
Es werde Licht. Vor mir öffnet sich ein Tor. Wo bin ich? Die Luft, die ich einatme, schmeckt und riecht völlig anders als in meiner Heimat. Heimat? Wie lange war ich in diesem Gefängnis eingesperrt? Alle Knochen meines Körpers tun mir weh. Das letzte Mal, dass ich mich bewegt habe, muss wohl schon lange her sein. Doch eine Frage brennt mir besonders unter den Nägeln. Wer bin ich?
2010 erschien in Japan Xenoblade, ein JRPG vom Entwickler Monolith Soft, der erst vor einiger Zeit von Nintendo aufgekauft wurde. Als das Spiel ein Jahr später in Europa herauskam, konnten die Kritiken nicht besser sein. Nicht weniger als eines der besten Japano-Rollenspiele aller Zeiten hätten wir da bekommen. Nun, fünf Jahre später, steht der Nachfolger vor der Tür. Was Xenoblade Chronicles X für die HD-Konsole Wii U zu bieten hat, erfahrt ihr in diesem Text.
Macht euch bereit für ein Abenteuer der besonders umfangreichen Sorte. Im Hintergrund seht ihr New Los Angeles.
Juni 2054: Über der Erde tobt ein schrecklicher Krieg zwischen zwei feindlichen xenoformen Rassen. Nur mit Mühe und Not können sich einige wenige Menschen ins Weltall retten, werden jedoch einige Monate später von einer der Kriegsparteien abgeschossen, sodass das Raumschiff, der Weiße Wal, auf dem bisher unbekannten Planeten Mira notlanden muss. Es ist nun eure Aufgabe, auf dem fremden Himmelskörper zu überleben und die Menschheit neu aufzubauen. Mehr erwähne ich an dieser Stelle nicht, da jedes JRPG von seiner Geschichte lebt.
Widmen wir uns lieber erst einmal kurz dem Gameplay. Wobei kurz vielleicht nicht unbedingt das richtige Wort ist. Habt ihr bereits Xenoblade Chronicles für Wii gespielt, werden euch viele Dinge bekannt vorkommen. Ein Großteil der Mechaniken wurde nämlich übernommen und erweitert. Feindliche Gegner, die ihr auf der Oberwelt trefft, visiert ihr daher mit den Schultertasten an. Während der Echtzeitkämpfe tauchen unten auf dem Fernseher Symbole auf, die sogenannten Techniken. Diese Angriffsformen können entweder offensiv Schaden zufügen oder Statusänderungen hervorrufen. Dabei unterscheiden sich die zahlreichen Angriffe auch in der Ausführung. Manche Attacken sind beispielsweise wirkungsvoller, wenn ihr sie hinter dem Gegner stehend einsetzt. Manche Techniken sind sogar untereinander kompatibel, wenn sie von zwei Charakteren ausgeführt werden.
Um zu erkennen, um welche Art Technik es sich handelt, sind die Symbole farblich markiert. Direkte Kampf-Items wie in anderen Rollenspielen werdet ihr jedoch vergebens in Xenoblade Chronicles X suchen. Um trotzdem während des Kampfes geheilt zu werden, sind die Kampfrufe, eine neue Mechanik des Wii U-Spiels, elementar: Ab und zu hauen eure Kameraden einige Sprüche raus, die in verschiedene Farben getaucht sind. Außerdem blinken die betreffenden Angriffe. Setzt ihr dann eine Technik der gleichen Farbe innerhalb eines kurzen Zeitraums ein, erhaltet ihr Energie zurück. Alternativ gewinnt ihr auch einfach, denn dann gibt es auch so alle Gesundheitspunkte zurück. Die Kampfrufe lassen sich in den Einstellungen auch individualisieren. Ist euer Kampfstil beispielsweise weniger offensiv, können andere positive Effekte hervorgerufen werden.
Techniken haben eine gewisse Cooldown-Phase, die von Angriff zu Angriff unterschiedlich ist. Sobald sie wieder aufgeladen ist, könnt ihr sie erneut einsetzen oder einige Sekunden warten. Zieht sich nämlich ein grüner Kreis komplett um das Icon, ist die Technik doppelt so effektiv. Das Abwägen des sofortigen Einsatzes oder des Wartens fügt Xenoblade Chronicles X eine weitere strategische Komponente hinzu. Außerhalb der Techniken könnt ihr den Gegner mit Auto-Angriffen schwächen. Im späteren Spielverlauf erhaltet ihr zudem eine besondere Fähigkeit, welche die Kettenangriffe des Vorgängers ersetzt. Ich möchte jedoch nicht näher darauf eingehen, da ich dann nicht nur Spoiler im Gameplay, sondern auch bezogen auf die Story verraten müsste.
Kurz vor der Öffnung der Luke kann ich einen Benutzernamen lesen: Elma. Darunter ein Passwort, dessen Länge mich an einen alten Ausruf erinnert: YESHALLBEASGODS. Wobei ich nicht glaube, dass da ein Zusammenhang besteht. Oder doch? Vor mir taucht nun eine Frau auf. "Ich bin Elma. Wer bist du? Ich versuche zu sprechen, doch es kommt kein Wort aus meinem Mund. Ich denke ganz fest daran zu sagen, dass ich nicht wisse, wer ich bin. Auf mysteriöse Weise versteht mich die junge Frau. "Du hast dein Gedächtnis verloren? Dann hast du den Aufprall deiner Lebensspeichereinheit wohl nicht ganz so gut verkraftet. Erinnerst du dich noch an den Kampf zweier Alienrassen über unserem Heimatplaneten? Die Erde ist mittlerweile zerstört, die Menschheit so gut wie ausgelöscht. Unser Schiff aus dem Projekt Exodus konnte jedoch rechtzeitig entkommen, musste nach einem erneuten Angriff jedoch auf diesem Planeten notlanden. Ich dachte, mein letztes Stündlein hätte geschlagen, mir wurde schon weiß vor Augen. Doch wir haben überlebt. Nun sind wir auf der Suche nach weiteren Leuten wie dir. Doch ich rede zu viel. Ich führe dich nach New Los Angeles, unserer neuen Heimatstadt., sagt sie und drückt mir eine Schusswaffe und ein Schwert in die Hand.
Unten im Bild seht ihr die Fähigkeitenleiste. Über diese aktiviert ihr Spezialangriffe, die beispielsweise stärker reinhauen.
Im Gegensatz zum Spiel Xenoblade Chronicles, in dem ihr sieben spielbare Charaktere habt, bietet euch Xenoblade Chronicles X weit über zehn Charaktere mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Die westliche Version zeichnet sich darin aus, dass auch die vier DLC-Kameraden direkt enthalten sind. Doch was macht die einzelnen Personen so einzigartig? Ganz einfach: In diesem Rollenspiel gibt es unterschiedliche Klassen, denen eure Gefährten angehören. Diese bestimmen nicht nur, welche Waffen sie tragen können, sondern auch, welche Techniken sie einsetzen.
Da ihr jeweils zwei Waffen bei euch tragt, eine für Nah- und eine für Fernkampfangriffe, sind die Klassen elementar. Manche Charaktere sind eher auf den Nahkampf spezialisiert, wieder andere setzen auf defensive Kampftechniken aus der Ferne. Die richtige Aufstellung eures vierköpfigen Teams ist dabei von höchster Wichtigkeit. Das Beste: Ihr könnt bestimmen, welcher Klasse ihr selbst angehören wollt. Dafür gibt es das Klassendiagramm, welches sich nach und nach aufteilt. Habt ihr eine Klasse gemeistert, könnt ihr euch dazu entscheiden, in die nächsthöhere aufzusteigen. Sie bauen jedoch aufeinander auf, ihr könnt also nicht von einer bestimmten hohen Klasse auf eine andere hohe Klasse umspringen. Habt ihr jedoch eine Klasse gemeistert, könnt ihr jederzeit einen anderen Zweig angehen.
Ihr könnt dann sogar die Waffen und Techniken verwenden, die euch in der aktuellen Klasse eigentlich gar nicht zur Verfügung stehen dürften. Schlussendlich habt ihr also die Möglichkeit, solltet ihr es so wollen, jede Waffe in jeder Klasse einzusetzen. Dieses Privileg ist nur eurem Avatar vorbehalten. Passt jedoch auf: Ändert ihr eure Klasse, werden automatisch eure Waffen ausgetauscht und eure Techniken aus der Auswahlleiste entfernt. Ihr solltet euch vorher ein Foto machen, damit ihr wisst, welche Techniken ihr benutzt habt. Techniken lassen sich mit Technikpunkten, die ihr hauptsächlich nach Kämpfen erhaltet, bis auf Level 5 aufrüsten. Sie werden dann nicht nur stärker, sondern können auch zusätzliche Features und kürzere Cooldown-Zeiten erhalten.
Nachdem wir einige Monster vernichtet und nützliche Rohstoffe von ihnen erhalten haben (bähh, war das ekelig), stehen wir auf einer hohen Klippe, in der Ferne ein riesiges Gebilde mit der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika. Auf einmal taucht keine zehn Meter von mir entfernt der Kopf mitsamt Hals eines gigantischen Wesens auf, das an einen Brachiosaurus erinnert. Ich falle fast hintenüber, doch Elma stützt mich rechtzeitig. "Das ist Mira. Solange du dich an nichts erinnern kannst, möchtest du dir vielleicht selbst einen Namen geben. Wie wäre es mit Niels? Niels, ein schöner Name. Ich versuche auch weiterhin, etwas zu sagen. Im Kampf ging das so gut, aber jetzt kriege ich wieder kein Wort heraus. Bin ich so schüchtern? Doch wieder versteht Elma, was ich zu sagen versuche. Ich hoffe, es gibt einen Therapeuten in New Los Angeles, der mir Smalltalk beibringen kann. So kann es nicht weitergehen.
Kommen wir zum Thema Avatare: Zu Beginn des Spiels müsst ihr euch einen eigenen Charakter erstellen. Dieser kann männlich oder weiblich sein. Danach habt ihr die Wahl zwischen verschiedenen Gesichtstypen und könnt bei Dingen wie eurer Haut, euren Haaren oder den Augen verschiedene Farben auswählen. Auch die generelle Körpergröße eures Charakters kann eingestellt werden. Das von Fans liebevoll als "Boob-Slider beschriebene Feature wurde aus der westlichen Version entfernt. Euer weiblicher Charakter hat nun also immer eine recht üppige Oberweite, die ihr nicht weiter vergrößern oder eben verkleinern könnt. Eine Zensurmaßnahme, die wir für überflüssig halten. Seid ihr mit dem Äußeren eures Alter Ego zufrieden, stehen euch jeweils sieben Sprecher pro Geschlecht zur Verfügung, unter anderem auch die Stimmen von Shulk und Fiora aus dem Wii-Teil. Die Auswahl eurer Stimme ist in den Kämpfen hörbar.
Neben der passenden Klasse und den passenden Techniken sind natürlich auch die Rüstungen elementar. Neben einer Vielzahl von verschiedenen Waffen gibt es auch diverses Equipment für Kopf, Arme, Beine und Oberkörper. Die Auswahl ist gigantisch, da es neben dem klassischen Shop in New Los Angeles (dazu kommen wir später) auch die Möglichkeit gibt, von Gegnern Rüstungen und Waffen zu erhalten, wenn ihr sie vernichtet habt. Diese können den gleichen Namen tragen, aber ganz andere Zusatzeffekte aufweisen.
Solche Punkte müsst ihr auf Mira finden. Im Hintergrund eines von vielen großen Monstern, welche die Welt bevölkern.
Zudem haben viele Equipment-Stücke verschiedene Slots, die mit Erweiterungen ausgestattet werden können. Braucht ihr mehr Energie? Müssen eure Waffen bei einer bestimmten Art von Gegner effektiver sein? Wollt ihr euch gegen Statusveränderungen schützen? Für jedes Problem gibt es eine Erweiterung, die unterschiedlich stark sein und gegen Materialien verbessert werden kann. Übrigens: Ihr habt auch die Möglichkeit einzustellen, welche Rüstung euer Charakter visuell tragen soll. Mögt ihr beispielweise einen Helm nicht, könnt ihr stattdessen ein Headset tragen, dabei jedoch die Eigenschaften des Helms behalten.
Nach einem anstrengenden Marsch durch die Wildnis von Primordia - so heißt das Gebiet, in dem die Stadt gelandet ist - treffen wir noch auf einige sehr hartnäckige Monster, die wir in Teamarbeit jedoch zügig besiegen. "Du bist ein Naturtalent. Vielleicht möchtest du bei B.L.A.D.E. anfangen? Doch bevor ich fragen kann, was dieses B.L.A.D.E. ist, stehen wir auch schon an einem Fahrstuhl, der uns direkt in den Kern von New Los Angeles fährt. Auf einer Erhöhung kann ich einen Blick über die gesamte Stadt erhaschen. Ein großartiger Anblick. Überall Menschen, riesige Mechs und viel Wasser. Anscheinend hat die Stadt beim Absturz Leck geschlagen. Doch am beeindrucktesten finde ich den gigantischen Turm im Norden. Ich erinnere mich daran, dass ich auf der Erde irgendetwas mit einem Turm zu tun hatte. Ich kann mich aber nicht klar genug daran erinnern.
Nachdem wir die Grundmechaniken des Kampfsystems angesprochen haben, wenden wir uns nun der Oberwelt zu. Ich könnte eine Vielzahl von Superlativen nennen, doch diese würden dem Spiel nicht gerecht werden. Mira ist GIGANTISCH. Ihr habt insgesamt fünf Kontinente zu erkunden. Neben der typischen Gras-/Felsen-Landschaft Primordia gibt es die Dschungelwelt von Noctilum, die Wüstenregion Oblivia, das Eisgebiet Sylvalum und die Lavawelt von Cauldros. Eure Basis ist New Los Angeles, eine Stadt, die an Bord des Weißen Wals war und vor dem Absturz in Primordia notlanden konnte. Die Stadt ist in verschiedene Sektoren wie den Verwaltungsdistrikt und das Wohngebiet aufgeteilt. Von dort bekommt ihr auch die meisten eurer Missionen. Mit diesen in der Tasche erkundet ihr die fünf Gebiete.
Euren Charakter steuert ihr mit dem linken Stick. Drückt ihr ihn, rennt ihr, mit ZR führt ihr einen Sprung aus. Die Sprunghöhe ist dabei enorm. Da es in Xenoblade Chronicles X keinen Fallschaden gibt, könnt ihr auch gerne mal einen Wasserfall oder eine Klippe nach unten springen, ohne Angst haben zu müssen, dabei draufzugehen. Wobei die beiden Xenoblade-Spiele sowieso nichts Vergleichbares wie eine begrenzte Anzahl von Leben haben. Solltet ihr im Kampf scheitern, werdet ihr zum letzten Checkpoint zurückgesetzt.
Auf den Kontinenten könnt ihr auch ohne Missionen viel erledigen. Beispielsweise liegen viele Orbs herum, die eine Vielzahl von Items beinhalten, die nur im jeweiligen Gebiet innerhalb der jeweiligen Region zu finden sind. Auch viele einheimische Kreaturen treiben ihr Unwesen auf Mira. Sie wurden perfekt in ihre Umgebung integriert. Mal sind sie in Herden unterwegs, mal trinken sie aus Seen und nachts schlafen viele der Monster. Jeder Feind reagiert anders auf euch. Während sich manche überhaupt nicht für die Menschen interessieren, greifen andere nur bei Blickkontakt an, während wieder andere euch erst bemerken, wenn ihr zu laut rennt.
Weiterhin findet ihr in Primordia und Co. unterschiedliche Arten von Trümmern, die in drei Kategorien eingeteilt sind: Mechanik, Biologie und Archäologie. Ihr könnt sie plündern, um Credits (die Währung in Xenoblade Chronicles X), Trainingspunkte und Items zu erhalten. Jedoch könnt ihr nicht sofort alle Schätze an euch reißen, die jeweiligen Kategorien lassen sich nämlich aufleveln. Je mehr Quests ihr abschließt und je weiter ihr die Welt erkundet, desto höher levelt ihr die Kenntnisse in den jeweiligen Kategorien auf, um kompliziertere Trümmer zu analysieren und plündern. Zusätzlich ermöglicht euch ein hoher Level im Bereich Mechanik, mehr Sonden zu platzieren. Dabei handelt es sich um rote Lichtkegel, die ihr vor Ort aktivieren müsst, um Schnellreisepunkte zu erhalten. Doch auch ohne die Aktivierung der leuchtenden Säulen kann es sein, dass ein Quick-Travel-Point auf der Karte auftaucht, solltet ihr ein bestimmtes Gebiet betreten.
Und dann knallt es. Als ich fasziniert einem Mech beim Fliegen zuschaue, meint der Pilot wohl, das sicherlich nicht ganz billige Gefährt zum Absturz bringen zu müssen. Amateur. Schreiend kommt aus dem Hintergrund ein junges Mädchen herangelaufen. Wie ich erfahre, heißt sie Lin und ist eine der talentiertesten Mechanikerinnen von B.L.A.D.E. Nachdem wir uns gegenseitig vorgestellt haben, frage ich (per Gedankenaustausch), wie alt sie denn sei, da sie einen so gefährlichen Job ausübt. "Ich bin 13. 13?!? Mit 13 habe ich noch Videospiele gespielt. Diese Leidenschaft ist so tief in mir verankert, dass selbst ein Absturz es nicht aus meinem Gedächtnis entfernen konnte.
Das ist doch mal eine coole Rüstung. Wie in jedem Rollenspiel stattet ihr auch hier eure Charaktere mit Ausrüstung aus.
Wie jedes gute Rollenspiel braucht auch Xenoblade Chronicles X Missionen bzw. Quests. Davon gibt es im Wii U-Spiel vier Arten: Nebenjobs, die ihr am Missionsterminal in NLA annehmt, Standard- und Harmonie- sowie Storymissionen. Nebenjobs sind relativ simple Aufgaben wie "Besiege diesen Gegner, "Sammle diese Items oder "Erbeute jenen Gegenstand. Manchmal sind sie jedoch auch von größerer Relevanz. Interessanter sind da schon die Standardmissionen. Diese erhaltet ihr meistens von den Bewohnern von New Los Angeles. Auf einem fremden Planeten gibt es natürlich allerlei Probleme: Mal fehlen Ressourcen, mal gibt es Streit und auch Mord- und Todschlag kommen durchaus vor.
Xenoblade Chronicles X schafft es, die menschlichen Schwächen und Abgründe hervorzuheben. Besonders schön ist das auch an den Xeno-Rassen zu sehen. Xeno - das ist eine Vorsilbe aus dem Griechischen, die allgemein für fremd bzw. das Fremde steht - beschreibt in der deutschen Version die Aliens. Davon gibt es eine Vielzahl auf Mira. Neben feindlichen Kräften trefft ihr auch auf friedliche Zeitgenossen, die technisch weitaus fortgeschrittener sind als wir und der Menschheit helfen wollen. Doch wie heutzutage bei uns gibt es Leute, die Angst vor dem Neuen und Unbekannten haben. So bildet sich beispielsweise eine Gruppe, welche die friedlichen Ma-non umbringen will. Ein weiteres Beispiel: Eine Verkäuferin weigert sich, Kleidung für Außerirdische auszustellen, obwohl das eine lukrative Angelegenheit wäre.
Eine eurer Aufgaben ist es, die Beziehungen zwischen den Xenos und der Menschen zu verbessern. Wenn ihr es wollt. In den meisten Gesprächen habt ihr die Möglichkeit, zwischen zwei Antworten auszuwählen. Fragt euch beispielsweise ein Charakter, ob ihr Alien XY mögt oder nicht und ihr eine negative Antwort gebt, kann es durchaus sein, dass dieses Geschöpf einige Zeit später tot ist. All diese Daten werden im umfangreichen Harmoniediagramm aufgeführt. Ihr könnt also entscheiden, ob ihr nett oder gemein sein wollt. Eure Antwort entscheidet auch, welche Missionen ihr später erhaltet. Ist eine Person nicht mehr existent, könnt ihr dessen Quest nicht mehr bekommen, erhaltet aber eine völlig andere Mission.
Harmonie ist ein gutes Stichwort: Ganz neu sind die Harmoniemissionen. Diese stellen die diversen Charaktere näher vor oder schalten sogar neue Kämpfer frei. Während die ersten Missionen dieser Art nur durch Dinge wie euren Levelstand oder vorherige Missionen begrenzt werden, ist später die Harmonie zwischen dem Avatar und dem jeweiligen Hauptcharakter der jeweiligen Quest relevant. Bis zu fünf Herzen könnt ihr dabei ausfüllen. Um den Stand zu erhöhen, müsst ihr zusammen kämpfen und Missionen ausführen. Gut befreundete Charaktere kämpfen zudem besser miteinander. Neben den Harmoniemissionen gibt es auch wieder Harmoniegespräche, bei denen ihr Charaktere mit dem passenden Herzstand zum passenden Zeitpunkt in NLA treffen müsst.
Zu guter Letzt wären da noch die Handlungsmissionen, welche die Hauptstory des Spiels vorantreiben. Während die anderen Quests das generelle Leben auf Mira zeigen sollen, dreht sich hier alles um die Rettung der Menschheit. Doch bevor ihr eine Handlungsmission starten könnt, müssen Voraussetzungen erfüllt werden. So halten euch die Erkundungsrate der verschiedenen Kontinente und bestimmte Harmoniemissionen davon ab, von Story-Mission zu Story-Mission zu springen. Das hat jedoch einen Vorteil: So etwas wie zeitbegrenzte Quests gibt es nicht mehr. Missionen, die unter Umständen verloren gehen könnten, sind nämlich oftmals Pflicht für die Handlungsmissionen.
Ihr selbst tretet relativ am Anfang der Organisation B.L.A.D.E. bei. Das steht für Bewahrer des Lebens nach der Auslöschung des Domizils Erde. Dabei handelt es sich zu großen Teilen aus alten Militärs. In acht Divisionen aufgeteilt, kümmern sich eure Kollegen um verschiedene Aufgaben. Einige sind dafür zuständig, Mira zu kartographieren, während andere Monster besiegen, um die Stadt zu schützen. Um Streitigkeiten zu beseitigen, gibt es wiederum eine Division, die sich um die innere Sicherheit kümmert. Ihr könnt euch für eine Einheit entscheiden. Diese gibt euch dann einen gewissen Vorteil. Mal habt ihr mehr Erfahrungspunkte, mal bekommt ihr schneller Geld bei der Analyse von Trümmern. Ihr habt später auch die Möglichkeit, die Divisionen zu wechseln. Einen wirklichen Einfluss hat eure Entscheidung jedoch nicht. Ihr müsst weder durch die Stadt patrouillieren noch sonstigen Verpflichtungen nachkommen.
Um ein Gefühl für die Größe der Welt zu bekommen, solltet ihr euch einmal diesen Gang anschauen. Er ist gigantisch.
"Lass uns einmal einen Rundflug über NLA machen. Der Vorschlag von Lin hat was. Darum fliegen wir mit einem Lufttransportgerät über die vielen Gebiete der Stadt. Da ist beispielsweise das Wohngebiet mit einer schönen Kirche. Oder eine Pizzeria im Gewerbegebiet. Faszinierend ist natürlich auch das Industriegebiet mit den Skells. So werden die Mechs genannt, die ich schon vorher gesehen habe. Irgendwann möchte ich auch einmal mit so einem Gefährt unterwegs sein.
Seid ihr in der Story weit fortgeschritten, bekommt ihr endlich die Möglichkeit, einen Skell zu fliegen. Diese Mechs sind eines der Aushängeschilder von Xenoblade Chronicles X. Dabei sind sie in der Geschichte der Xeno-Reihe nicht neu, bereits Xenogears konnte mit riesigen Robotern glänzen. Doch in keinem Spiel der Reihe hat es so viel Spaß gemacht, einen Mech zu spielen. Die Steuerung geht gut von der Hand und da die Kämpfe genauso aufgebaut sind wie die Duelle zu Fuß, fühlt man sich sofort heimisch. Skells sind individuell einrichtbar, es gibt eine Vielzahl von Waffen, die allesamt anders wirken.
Natürlich sind die Skells deutlich stärker als die normalen Kämpfer, gerade gegen gigantische Gegner sind sie unerlässlich. Doch auch Charaktere, die nicht in einem Skell sitzen, profitieren von ihnen. Pro aktivem Mech erhalten die Fußsoldaten eine 20 Prozent höhere Verteidigung. Sollten also drei Skells aktiv am Kampf teilnehmen, bekommt der vierte Kämpfer einen Defensiv-Boost von 60 (!) Prozent. Zusätzlich kann ein Skell einen großen Gegner für einen gewissen Zeitraum fesseln. Dann kann dieser nicht mehr angreifen und eure Angriffe sind stärker. Der Skell, der die Fesselung ausführt, ist jedoch ebenfalls nicht dazu in der Lage, Techniken auszuführen.
Richtig ab geht es jedoch erst mit dem Flugmodul, das ihr noch später erhaltet. Dann kann euer Skell abheben. Glaubt mir: Es ist ein unglaubliches Gefühl, das erste Mal mit seinem Roboter über die Kontinente von Mira zu fliegen. Manche Orte lassen sich auch nur so erreichen. Denkt aber nicht, dass in der Luft alles friedlich ist. Einige der stärksten Gegner warten nur darauf, euren Mech vom Himmel zu holen. Und das bleibt nicht ohne Folgen: Sollte der Skell all seine KP verlieren, wird er zerstört und muss repariert werden. Während das anfangs noch von der Versicherung gedeckt wird, kann es bei späteren Reparaturen sehr, sehr teuer werden.
Auch sonst ist der Einsatz der Skells nicht so simpel wie der von normalen Charakteren. Kämpft oder fliegt ihr, wird Treibstoff verbraucht. Ist dieser aufgebraucht, müsst ihr ihn entweder mit Miranium (dazu komme ich später) aufladen oder warten, bis er sich von selbst regeneriert. Das kann aber mitunter etliche Stunden in Anspruch nehmen. Skells gibt es anfangs in drei Klassen: Leicht, Mittel und Schwer. Je schwerer ein Mech, desto mehr Treibstoff, Kraft und HP besitzt er. Dafür ist er jedoch teurer und deutlich langsamer. Für Anfänger sind Modelle der mittleren Klasse also ziemlich ideal.
Endlich wieder sitzen. Nach dem vielen Gelaufe dachte ich schon, dass meine Beine abfallen. Wer immer ich auch damals war: Warum war ich nur so unsportlich?!? Elma: "Hier ist unsere Hauptzentrale. Von diesem Ort aus bestimmen wir, welche Missionen wir annehmen, um den Fortschritt für die Kolonisierung dieses Planeten voranzutreiben. "Außerdem koche ich hier die leckersten Dinge. Hast du irgendwelche Wünsche für heute?, fragt mich Lin. Da gibt es natürlich nur eine Antwort: Ich will Fleisch!
Hierbei handelt es sich um das Harmoniediagramm, in dem die Verbindungen zwischen allen Figuren im Spiel gezeigt werden.
Kommen wir nun zur Nutzung des Wii U GamePads. Ihr könnt Xenoblade Chronicles X zwar auch mit dem Pro Controller spielen, aber das wollt ihr nicht wirklich, denn die Karte, die dauerhaft auf dem GamePad eingeblendet ist, wird eigentlich immer gebraucht. Sei es zur Orientierung oder für die Schnellreisefunktion. Zwar kann man den Titel auch komplett über das GamePad spielen, allerdings fehlt dann erstens die Karte und zweitens ist die Bildqualität des kleinen Bildschirms so schlecht, dass man manchmal die Schrift nicht lesen kann. Außerdem setzt ihr über das GamePad die Sonden. Erinnert ihr euch noch an sie?
Im Laufe des Abenteuers findet ihr diverse Sonden verschiedenster Typen, die ihr an den Lichtsäulen platzieren könnt. Diese fördern entweder Miranium oder Credits. Platziert ihr Sonden der gleichen Stärke nebeneinander, wird der Sammeleffekt deutlich verstärkt. So erhaltet ihr auch in regelmäßigen Abständen Items. Dieses System kann extrem kompliziert werden, da es auch noch Depot-, Verdopplungs- und andere Sondenarten gibt. Ihr solltet euch mit diesem Thema jedoch unbedingt näher beschäftigen, wenn ihr diese Funktion nutzen wollt. Gerade Miranium ist sehr wichtig für das Voranschreiten im Spiel.
Nach einem leckeren gebratenen Schweinefilet begint eine Werbetour. Ich habe mich anscheinend überraschend gut angestellt. Ich wäre der perfekte Kandidat für B.L.A.D.E. Diese Organisation beschützt New Los Angeles. Man muss den neuen Planeten auch kartographieren und feindliche Monster besiegen. Alles schön und gut, Arbeit war aber anscheinend noch nie so meine Stärke. "Wenn du gut bist, darfst du irgendwann auch deinen eigenen Skell benutzen., raunte mir Elma zu. Ein eigener Skell? Wo muss ich unterschreiben? Jetzt. Sofort.
Wollen wir nun noch auf den Online-Modus schauen. Dieser besteht aus zwei Teilen, dem aktiven und dem passiven Modus. Im aktiven Online-Teil habt ihr die Möglichkeit, mit drei weiteren Spielern gegen diverse Monster anzutreten. Dabei habt ihr drei Leben, bevor ihr endgültig gescheitert seid. Wirklich interessant ist jedoch der passive Modus, denn sobald ihr das Spiel startet, seid ihr online mit 31 weiteren Spielern lose verbunden. Das hat verschiedene Auswirkungen auf euer Spiel. Einerseits findet ihr in Mira verstreut Avatare von anderen Spielern, die ihr für kurze Zeit rekrutieren könnt. Euer Gegenüber erhält dafür sogar eine Belohnung in Form von Items. Weiterhin wird eurem gesamten Team eine Aufgabe gestellt, die unten rechts eingeblendet ist.
Diese trägt euch auf, in einer bestimmten Zeit spezifische Gegner auszuschalten oder Items einsammeln. Dafür erhaltet ihr Belohnungstickets. Diese könnt ihr gegen fast alle normalen Items eintauschen, die sonst nur Monster nach ihrem Bezwingen abgeben. Manche Gegenstände lassen sich jedoch nur so bekommen. Auch wenn ihr viel mit fremden Avataren kämpft, erhaltet ihr die heiß begehrten Gutscheine. Weiterhin bekommt ihr jeden Tag einen Sold von eurer Division. Je erfolgreicher eure Gruppierung mit allen Online-Spielern insgesamt ist, desto seltenere Belohnungen gibt es.
Besonders interessant sich auch die Nemesis-Gegner. Manchmal könnt ihr nämlich gegen besonders starke Gegner antreten. Diese lassen sich zwar besiegen, sie tauchen aber immer wieder auf. Je häufiger euer Team den Feind bezwingt, desto seltenere Items werden ausgespuckt. Und ohne Frage gehören die Goodies der Nemesis-Gegner zu den besten Gegenständen überhaupt. Ihr solltet also unbedingt an diesen Online-Quests teilnehmen. Nebenbei könnt ihr mit euren Trupp-Mitgliedern auch per Tastatur (auf dem GamePad oder über USB-Keyboard) chatten. Euch wird sogar angezeigt, wenn ein anderer Spieler eines der zahlreichen Achievements erhalten hat. Wem die ganzen Einblendungen zu nervig werden, der kann sie in den Einstellungen aber auch deaktivieren.
Im Team mit anderen Spielern kämpft ihr gegen besonders starke Monster. Zudem erfüllt ihr gemeinsam verschiedene Aufgaben.
Es ist nun einige Zeit vergangen. Mit Elma und Lin habe ich diverse Quests ausgeführt und bin schon dem einen oder anderen Tyrann begegnet. Dabei handelt es sich um besonders starke Gegner, die zwar oft genauso aussehen wie andere Monster, aber deutlich stärker und gemeiner sind. Es ist nicht lustig, wenn man gemütlich einige schwächere Gegner ausschaltet und mitten in der Herde auf einmal ein Tyrann steckt. Da hilft oft nur Wegrennen.
Ich habe bisher bewusst einige Dinge ausgelassen. Da gibt es beispielsweise den Kugelflitz, eine Lichtkugel, die euch in den Weg zum nächsten Ziel zeigt, die Panorama-Kamera, die Gerüchte, die ihr in NLA aufschnappen könnt, und vieles mehr. All das ist auf den ersten Blick vielleicht nicht so relevant, komplettiert aber das fantastische Gesamtbild des Meisterwerks Xenoblade Chronicles X. Wir möchten euch jedoch nicht alles vorwegnehmen. Sprechen wir daher über die Technik: Wer die vielen Screenshots oder Trailer gesehen hat, wird wohl wissen, wie wunderschön Mira aussieht. Das Erkunden dieser Welt ist jedes Mal ein Erlebnis. Die Weitsicht bringt jedoch einen Nachteil mit, denn schaut ihr euch Elemente aus der Nähe an, merkt ihr, dass sie sehr schwammig aussehen und kaum Details aufweisen. Mich persönlich hat das aber nicht gestört.
Was mich hingegen störte ist die Tatsache, dass sehr häufig Pop-Up-Effekte auftreten. Meine europäische Testversion lief auf einer normalen externen Festplatte. Dennoch kam es vor, dass manche Charaktere einige Sekunden brauchten, bis sie in New Los Angeles auftauchten, wenn ich zu einem Ziel rannte. Wenn man nicht weiß, dass sich an dieser Stelle jemand befindet, kann das schon sehr verwirrend sein. Das Ganze hat aber auch seine positiven Seiten. In Oblivia gibt es einen Bereich, der von sehr starken Gegnern bewacht wird. Rennt ihr jedoch, sind diese noch nicht aufgetaucht und ihr könnt an einen Ort vordringen, der eigentlich erst später besucht werden sollte. Ich habe zuvor viele, viele Stunden lang die japanische Version gespielt. Diese war auf der internen Wii U-Festplatte installiert und Pop-Ups kamen seltener vor. Solltet ihr also genug Platz auf der internen HDD haben, ist es ratsam, Xenoblade Chronicles X und/oder die Datenpakete darauf zu installieren.
Xenoblade Chronicles für Wii hat einen fantastischen Soundtrack. Fast jedes Stück ist ein absolutes Meisterwerk, das immer passend zur Situation abgespielt wird. Für den Nachfolger hat sich Monolith Soft Hiroyuki Sawano an Bord geholt. Es wird schnell klar, dass sich die Musik völlig von dem unterscheidet, was wir auf Bionis und Mechonis zu hören bekommen. Unter anderem wird in vielen Musikstücken gesungen, manchmal sogar auf Deutsch. Sicherlich ist das Ganze Geschmackssache, aber viele der Tracks passen meiner Meinung nach sehr gut zum Spiel. Wenn beispielsweise Tyrannen anfangen zu kämpfen, wird ein Pop-/Rock-Song namens "Uncontrollable" gespielt. Er ist so vollkommen anders als der Rest, dass man sofort merkt, dass da etwas Besonderes im Anmarsch ist. Ich spiele oft sehr entspannt und verträumt, aber wenn dieser Track ertönt, weiß ich, dass es jetzt vielleicht mal an der Zeit wäre aufzupassen.
Mittlerweile habe ich einiges auf Mira erlebt. Ich weiß jetzt, dass alles eine Lüge ist. Nichts ist so, wie es scheint. Wir haben gegen die Ganglion gekämpft, eine Vereinigung von feindlichen Xeno-Rassen, die anscheinend an der Zerstörung der Erde beteiligt waren. Auch leben in New Los Angeles viele fremde Alien-Rassen, die unsere Verbündete geworden sind. Und dennoch ist nichts mehr, wie es war, als ich aus meinem Tiefschlaf erwachte. Ich trage eine große Last mit mir. Werde ich leben? Oder werde ich sterben?
Einige Kritikpunkte haben bisher keinen Platz gefunden. Bei der üppigen Anzahl von Charakteren möchte man natürlich mit allen spielen, insbesondere, da Erfahrungspunkte nicht geteilt werden. Das Problem ist jedoch, dass sie über ganz New Los Angeles verstreut sind. Zwar könnt ihr die einzelnen Felder auf dem FrontierNav (der Karte auf dem GamePad) anklicken, um zu sehen, was im jeweiligen Bereich passiert und welcher Charakter dort normalerweise steht, aber es darf nicht vergessen werden, dass die Stadt ziemlich groß ist. Ich hätte es begrüßt, wenn es eine Option gegeben hätte, mit der man zwischen den Charakteren direkt wählen kann, und sei es nur an einem Terminal.
Die Mechs, im Spiel Skell genannt, lassen sich individualisieren. Passt aber gut auf sie auf, da sie kaputt gehen können.
Etwas, das einige auf dem ersten Blick vielleicht für nicht ganz so tragisch halten, ist die fehlende Möglichkeit, von überall aus die Zeit zu verstellen, wie es im Vorgänger möglich war. Stattdessen gibt es über die Welt verteilt einige Stationen, an denen ihr an der Uhr drehen dürft. Diese vor Ort zu finden, ohne nach NLA zurückzureisen, ist jedoch gar nicht so einfach. Manche Gegner tauchen halt nur zu bestimmten Uhrzeiten und nur unregelmäßig auf. So müsst ihr immer wieder dorthin, um die Uhr zu verstellen, um dann zu Fuß oder per Skell zurückzureisen. Und das öfter, als euch lieb sein wird, wenn ihr alles erreichen wollt. Spieler wie ich, die gerne Fotos von schönen Panoramen im passenden Licht auf Miiverse veröffentlichen, würden ebenfalls von so einer Funktion profitieren.
Weiterhin gibt es noch etwas, das der Vorgänger meiner Meinung nach perfekt machte. Jede Rasse aus der Welt von Bionis (und indirekt auch Mechonis) hatte mindestens einen spielbaren Vertreter. In Xenoblade Chronicles X sind fast alle Charaktere Menschen. Es gibt zwar auch drei Ausnahmen, aber selbst diese ähneln unserer Art. Dabei gibt es so viele coole Alien-Designs, die sich hervorragend als spielbare Charaktere geeignet hätten und dabei ganz eigene Geschichte hätten erzählen können. Leider hat man hier viel Potenzial verschenkt. Es sei zusätzlich zu erwähnen, dass Xenoblade Chronicles X nicht unbedingt das Spiel ist, mit dem JRPG-Anfänger in das Genre einsteigen sollten. Der Titel ist sehr komplex und schwierig, richtige Tutorials gibt es eigentlich nur in der digitalen Anleitung. Im Vorgänger gab es beispielsweise Tipps, wie ihr am besten eure ersten Techniken anwenden sollt und auch die diversen Mechaniken werden präzise beschrieben. Dies fehlt hier.
Daher empfehle ich, mit dem Wii-Spiel einzusteigen. Dann kennt ihr nicht nur das Grundgerüst des Gameplays, sondern könnt auch die diversen Anspielungen auf den Vorgänger erkennen. Diese werdet ihr auch finden, solltet ihr die drei Xenosaga-Spiele gespielt haben. Xenoblade Chronicles X hat nämlich diverse Inhalte aus den alten Spielen in die eigene Story übernommen. Es sollte auch erwähnt werden, dass es pro Wii U-Account nur einen Spielstand gibt. Eine Entscheidung, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Manchmal wollte ich eben bei einer Mission beide Antwortmöglichkeiten nutzen und speichern, um alle Quest-Linien zu sehen, so wie es im Vorgänger möglich ist. Wir haben mittlerweile mehrere Gigabyte an Speicher zur Verfügung, da ist es nicht akzeptabel, dass es nur einen Spielstand gibt.
Dass die Möglichkeit, die Größe der weiblichen Brust zu ändern, nicht mehr dabei ist, ist traurig, aber nicht tragisch. Diese Entscheidung zeigt jedoch wieder einmal, dass Nintendo bei solchen Themen empfindlich ist. Zu empfindlich, wie ich finde. Während meiner Testzeit konnte ich übrigens nur mit amerikanischen und europäischen Spielern zusammenspielen. Die japanische Community stand mir nicht zur Verfügung, was schade ist. Nintendo hat uns aber bereits mitgeteilt, dass es zum Launch des Spiels ein Update geben wird, das kleinere Verbesserungen enthält. Ich hoffe, dass auch die Kompatibilität mit der japanischen Version dazuzählt.
Ihr wundert euch vielleicht, warum ich zwischen den Absätzen die Gedanken eines Avatars niedergeschrieben habe. Das hängt damit zusammen, dass der eigene Charakter außerhalb der Kämpfe stumm ist. Ich habe mit einigen Kollegen gesprochen, die das weniger gestört hat. Aber als jemand, der Xenoblade Chronicles für Wii mehr als zehnmal durchgespielt hat und auch Xenogears und die drei Xenosaga-Spiele kennt, weiß ich, wie großartig Monolith Soft die Hauptcharaktere in Szene setzen kann. Und hier muss ich sagen, dass der eigene Avatar nicht einmal ansatzweise mit Fei, Shion oder Shulk mithalten kann, was die Integration in die Story betrifft. Diese Rolle übernimmt eher Elma, die jedoch hauptsächlich in den Hauptmissionen glänzen kann. Den Rest der Zeit über steht euer virtuelles Ich im Mittelpunkt. Dieser fast stumme Charakter, ein Novum in der Reihe, konnte mich nur bedingt überzeugen.
Dies wird der letzte Eintrag sein, den ich formulieren werde. Es ist einer der schönsten Tage hier auf Mira. Endlich habe ich meinen Skell bekommen. All die Mühen haben sich ausgezahlt. Nun steht mir die Welt offen. Nun gut, das würde sie, wenn mein Mech fliegen könnte. Doch auch das wird irgendwann geschehen. Auf Mira passiert immer etwas. Und ich kann meinen Teil dazu beisteuern, der Menschheit auf diesem fremden Planeten zu neuen Höhen zu verhelfen. Ich hoffe, es werden noch viele Mitstreiter folgen. Lasst uns Mira zu unserer neuen Heimat machen.
Solche großen Monster sollten mit mindestens einem Skell in Angriff genommen werden. Dieser hat eigene Waffen und Attacken.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel