Unser Test zum Spiel: New Super Luigi U
Nintendo ist endlich im DLC-Zeitalter angekommen. Na gut, in Wirklichkeit hatten sie bereits letztes Jahr mit New Super Mario Bros. 2 bewiesen, dass sie das DLC-Prinzip beherrschen. Doch mit New Super Mario Bros. U will Nintendo etwas Größeres ausprobieren. Man könnte meinen, dass es sich um eine Art großes Experiment handelt, damit sie sich mit der Materie vertraut machen können. So veröffentlichte Nintendo im Rahmen des Jubiläums von Luigi den New Super Mario Bros U.-Zusatz New Super Luigi U, den man sich für 19,99€ im eShop der Wii U herunterladen kann. Ob das Spiel jedoch einen Kauf wert ist, konnte ich schon nach paar Stunden Spielzeit beantworten.
Die erste Hürde, die ich überwinden musste, war ein Update von New Super Mario Bros. U. Erst dann konnte ich die Erweiterung kaufen und anschließend installieren. Dank des Updates wird nun endlich auch der Wii U Pro Controller unterstützt. Somit habt ihr noch eine weitere Steuerungsmöglichkeit, die sehr gut von der Hand geht. So könnt ihr jetzt getrost auf das GamePad und die Wii-Fernbedienung verzichten. Wenn ihr das Spiel installiert habt, könnt ihr links oben im Menü von New Super Mario Bros. U die Option New Super Luigi U auswählen und schon geht der Spaß los.
Nintendo hatte ja bereits in zahlreichen Nintendo Directs darauf hingewiesen, dass New Super Luigi U vom Aufbau her dem Hauptspiel gleicht. Und das stimmt: Direkt am Anfang wird das Intro aus New Super Mario Bros. U abgespielt. Okay, statt Mario ist Luigi zu sehen, aber sonst hat sich nichts geändert. Auch die Weltkarte ist gleich geblieben. Sobald ihr aber das erste Level besucht, wisst ihr, warum ihr knapp 20 Euro für das Spiel bezahlt habt.
In New Super Luigi U erwarten euch über 80 neue Level, die es teilweise echt faustdick hinter den Ohren haben. Für jedes dieser Level habt ihr nur 100 Sekunden Zeit, und diese enge Begrenzung kann euch insbesondere gegen Ende oft das Genick brechen. Zusätzlich wurden alle Level verändert und schwerer gemacht. Bereits in der zweiten Welt dürften selbst erfahrene Spieler schnell ins Straucheln kommen und ein Leben nach dem anderen verlieren. Schon in New Super Mario Bros. U empfand ich den etwas angehobenen Schwierigkeitsgrad als positiv. New Super Luigi U ist in etwa vergleichbar mit Super Mario Bros.: The Lost Levels, welches damals in Japan als Super Mario Bros. 2 herauskam und schwerere Level basierend auf dem „Hauptspiel“ beinhaltete.
In der Luigi-Version gibt es allerdings keine Checkpoints mehr. Das heißt: Entweder ihr schafft das Level oder ihr müsst es noch einmal von vorne beginnen. Klar, das kann bei mehreren Anläufen etwas frustrieren, aber es steigert die Motivation und den Wiederspielwert, es immer und immer probieren zu wollen. Wenn ihr die Tür zu einem Endboss durchschreitet, bekommt ihr 100 zusätzliche Sekunden spendiert, was ein bisschen die Hektik aus den Kämpfen heraus hält.
Während des Testens fragte ich mich aber, welche Zielgruppe Nintendo mit New Super Luigi U ansprechen will. Mit New Super Mario Bros. U waren das Familien und kleinere Kinder, der DLC mit Luigi ist jedoch so anspruchsvoll, dass ungeübte Spieler lieber die Finger vom Spiel lassen sollten. Es ist offensichtlich, dass das Spiel für die richtig harten Spieler konzipiert wurde. Diese werden auch gute zehn oder sogar mehr Stunden sehr gut unterhalten, denn erneut müssen die drei Sternenmünzen gesammelt werden, die diesmal an meistens wirklich fiesen Stellen platziert wurden und eure Lebensanzeigen schrumpfen lassen werden. So müsst ihr euch öfter gut überlegen, wie ihr den Sprung angeht anstatt die „Ich spring einfach auf gut Glück rein“-Methode anzuwenden.
Bieten tut das Jump'n'Run aber auch noch die Geheimgänge. Sie sind sogar noch schwerer zu entdecken als in New Super Mario Bros. U und ihr braucht Geduld und Schnelligkeit, um sie zu erreichen. Mit der gekürzten Zeit, den drei sehr gut platzierten und teilweise versteckten Sternenmünzen, dem schweren Level-Design, den Geheimgängen und dem anderen Move-Setting von Luigi ist es gar nichts so einfach, heil im Ziel anzukommen. All das dient dazu, dass ihr höchstwahrscheinlich sehr viel öfter sterben werdet als in New Super Mario Bros. U. Aber apropos anderes Move-Setting: Luigi kann höher springen als Mario und mit seinen Füßen durch die Luft flattern, um so seine Sprünge noch weiter zu verlängern. Jedoch bringt das auch einen Nachteil mit sich, denn Luigi rutscht sehr viel länger nach einem Sprint, was euch des Öfteren in einen Abgrund fallen lassen dürfte. Am Anfang ist das sehr ungewohnt, aber man fuchst sich schnell rein.
Zusätzlich gibt es eine kleine Änderung im Multiplayermodus. Diesmal rennt nämlich nicht Mario an eurer Seite mit euch durch die Level, sondern Mopsie tritt eurer Gruppe bei. Mopsie hat einen großen Vorteil: Er ist (fast) unbesiegbar. Kein Gegner kann ihm etwas anhaben. Ungeübte Spieler konnen so mit erfahrerenen Zockern mithalten. Ansonsten bleiben noch die bunten Toads übrig, die sich sehr schlicht und bekannt steuern lassen.
Der technische Aspekt verdient keine große Erwähnung. Alles ist beim Alten geblieben. Begleitet wird das Spiel wie immer vom genialen Soundtrack, der euch sofort ins Pilzkönigreich reisen lässt. Auf der grafischen Seite hat sich ebenfalls nichts getan. Der DLC zeigt sich aber wie schon das Hauptspiel von seiner schönsten Seite und läuft geschmeidig auf dem heimischen Fernseher und dem GamePad.
Unser Fazit
9
Geniales Spiel