Unser Test zum Spiel: The Starship Damrey

Mit The Starship Damrey erschien das erste Spiel aus der Guild02-Kollektion im eShop des Nintendo 3DS. Versprochen wurde uns ein atmosphärischer Gruselgang durch ein leeres Raumschiff, das vor allem dadurch punkten will, dass es keine Anleitung und auch keine Hinweise gibt. Nun ja, zumindest das mit der Anleitung stimmt, obwohl man sich natürlich Steuerungstipps etc. aus der Home-Menü-Anleitung holen kann. Das mit den Hinweisen allerdings ist nur halb wahr.



Dabei beginnt alles sehr vielversprechend. Beide Bildschirme sind bis auf ein kleines Leuchten auf dem Touchscreen schwarz. Nun müsst ihr herausfinden, wie ihr das Licht einschaltet und anschließend versuchen, aus eurer misslichen Lage zu entkommen. Ihr wisst nämlich weder, wer ihr seid, noch, wo ihr euch befindet. Nun beginnt das Herumprobieren und irgendwann seid ihr dazu in der Lage, einen Roboter zu steuern. Den gesamten Rest des Spiels werdet ihr nun mit diesem ferngesteuerten Roboter durch die Starship Damrey fahren, ID-Cards sammeln, Gegenstände aufnehmen und diese an der richtigen Stelle einsetzen.

Das Spiel lebt von seiner Atmosphäre. Ihr seid allein auf diesem Schiff, die Crew-Mitglieder sind tot und was hat dieses Geistermädchen zu bedeuten? Nur kleine Weltraum-Egel bringen Leben in die dunklen Gänge und Räume. Die könnt und müsst ihr aber eliminieren, damit ihr im Hauptmenü eine kleine schriftliche Zusatzgeschichte lesen könnt. Eine weitere Kurzgeschichte schaltet ihr frei, wenn ihr bereits einen Spielstand von Crimson Shroud, Liberation Maiden oder Aero Porter auf eurem Nintendo 3DS habt und nach dem Durchspielen „Linked Content“ im Hauptmenü auswählt.

Aber zurück in die dunklen Gänge der Starship Damrey: Euer Roboter hat lediglich eine kleine Lampe installiert, welche die Dunkelheit nur geringfügig durchdringt. Das sorgt auf der einen Seite für eine gruselige Stimmung, auf der anderen Seite bekommt man nicht direkt mit, dass ingesamt Eintönigkeit vorherrscht. Die Crew-Kabinen sehen allesamt gleich aus, dieselben Kisten stapeln sich in den Frachträumen, jeder Gang sieht aus wie der andere, die beiden Maschinenräume sehen identisch aus (nur spiegelverkehrt). Ohne Karte würde man sich gar nicht zurechtfinden, obwohl das Raumschiff ziemlich klein ist.

Alles, was The Starship Damrey mit seiner unheimlichen Atmosphäre, seiner rätselhaften Story und dem tollen Einstieg vorzuweisen hat, macht es mit dem eigentlich Spielprinzip fast schon wieder kaputt. Im Grunde ist das Spiel nämlich strikt linear, und wenn ihr einmal nicht weiterkommt, dann liegt es nur daran, dass ihr den gerade benötigten Gegenstand einfach übersehen habt. Ihr könnt gar nichts falsch machen, da ihr Gegenstände nur an den dafür vorgesehenen Orten benutzen könnt. Auch die Tatsache, dass ihr nur einen Gegenstand mit euch herumtragen dürft, spielt keine Rolle, da es eh immer nur den einen gibt, bis ihr ihn eben benutzt habt. Dann findet ihr in den sich darauf verfügbaren neuen Räumen den nächsten, mit dem ihr das folgende Hindernis beiseite räumt, sodass ihr in wieder neue Räume schauen könnt. Und so weiter.

Damit ist The Starship Damrey eigentlich schon einfach genug, aber teilweise wird euch die Lösung schon fast aufs Auge gedrückt. So findet ihr immer wieder kaputte Roboter, aber nur an einem wird detailliert wiedergegeben, dass seine Batterie leer ist. Hm, was muss man hier wohl tun? Was für ein „Glück“, dass ich gerade vorher noch genau das gefunden habe, was ich brauche... Ach, da will mich etwas nicht vorbeilassen? Ich habe doch gerade Gegenstand XY gefunden. Hat funktioniert, es geht weiter. Ein richtiges Erfolgserlebnis hatte ich erst wieder am Ende, obwohl es auch dort im Nachhinein ziemlich offensichtlich war, was man tun musste.

Wer also mit offenen Augen und Ohren (benutzt Kopfhörer!) durch das Schiff fährt und sich alles genau anschaut, wird keine Probleme dabei haben, das Geheimnis der Starship Damrey in zwei bis allerallerhöchstens drei Stunden zu lüften. Man könnte den Titel also als simples, lineares und zu kurzes Spiel abschreiben, aber dann ist da eben noch die Geschichte und das allgegenwärtige „Was ist hier bloß passiert?“ Stück für Stück baut man sich seine eigene Theorie zusammen (meine wurde mittendrin scheinbar über den Haufen geworfen) und mit jedem neuen Fitzelchen kommt man der Auflösung näher. Die gibt es aber erst so richtig nach den Credits, was eine interessante Art der Erzählung darstellt. Fragen werden trotzdem offen bleiben und es könnte spannend werden, sollte jemals eine Fortsetzung geplant sein.

Unser Fazit

5

Für Genre-Fans

Meinung von Pascal Hartmann

The Starship Damrey ist ein zweischneidiges Schwert. Es funktioniert hervorragend als Geschichte mit seiner gruseligen Atmosphäre, die man im Dunkeln und mit Kopfhörern genießen sollte. Man setzt Stück für Stück alles zusammen und stellt sich vor, was mit der Crew passiert sein könnte, und wem man da nun eigentlich dabei hilft zu entkommen. Spielerisch überzeugt der Anfang, danach versinkt der Titel aber im eintönigen „Setze gerade gefundenen Gegenstand an der vorgesehenen und nicht zu übersehenden Stelle ein“-Schema. Zumal nach zwei bis drei Stunden bereits alles vorbei ist. Ihr müsst selbst abwägen, ob ihr auf Geschichten steht, die euch nicht vorgekaut werden, sondern die ihr euch selbst zusammenbastelt. Seid ihr außerdem scharf auf Atmosphäre und könnt über das simple und insgesamt doch eher enttäuschende Spielprinzip hinwegsehen, dann ist The Starship Damrey aber durchaus einen Spieldurchgang wert. Allerdings sollte man darauf achten, dass man gute Englisch-Kentnisse mitbringt, denn es gibt keine deutschen Texte.

Die durchschnittliche Leserwertung

3 User haben bereits bewertet

Kommentare 6

  • EinName

    Turmfürst

    Und damit hat sich bestätigt, dass sogar das Studio, dass Professor Layton entwickelt, Mist baut. :P

  • Targas

    Turmheld

    Ich würde nicht sagen das sie Mist gebaut haben. Habs durchgespielt und fands ganz nett. Allerdings weils sehr schnell durchzuspielen ist würd ich eher 3-4 Euro ok finden. Und ja, es hat auch Macken und ist sehr linear aufgebaut, aber es war zur Abwechselung ganz nett. 5 Punkte sind doch ok.

  • Mariofanfreak

    Feiert das 3D Mario für Wii U

    Naja, die Guild-Spiele sind ja auch eher als Experiement anzusehen. Ich glaube kaum, dass die Jungs (und Mädchen ^^) von Level-5 alles gegeben haben :P:D

  • Pascal

    I'm not a cat

    Und damit hat sich bestätigt, dass sogar das Studio, dass Professor Layton entwickelt, Mist baut. :P


    Nun ja, eine 5 bedeutet aber nicht Mist, sondern Durchschnitt ;)

  • Dark Conflict

    Jetzt geht es los! :)

    Schade, dachte da wäre Horror drin ist aber leider nur Grusel :(

  • Pain Rikudo

    Far Cry 3-Pro

    Eine 5 geht ja noch für n Horror-Download-Game. (Will jetzt nicht sagen ,dass das Genre schlecht ist, ich mag Horror-Games^^)
    Kauf ich mir aber trotzdem nicht.^^