Unser Test zum Spiel: Momonga Pinball Adventures

Schummrige Kneipen und Spielhallen sind für gewöhnlich die Orte, an denen man sie heute genauso wie früher wohl am häufigsten antrifft. Die Rede ist von Flipperautomaten. Es gibt sie in unzähligen Ausführungen und zu verschiedenen Themen aus Filmen, Comics, Spielen und mehr. Doch sie alle haben die Eigenschaft gemeinsam, dass ihre Anschaffung und Instandhaltung einen stolzen Preis kostet und Spieler ihr Kleingeld in rauen Mengen in ihnen versenken, um sich während des blinkenden und geräuschintensiven Spielablaufs fast wie im Rausch der Highscorejagd hinzugeben.


Momonga Pinball Adventures ist ein etwas anderes Pinball-Spiel, das das klassische Flippern mit einem Abenteuer verknüpft.

Einen etwas anderen Ansatz verfolgt hier das Spiel Momonga Pinball Adventures, das ihr euch aus dem eShop der Wii U für schmale 5,99 Euro herunterladen und dafür unbegrenzt spielen könnt. Es kombiniert das klassische Spielprinzip eines Flippers auf geschickte Art und Weise mit einem kleinen Abenteuer samt eigener Story, die sich wie folgt erzählen lässt. Die Hauptrolle im Spiel übernimmt Momo, Sohn des Häuptlings der Momongas. Dies sind kleine, flugfähige Beuteltiere, die an die realen Flughörnchen angelehnt sind und mithilfe einer dünnen Haut zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen in der Lage sind, kurze Strecken von Baum zu Baum im Gleitflug zu überwinden. Und es könnte so friedlich sein, das Momonga-Leben. Wäre da nicht der gefürchtete Stamm der Eulen, der kurzerhand alle Momongas entführt und lediglich Momo zurückgelassen hat. Somit liegt das Wohl eures Volkes von nun an in euren videospielerprobten Fingern. Euch zu Hilfe kommen Gefährten wie ein Panda, der euch ins Spielprinzip einführt, sowie das Glühwürmchen Fry, welches durch Gongschläge zur Furie mutiert und die Eulen so ablenken kann, dass sie durch Treffer von Momo verletzbar werden.

Anders als in klassischen Flipperspielen spielt sich das Geschehen hier nicht nur auf einem Tisch ab, sondern es wollen immer einige kurze Levelabschnitte hintereinander von euch gemeistert werden. Momo schlüpft dabei in die Rolle der Flipperkugel. Mit L und R bewegt ihr die Flipperarme, um ihn auf dem Spielfeld zu halten und mit gezielten Schüssen in den nächsten Bereich zu katapultieren. Auch wenn die Steuerung denkbar simpel funktioniert, hätte ich mir eine größere Unterstützung verschiedener Controller gewünscht. Ihr könnt aber lediglich das GamePad verwenden. Zwischendurch gibt es kurze Flugeinlagen, in denen ihr Momo mittels Bewegungssteuerung oder Analogstick zum Ziel lenkt und dabei Sterne einsammeln könnt.

Sterne geben euch Punkte, genauso wie einige andere Objekte, wenn ihr sie trefft. Einen weiteren Nutzen haben sie allerdings nicht. Zur Beendigung des Levels reicht es vordergründig, die Zugänge zu den höheren Bereichen frei zu schießen. Rutscht euch Momo doch mal zwischen den Flipperarmen durch, verliert ihr eines von drei Herzen. Meistens gibt es aber genügend Möglichkeiten, diese wieder aufzufüllen. Beim Verlust all eurer Herzen müsst ihr das Level von vorn beginnen. Jedes Level bietet vier zusätzliche Herausforderungen. Darin müsst ihr beispielsweise den Eulen mit gezielten Treffern auf die Pelle rücken oder eine Mindestanzahl an Steinen zerbröckeln und das in möglichst kurzer Zeit. Ein netter Bonus, der über den kurzen Umfang des Spiels aber nicht hinwegtäuschen kann. An einem Abend hatte ich das Spiel durch, ohne dass ich mich als erfahrenen Flipperspieler bezeichnen würde.

Technisch gesehen merkt man dem Spiel seinen Ursprung vom Smartphone an. Die Grafik lässt sich maximal als zweckdienlich beschreiben. Zumindest läuft das Spiel flüssig, auch wenn man auf den physikalischen Realitätsgrad, wie zum Beispiel die korrekte Flugbahn von Momo als Flipperkugel, nicht allzu viel Wert legen sollte. Die Musik ist durchaus nett anzuhören. Einen Mehrspieler-Modus bietet das Spiel nicht an. Es lassen sich aber zumindest eure Punktzahlen mit denen eurer Freunde über Online-Ranglisten vergleichen.


Eine Momonga-Flipper-Runde kann richtig Laune verbreiten! Leider fällt der Umfang insgesamt dürftig aus.

Unser Fazit

6

Überzeugend

Meinung von Florian Herkströter

Die Paladin Studios haben mit Momonga Pinball Adventures eine spaßige Mischung aus Flipper und Adventure entwickelt. Das Spielprinzip macht Laune, es lässt sich gut und unkompliziert spielen und technisch darf man einfach nichts großes erwarten. An und für sich wäre das Spiel ein schöner Zeitvertreib zum fairen Preis, wenn der Umfang nicht doch arg dünn wäre. Überhaupt mangelt es dem Titel leider an Abwechslung. Ihr flippert euch stetig euren Weg zum letzten Abschnitt des Levels frei, werdet hier und da mal von den gegnerischen Eulen gestört, aber es wird in keiner Situation anspruchsvoll. Da das Spielprinzip bzw. Leveldesign mangels typischer Flipper-Elemente wie Bumper nicht auf die reine Highscorejagd ausgelegt ist, fehlt es leider auch an Motivation, wenigstens neue Rekordpunktzahlen aufzustellen. Als kurzweiliges Smartphone-Game mag Momonga Pinball Adventures gut funktionieren, wenn man im Bus oder in der Bahn mal schnell ein Level spielen möchte. Vielleicht wäre es auf einem Handheld auch besser aufgehoben gewesen. Klassische Vertreter dieser Art wie Kirby's Pinball Land oder auch die Pokémon Pinball-Titel haben gezeigt, dass mobile Plattformen hierfür geeigneter sind. Trotz Off-Screen-Gaming stellt man sich abschließend die Frage, ob es diese Heimkonsolenumsetzung wirklich gebraucht hätte. Ich meine Nein und kann das Spiel somit höchstens Spielern ans Herz legen, die kein Problem mit dem sehr geringen Umfang haben und sowieso nur einen kurzen Zeitvertreib suchen.

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